Der goldene Buddha
Polizei von Macau hatte sich gesammelt und rückte mit gezogenen Waffen langsam durch die geteilte Menschenmenge vor. Er drückte den Knopf des Flammenwerfers, und aus dem Maul des Drachen loderte Feuer.
Der goldene Buddha wurde zu der Rampe geschoben und losgelassen. Er rutschte hinab auf das Luftkissen und kippte auf die Seite. Hornsby schob die Rampe an den Rand und gab Meadows und Jones ein Zeichen.
»Ihr zuerst«, sagte er. »Zieht die Rampe weg, wenn ihr unten seid. Ich schließe den Deckel.«
Meadows und Jones stiegen die Sprossen hinunter. Hornsby ging zu der Sprengladung und machte sie scharf. Das Lämpchen leuchtete nun rot. Er war unterwegs zum Schacht, als Hanley sich über Funk meldete.
»Die Polizisten sind nur noch dreißig Meter entfernt. Wie weit seid ihr?«
Hornsby stieg die Leiter ein Stück hinunter, griff nach oben und zog den Deckel über die Öffnung. Dann drückte er einen winzigen Schalter am Aufschlag seiner dünnen Jacke und antwortete.
»Die Ladung ist scharf und die Luke dicht«, sagte er. »Gib mir noch zehn Sekunden, dann bin ich unten.«
»Alles klar«, sagte Hanley.
Hornsby erreichte den Fuß der Leiter und schaute zu der Kiste mit dem goldenen Buddha. »Na, was war bei euch denn so los?«, fragte er Meadows und Jones.
Hanley drückte einen Knopf und erhöhte die Gaszufuhr des Drachenmauls. Eine zwölf Meter lange Flamme schoss hervor, und die Menge schreckte zurück. Dann zündete er die Sprengladung. Eine kleine Explosion zerriss die Seite des Metallbehälters, der das Aluminiumpulver enthielt. Es fing mit grellweißem Leuchten an zu verglühen und setzte fast sofort die Stoffverkleidung des Festwagens in Brand. Das gesamte Fahrzeug verwandelte sich innerhalb weniger Sekunden in ein Inferno mit sechs Meter hohen Flammen.
»Wir benötigen Feuerwehr und Rettungswagen«, meldete einer der Polizisten und nannte die Adresse.
Dann beobachtete er den Feuersturm und wartete darauf, zwei schreiende Männer herauslaufen zu sehen.
Aber aus den glühenden Trümmern kam niemand zum Vorschein.
Der weiße Chevrolet-Geländewagen hielt am Straßenrand, und Cabrillo stieg vorne ein. George Adams, der Hubschrauberpilot, fuhr unverzüglich weiter.
»Hallo, George«, sagte Cabrillo. »Gab es irgendwelche Schwierigkeiten?«
Adams sah aus wie ein mustergültiger Sonnyboy. Er hatte ein markantes Kinn, kurzes, seitlich gescheiteltes braunes Haar und ein Lächeln, das jeder Zahnpastareklame zur Ehre gereicht hätte.
Erstaunlicherweise war er trotz seines Aussehens nicht im mindesten eitel. Er hatte seine große Schulliebe geheiratet und vor dem Beitritt zur Corporation als Stabsfeldwebel in der Armee gedient.
»Nein«, antwortete er.
»Monica?«, fragte Cabrillo und schaute nach hinten.
»Nein, Juan«, sagte sie. »Unser Gast ist übrigens immer noch weggetreten.«
Cabrillos Blick richtete sich auf Spenser, der zusammengesunken an der Seitenscheibe lehnte, und dann auf den Laderaum, wo die Lautsprecherbox mit dem falschen Buddha lag.
»Hat die ausziehbare Rampe funktioniert?«, fragte er Adams.
»Erstklassig«, sagte Adams. »Wir haben sie einfach auf die passende Höhe eingestellt und die Kiste direkt aus dem Helikopter in den Wagen geschoben.«
»Gut. Wir haben am Flughafen einen kleinen Hangar gemietet. Dort müssen wir nun hin.«
Adams nickte und lenkte den Chevrolet zurück zu der Brücke.
23
Es regnete leicht. Sung Rhee und Ling Po standen auf der vorderen Veranda des Anwesens und blickten zur Stadt hinüber.
Ling klappte sein Mobiltelefon zu. Unten in der Nähe des Schifffahrtsmuseums blinkten noch immer die Lichter der Feuerwehrwagen, die den gesprengten Peugeot gelöscht hatten.
Rechts, entlang der Route der Parade, stieg im Lichtschein der Stadt die Rauchsäule des brennenden Festwagens auf.
»Wer auch immer heute Nacht Buddhas stiehlt, ist gut ausgebildet und verfügt über erstaunliche Mittel«, sagte Ling zu Sung.
Sung war wieder völlig klar im Kopf. Und er war stinkwütend.
Schlimm genug, dass in seiner Stadt eine Diebesbande ihr Unwesen trieb – sie hatte ihn außerdem zum Teil ihres Raubzugs gemacht.
»Was auch geschieht«, sagte er, »sie müssen die Beute immer noch aus dem Land schmuggeln.«
»Unsere Leute überwachen den Flughafen und patrouillieren auf See«, sagte Ling. »Die Posten an der Grenze zu China wurden ebenfalls in Alarmbereitschaft versetzt. Diese Kerle kommen nicht aus Macau heraus, das ist schon mal sicher.«
»Abgesehen von dem
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