Der goldene Buddha
werden?«
»Es ist alles in die Wege geleitet, Sir«, sagte der Pilot über die Schulter gewandt.
Als der Milliardär an der Bordküche vorbeikam, roch er den frischen Kaffee. »Noch ungefähr eine halbe Stunde bis zur Landung«, sagte er.
Der blonde Mann wartete, bis er verschwunden war, nahm einen Pager vorn Gürtel und drückte ein paar Knöpfe. Dann zwinkerte er der Stewardess zu und machte mit seiner Arbeit weiter.
Die drei Wachleute von Redman Security blickten auf. Die Band beendete den letzten Song des ersten Abschnitts. Sam Pryor schaute zu einer der Kameras und kratzte sich an der Nase.
An Bord der
Oregon
griff Max Hanley nach einem Mikrofon.
»Julia«, sagte er, »du kannst jetzt anfangen.«
Huxley kam hinter den Lautsprechern zum Vorschein und gab Halpert ein Zeichen. Cabrillo, Lincoln und Murphy nahmen einige der Lautsprecherboxen weg. Ho kam zu ihnen.
»Sie haben doch noch zwei Auftritte«, sagte er.
»Es gab eine kleine Störung«, erklärte Cabrillo. »Drei der Boxen funktionieren nicht. Keine Angst – sie haben die ganze Zeit nicht funktioniert, aber der Sound war trotzdem gut.«
»Soll ich sie wieder in den Wagen laden?«, fragte Huxley.
»Das gehört zu deinem Job«, sagte Halpert.
Ho starrte Huxley an. Es gefiel ihm nicht, dass seine scharfe Blondine ins Schwitzen geraten sollte.
»Einer der Wachmänner soll Ihnen zur Hand gehen«, sagte Ho. »Miss Candace hat mich um eine Führung durch mein Haus gebeten.«
»Okay, Mr. Ho«, erwiderte Cabrillo. »Wir bringen die Boxen bis vor das Zelt, und einer der Wachmänner hilft uns, sie in den Wagen zu verfrachten.«
»Wie auch immer«, sagte Ho. »Und nun, Candy … darf ich Ihnen mein Heim zeigen?«
Ross winkte den Chef des Partyservices zu sich. »Herr Ho möchte vor dem zweiten Auftritt der Band einen besonderen Toast ausbringen.«
»Sollen wir den Passionsfruchtpunsch ausschenken?«, fragte der Mann.
»Genau«, sagte Ross.
»Unmittelbar vor dem Hauptgang?«
»So ist es geplant.«
»Dann lasse ich den Punsch jetzt herunterkühlen«, sagte der Mann.
»Sie haben hier schon genug zu tun«, erwiderte Ross. »Ich kümmere mich um den Punsch.«
Als der Koch gerade nicht hinsah, zog Ross ein Fläschchen aus der Tasche und öffnete es. Der zähflüssige Inhalt war von seltsam blaugrüner Farbe mit kleinen Einsprengseln, die wie Silberkrümel aussahen. Ross schüttelte die Flasche und leerte sie in den Bottich. Dann nahm sie einen Holzlöffel, rührte alles gut durch und gab einen Block Eis hinzu.
Der Chef des Partyservices stand am anderen Ende der Küche und sprach mit dem Koch.
»Lassen Sie den Punsch in Kristallkaraffen abfüllen und ins Zelt bringen«, rief Ross quer durch den Raum. »Dann sollen die Kellner mit dem Ausschenken anfangen.«
Der Mann nickte nur, und Ross ging wieder nach draußen.
»Ross hat das Signal gegeben«, sagte Larry King.
Hanley ließ die Monitore an Bord der
Oregon
nicht aus den Augen. »Wir haben es auch gesehen, Larry.«
Er zoomte an den Buddha heran; Reinholt, Pryor und Barrett standen im Dreieck um das Objekt, während links von ihnen drei große Lautsprecherboxen auf ihren Abtransport warteten.
»Sobald Ho seinen Trinkspruch ablässt und die Band weiterspielt, wird es ernst«, sagte Hanley. »Hat jemand gesehen, wohin Ho gegangen ist?«
»Er ist mit Huxley im Haus«, sagte King.
»Ich höre ihn aus dem oberen Arbeitszimmer«, meldete einer der Funker in der Kommandozentrale.
»Leg ihn auf den Lautsprecher«, befahl Hanley.
»Es ist ein Manet«, sagte Ho.
»Ich bringe immer Monet und Manet durcheinander«, sagte Huxley. »Allerdings ist Kunst nicht unbedingt meine starke Seite.«
»Was genau
ist
denn Ihre starke Seite?«, fragte Ho.
In diesem Moment meldete sich Hanley über Huxleys winzigen Ohrhörer. »Julia«, flüsterte er, »Ho muss jetzt zurück ins Zelt und den Toast ausbringen.«
»Das muss ich Ihnen schon zeigen, nicht bloß erzählen«, säuselte Candace, »aber es dauert seine Zeit. Wenn die Band wieder spielt und mein Freund beschäftigt ist, kann ich ganz entspannt sein.«
»Entspannt ist gut«, sagte Ho.
Huxley ging zu ihm und schmiegte sich an ihn.
»Ich gehe nur schnell nach unten und bringe einen Trinkspruch aus«, sagte er mit wachsender Begierde.
»Ich muss mich auch noch mal sehen lassen«, erklärte Huxley.
»Danach haben wir jede Menge Zeit.«
Ho wies auf die Tür, und sie gingen beide hinaus.
Im Zelt räumten die Kellner die Aperitifs ab. Dann wurde an jeden
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