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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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er.
    »Die moderne Technik setzt mich ein ums andere Mal in Erstaunen«, sagte Hanley.
    »Wie willst du den Kasten am Körper anbringen?«, fragte Barrett.
    Hanley zeigte es ihm.
    Reyes ließ den Blick durch den Hafen schweifen; es war niemand zu sehen. Mit Lincolns Hilfe hob er Talbot von der Rückbank und zerrte ihn die Gangway zur
Oregon
hinauf. Julia Huxley erwartete sie bereits und führte sie nach unten zum Zauberladen. Talbot, dessen Augen verbunden blieben, stolperte durch die Gänge, in einen Aufzug und dann durch das letzte Stück Korridor. Lincoln hielt die Tür auf, und Reyes führte Talbot zu einem Stuhl, setzte ihn hin und schnallte ihn fest. Man stellte eine Lampe vor den Gefangenen und schaltete sie ein.
    Talbot konnte die Wärme der Glühbirne spüren. Gleich darauf nahm man ihm die Augenbinde ab, und er wurde von dem grellen Licht geblendet.
    »Sind Sie Michael Talbot?«, fragte Hanley.
    »Ja«, sagte Talbot und wandte den Blick ab.
    »Augen nach vorn«, befahl Hanley.
    Talbot gehorchte, aber das Licht war überaus unangenehm. Er spürte, dass jemand hinter ihm stand, doch die Riemen waren zu stramm gezogen, als dass er sich hätte umdrehen können.
    »Haben Sie in Indonesien mit einem minderjährigen Jungen geschlafen?«
    »Wer sind Sie?«, fragte Talbot.
    Eine Sekunde später fühlte er eine Berührung im Nacken, und dann zuckte ein Stromschlag durch seinen Körper.
    »Wir stellen hier die Fragen«, sagte Hanley. »Haben Sie mit einem Minderjährigen geschlafen?«
    »Er hat gesagt, er sei achtzehn«, stieß Talbot zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Wir haben es satt, dass Abschaum wie Sie nach Asien kommt, um seine kranken Gelüste zu befriedigen«, sagte Hanley. »Das bringt Amerika in Verruf.«
    »Ich bin geschäftlich …«, setzte Talbot an, doch der Stromstoß schnitt ihm das Wort ab.
    »Ruhe«, befahl Hanley barsch.
    Talbot hatte Angst. Ihn beschlich jene tief sitzende Furcht vor dem Unbekannten und Unsichtbaren, die in die Seele eines Mannes eindringt und dann mit seinen Nerven und den inneren Organen spielt. Talbot begann zu schwitzen und verspürte einen übermächtigen Harndrang.
    »Ich muss pinkeln«, sagte er.
    »Erst wenn wir es erlauben«, sagte Hanley. »Zunächst fertigen wir eine Gussform von Ihrem Kopf an. Dann erstellen wir ein dreidimensionales Abbild und schicken es durch unser Computernetzwerk. Die Polizei in Südostasien wird von jetzt an nach Ihnen fahnden. Sie werden ein Geständnis verlesen. Sofern Sie sich kooperativ verhalten und alle Anweisungen befolgen, wird man Sie nach Hongkong bringen, wo Sie den erstbesten Flug in die Vereinigten Staaten nehmen. Falls Sie irgendwelche Tricks versuchen, wird Ihre Leiche in ein paar Tagen an der chinesischen Küste angespült. Wie lautet Ihre Entscheidung, Casanova?«
    »Okay, okay«, rief Talbot. »Aber ich mache mir gleich in die Hose.«
    »Bringt ihn aufs Klo«, sagte Hanley.
    Man verband Talbot erneut die Augen, führte ihn zu einer Toilette und löste die Handfesseln.
    Vier Minuten später saß er wieder festgeschnallt auf dem Stuhl. Nach einer weiteren Viertelstunde war die Maske fertig und das Stimmmuster gespeichert. Einige Minuten darauf lag Michael Talbot abermals mit dem Gesicht nach unten auf der Rückbank des Wagens und wurde zum Fähranleger gebracht.
    Winston Spenser suchte nach einer Alternative, aber ihm fiel keine ein. Er hatte hoch gepokert und verloren. Nun ging es für ihn um Leben und Tod, und die Leute, in deren Gewalt er sich befand, hatten ihm ein verlockendes Angebot gemacht. Er würde mit einer neuen Identität und einer Million Dollar von hier verschwinden können. Das war besser als gar nichts.
    Spenser starrte auf seinen neuen Pass und die anderen Dokumente. Dann beobachtete er die Frau der Gruppe, die soeben telefonierte. Sie klappte das Mobiltelefon zusammen und wandte sich an den Anführer.
    »Der Direktor ist unterwegs«, sagte sie. »Er hat sich um das Problem gekümmert.«
    Spenser hatte keine Ahnung, wer diese Leute waren oder für wen sie arbeiteten. Nach allem, was er bisher gesehen hatte, mussten sie über einen gewaltigen Einfluss verfügen. Sie schienen in einer selbst erschaffenen Welt zu leben, einer Welt der Kontrolle und Illusion, und was auch immer er geplant hatte, sie waren ihm stets einen Schritt voraus gewesen. Dann fiel es ihm plötzlich ein.
    »Sie waren bei der Versteigerung in Genf«, sagte er zu dem Anführer.
    Cabrillo sah ihn an, als müsse er sich die Antwort

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