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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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für Mr. Lassiter einzuspringen, der leider von irgendeinem Bazillus erwischt wurde.«
    Truitts Version von Samuelson erinnerte an einen jovialen Michael Caine.
    »Darf ich annehmen, dass Sie mit dieser Art von Skulptur vertraut sind?«
    »Aber ja«, versicherte Truitt überschwänglich. »Ich habe meinen Abschluss in asiatischer Kunst gemacht. Das ist eines meiner Lieblingsgebiete.«
    Ho wies auf die Stufen und ging voran. »Die Statue ist als der goldene Buddha bekannt. Haben Sie schon mal davon gehört?«
    Sie erreichten den ersten Treppenabsatz und stiegen weiter in den ersten Stock hinauf.
    »Ich fürchte, nein«, antwortete Truitt mit der gebotenen Zurückhaltung. »Wurde sie jemals ausgestellt?«
    »Nein«, sagte Ho schnell. »Sie ist jahrzehntelang Teil einer Privatsammlung gewesen.«
    »Dann werde ich mich bei der Einschätzung an den mir bekannten Stücken orientieren.«
    Sie hatten die erste Etage hinter sich gelassen und stiegen ins oberste Geschoss hinauf.
    »Was für ein prächtiges Heim«, log Truitt. »Das Treppenhaus ist aus Mahagoni, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Ho, blieb vor seinem Büro stehen und steckte eine Chipkarte in das Türschloss. »Aus Brasilien und von Hand zusammengefügt, ganz ohne Nägel oder Schrauben.«
    Er öffnete die Tür und trat beiseite.
    »Wie schön«, sagte Truitt und schaute quer durch den Raum zu dem goldenen Buddha. »Aber nicht mal annähernd so schön wie diese Figur.«
    Truitt ging zu der Statue. Ho folgte ihm.
    »Herrlich«, sagte Truitt beglückt. »Darf ich die Skulptur anfassen?«
    »Bitte sehr«, sagte Ho.
    Der Versicherungsgutachter verhielt sich genau so, wie Ho es gehofft hatte. Halb ehrfürchtig, halb unterwürfig. Die Schätzung würde vermutlich in Hos Sinn ausfallen. Und falls sie ihm nicht gefiel, würde er den Mann problemlos einschüchtern können.
    Truitt strich über das Gesicht des Buddha und blickte ihm in die Juwelenaugen. »Können Sie mir etwas über die Vorgeschichte der Figur erzählen?«
    »Er stammt aus dem dreizehnten Jahrhundert, aus Indochina«, sagte Ho.
    Truitt öffnete ein Lederetui, das er mitgebracht hatte, entnahm ihm ein kleines Okular, klemmte es sich vor das Auge und inspizierte die Edelsteine. »Exquisit.«
    Ho verfolgte, wie der Gutachter den Buddha von Kopf bis Fuß in Augenschein nahm. Der Mann wirkte kompetent, also beschloss er, ihn nach dem Geheimfach zu fragen. »Ein Historiker hat für mich ein paar Nachforschungen angestellt und mir erzählt, manche dieser Statuen seien mit einem versteckten Hohlraum ausgestattet.«
    »Der Teil von Buddha, an dem es kein Ich gibt«, sagte Truitt sogleich. »Die Leere.«
    »Demnach ist Ihnen das Konzept vertraut?«, fragte Ho.
    »Durchaus«, erwiderte Truitt und war froh, dass die Corporation ihm ausreichend Hintergrundmaterial besorgt hatte.
    »Ich bin bei dieser Skulptur noch nicht fündig geworden.«
    »Schauen wir doch gemeinsam nach«, schlug Truitt vor.
    Sie verbrachten die nächsten zwanzig Minuten mit einer sorgfältigen Untersuchung der Figur, konnten aber kein Geheimfach entdecken. Truitt beschloss, sich diesen Umstand zunutze zu machen.
    »Wollen wir uns nicht setzen?«, fragte er Ho.
    Sie nahmen an Hos Schreibtisch Platz.
    »Welcher Versicherungswert schwebt Ihnen vor?«, fragte Truitt.
    »So in der Gegend von zweihundert Millionen Dollar«, antwortete Ho.
    »Das ist eine ziemlich teure Gegend«, sagte Truitt lächelnd.
    Er beugte sich vor und schüttete dabei den Inhalt seines Lederetuis aus. Als er sich bückte, um alles wieder einzusammeln, klebte er eine kleine Wanze unter die Tischplatte.
    »Ich Tollpatsch«, sagte er und legte sich das Etui auf den Schoß.
    »Welchen Wert halten Sie denn für angemessen?«, fragte Ho.
    »Das fehlende Geheimfach trägt sogar noch zur Seltenheit der Figur bei«, log Truitt. »Es bedeutet nämlich, dass die Statue mindestens ein paar Jahrzehnte älter ist, als ich zunächst vermutet habe. Diese Fächer kamen erst im zwölften Jahrhundert in Mode. Ihr Buddha lässt sich womöglich gar nicht angemessen einordnen.«
    Ho lächelte sein Raubtierlächeln. Er liebte es, andere zu übertreffen, und allmählich kam es ihm so vor, als habe er ein paar der erfahrensten Kunstsammler der Welt ausgetrickst. Die zweihundert Millionen Dollar hatten anfangs wie eine gewaltige Summe gewirkt – mittlerweile sah es so aus, als habe er ein echtes Schnäppchen gemacht.
    »Was folgt daraus?«, fragte er.
    »Ich könnte die Skulptur problemlos für einen doppelt

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