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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Hanley.
    Franklin Lincoln ging zu einem der Spiegel und sah hinein, als wolle er seine Frisur richten.
    »Lasst den Wagen möglichst dort stehen«, sagte Hanley.
    »Ihr habt beim Einparken Glück gehabt, das Sichtfeld ist bestens.«
    Lincoln reckte den Daumen hoch.
    »Okay, Männer«, sagte Hanley zu den anderen in der Zentrale.
    »Wir sind die Augen und Ohren, also seid wachsam.«
19
    Winston Spenser betrat das Haus, nahm sich vom Tablett eines Kellners ein Glas Champagner und trank die Hälfte aus, bevor er sich in die Schlange der Gäste einreihte. Stanley Ho stand freudestrahlend da und begrüßte jeden per Handschlag. Ein Stück vor Spenser kam soeben ein australisches Ehepaar an die Reihe, gefolgt von einem Angehörigen des portugiesischen Konsulats. Spenser wartete geduldig, trank aus, winkte den Keller heran und nahm sich das nächste Glas. Dann war niemand mehr vor ihm.
    »Winston«, sagte Ho lächelnd. »Schön, Sie zu sehen, aber Sie sind spät dran – der Gutachter der Versicherung war bereits da.«
    »Tut mir Leid«, erwiderte Spenser. »Mir ist kurzfristig etwas dazwischengekommen.«
    Er wollte weitergehen, aber Ho hielt ihn am Arm fest.
    »Schon in Ordnung«, sagte Ho. »Wie es scheint, haben Sie genau den richtigen Zeitpunkt gewählt.«
    Er wies in Richtung der Treppe.
    Spensers Magen zog sich zusammen. Der goldene Buddha kam die Stufen herunter. Ein paar Wachmänner hatten ihn auf eine Rolltrage geschnallt, als wäre er Patient in einem Irrenhaus.
    »Ich habe mich entschieden, meine neueste Kostbarkeit zu präsentieren, damit all meine Gäste sich an der Pracht erfreuen können«, sagte Ho. »Keine Angst, ich werde allen erzählen, wer mich bei der Versteigerung so gekonnt vertreten hat.«
    Durch Spensers Schädel rasten tausend Gedanken. Es war kein einziger guter dabei.
    »Sir …«, setzte er an. Aber die nächsten Gäste rückten nach, und Ho streckte ihnen bereits die Hand entgegen. »Ich glaube nicht …«
    »Lassen Sie uns später reden«, sagte Ho und begrüßte ein Ehepaar.
    »An der Hintertür«, sagte Hanley und deutete auf einen der Bildschirme.
    Er legte einen Schalter um und sprach in ein Mikrofon.
    »Juan, der Buddha wird jetzt nach draußen gebracht.«
    Auf einem der Monitore sah man Cabrillo, wie er im Zelt die Kabel an seinem Keyboard überprüfte. Er hob den Kopf und nickte. Ross ging den Wachleuten entgegen und ließ den Buddha neben dem Springbrunnen aufstellen.
    Das Ziel all ihrer Pläne und Vorbereitungen stand nun mitten vor ihnen.
    Sung Rhee, Chefinspektor der Polizei von Macau, stand nahe der Hintertür auf dem Rasen und betrachtete die Statue. Er kannte Stanley Ho aus einer Zeit, als dieser noch längst nicht so reich gewesen war. Das erste Schiff, das Ho besessen und mit dem seine Karriere als Reeder begonnen hatte, war Sung stets ein Dorn im Auge gewesen.
    Der Chefinspektor hatte damals als einfacher Kriminalbeamter gegen Schmuggler ermittelt und war dabei zu der festen Überzeugung gelangt, dass Ho mit seinem Schiff Drogen verschob. Leider war es Sung nie gelungen, den Mann auf frischer Tat zu ertappen. Hos Vermögen wuchs rasch – und in gleichem Maße wuchs sein Einfluss. Zweimal im Verlauf der letzten zehn Jahre wäre es Sung beinahe gelungen, genügend Beweise gegen Ho zu sammeln, um Anklage erheben zu können, aber beide Male hatten seine Vorgesetzten ihn zurückgepfiffen. Nun wurde Sung allmählich klar, dass sich Ho immer mehr auf legale Geschäfte verlegte und vermutlich nie für seine zwielichtigen Machenschaften zur Rechenschaft gezogen werden würde.
    Die Einladung zu der Party war aus einem ganz profanen Grund erfolgt: Genau wie der Bürgermeister, die Botschafter verschiedener Länder und die Angehörige einer Königsfamilie sollte Sung durch seine Anwesenheit dazu beitragen, Ho die so sehnlich erwünschte Legitimität zu verleihen.
    Er war als Requisit gedacht – aber das brachte den Polizeibeamten in ihm nicht zum Verstummen. Sung starrte die goldene Figur an und versuchte, sich an die Stelle eines potenziellen Diebes zu versetzen. Er sah sich um und hielt nach einem Fluchtweg Ausschau. Die hohen Grundstücksmauern ließen nur das Tor als Möglichkeit übrig. Die Tatsache, dass die Statue hier draußen stand, war ihrer Sicherheit eher zuträglich, denn es würde sie ständig jemand im Blick haben. Sung schaute sich noch einmal um und schüttelte dann den Kopf.
    Nein, ein Diebstahl war absolut unwahrscheinlich. Er ging hinein, um von der Shrimppastete zu

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