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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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erst überlegen. »Ja, das stimmt.«
    »Woher wussten Sie, dass ich die Buddhas vertauscht hatte?«
    »Sie haben unsere Firma damit beauftragt, die Statue nach Macau zu fliegen und mit dem gepanzerten Fahrzeug zum Tempel zu transportieren«, sagte Cabrillo.
    »Demnach war Ihre Aktion bei der Party bloß ein Ablenkungsmanöver?«
    »Ja. Außerdem wollten wir Ihr Geschäft mit dem anderen Interessenten abwickeln«, erklärte Cabrillo.
    »Unglaublich«, sagte Spenser. »Und die hundert Millionen?«
    »Die Summe wird für wohltätige Zwecke verwendet«, sagte Cabrillo. »Wir wurden beauftragt, den echten Buddha zurück zu seinem rechtmäßigen Eigentümer zu bringen – dieses Zusatzgeschäft ist bloß das Sahnehäubchen auf dem Kuchen.«
    Spenser dachte kurz nach. »Was für einer Ideologie folgt Ihre Gruppe? Was ist Ihre Motivation?«
    »Wir sind eine Firma«, sagte Cabrillo. »Das ist die einzige Motivation, die wir brauchen.«
    »Also wollen Sie lediglich einen Profit erzielen?«
    »Wir wollen dem Recht zum Sieg verhelfen«, erwiderte Cabrillo. »Aber wir haben ziemlich schnell gelernt, dass sich daraus ein sehr lukratives Geschäft machen lässt.«
    »Erstaunlich«, sagte Spenser.
    »Nicht so erstaunlich wie das hier«, sagte Cabrillo, als das Hangartor sich öffnete und der Geländewagen mit Hanley hereinfuhr. Sobald das Tor sich wieder geschlossen hatte, stieg Hanley auf der Beifahrerseite aus. »Ich darf Ihnen Michael Talbot vorstellen«, sagte Cabrillo zu dem verblüfften Winston Spenser.
    Der Software-Milliardär nahm einen Schlüssel von der Kette um seinen Hals und öffnete eine lederne Aktentasche, die auf dem Tisch lag. Dann holte er eine Mappe heraus und blätterte die Seiten durch. Der Papierstapel war mehr als zwei Zentimeter dick und bestand aus Inhaberobligationen in unterschiedlicher Höhe. Der größte Nennwert betrug eine Million, der kleinste fünfzigtausend Dollar. Die ausgebenden Banken waren in mehreren europäischen Staaten beheimatet, von Großbritannien über Deutschland bis hin zu Liechtenstein und vor allem der Schweiz. Die Gesamtsumme betrug einhundert Millionen Dollar.
    Ein stolzer Preis für eine prächtige Ware.
    Doch für den Software-Milliardär war es bloß Geld. Er lebte, um sich seine Wünsche zu erfüllen. An dem goldenen Buddha interessierte ihn weder die Kunstfertigkeit der Arbeit noch die geschichtliche Bedeutung, die der Figur beigemessen wurde, sondern allein die Tatsache, dass sie vor vielen Jahren gestohlen worden war und nun schon wieder unrechtmäßig entwendet wurde. Das Verbrechen faszinierte ihn, der Gedanke daran, wie es sich anfühlen würde, wenn er der einzige Mensch auf der Welt war, der dieses seltene und unermesslich wertvolle Artefakt besaß. Um die Wahrheit zu sagen, er besaß bereits eine Sammlung gestohlener Kunstwerke, die es mit jedem Museum Europas aufnehmen konnte. Monet, Manet, Daumier, Delacroix.
    Skizzen von da Vinci, Bronzen von Donatello. Illustrierte Handschriften, Kronjuwelen, gestohlene historische Dokumente.
    Seine kalifornischen Lagerhäuser waren angefüllt mit alten Automobilen, Motorrädern und Flugzeugen. Dort fanden sich gestohlene Relikte aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, Romanow-Ikonen aus einem Sankt Petersburger Museum, Schriften des Wissenschaftlers Nikola Tesla, die nach dem Niedergang des Kommunismus aus einer rumänischen Sammlung verschwunden waren, und sogar eine Toilette aus dem Weißen Haus.
    Der erste Computer, der erste Personal Computer, der erste Computer aus industrieller Massenproduktion.
    Diese letzten Geräte hatten für ihn nostalgischen Wert, weil sein Reichtum auf Computern basierte. Er besaß noch immer einen Ausdruck der Kodezeilen des ersten Programms, das seine Firma je verkauft hatte – eine Software, die eigentlich von einem ahnungslosen Programmierer stammte, der geglaubt hatte, er würde einfach nur einem anderen Computerbegeisterten helfen. Dies war der erste und größte Diebstahl gewesen, der den Ausschlag für all die anderen gegeben hatte.
    Er blickte noch einmal auf die Inhaberobligationen und griff nach dem Satellitentelefon.
    Eddie Seng verfolgte, wie die beiden olivgrünen Zodiac-Boote mit dem Lastenaufzug mittschiffs der
Oregon
auf das Oberdeck befördert wurden. Als der Aufzug anhielt, klinkte Sam Pryor ein Kabel in die zentrale Öse des ersten Boots ein und hob es mit dem Kran über die Bordwand ins Wasser. Unten nahm Murphy die Bugleine des Zodiac, vertäute es am Kai und kletterte an

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