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Der goldene Kuß

Der goldene Kuß

Titel: Der goldene Kuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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gleißender Vogel zog die Maschine hinein in das Blau des Morgens.
    »Da ziehen sie hin«, sagte Pelz ahnungsvoll. »Ich gäbe wer weiß was dafür, wenn ich wüßte, was in den nächsten Tagen auf der Insel der Träume passiert.«
    Es war eine Frage, die auch im Flugzeug mitflog wie eine eingeschmuggelte Bombe.
    *
    Limassol – das ist ein zu Stein gewordenes weißes Märchen am blauen Meer. Das ist eine Uferpromenade mit Hotelpalästen, in der Sonne rotschimmernde Felsen im leicht wogenden Meer, das sind zahlreiche Geschäfte und Restaurants, das sind traumhaft schöne Jachten, ein internationales Publikum, eine Fülle schöner Frauen. Ein wahr gewordener Traum, die moderne Version von Tausendundeiner Nacht.
    So sieht es wenigstens der Reisende, der zum erstenmal hier ankommt, hineinfährt in den Zauber dieser Stadt.
    Im Hotel ›Akrotiri‹ erwarteten Carlos Heimann und Tommy Brest die Ankunft des neuen Stars aus Deutschland. Man tat es stilgerecht: Heimann und Brest lagen unter Sonnenschirmen am Rand des Schwimmbeckens, tranken Fruchtsaft mit Gin und winkten mit beiden Armen, als sie Horst Helmke im Schatten der Säulenhalle kommen sahen. In seiner Begleitung war ein schwarzhaariges Mädchen. Im Haar glänzte ein rotes Samtband.
    »Das muß sie sein«, sagte Heimann faul und räkelte sich. »Seit wann steht Pelz auf schwarz? Seine Liebe gilt doch blond? Ist der Gute krank?«
    In der großen Säulenhalle zwischen Hotel und Swimmingpool blieb Helmke stehen und zeigte ungeniert auf die beiden bunten Sonnenschirme am Beckenrand. »Da sind sie«, sagte er. »Links, das ist Heimann … und Tommy Brest, na, den kennst du ja von der Mattscheibe. Gehen wir hin.«
    Sie ließen ihre Taschen unter den Säulen stehen, und ein Boy rannte sofort herbei, baute sich daneben auf und bewachte sie. Helmke und Vera Hartung gingen um das Schwimmbecken herum und blieben vor den beiden Liegestühlen stehen. Die Begrüßung war etwas ungewöhnlich, fanden sie. Heimann wälzte sich aus seinem Stuhl und reichte Vera seine Hand entgegen. Auch Brest stand auf, er musterte Vera wie eine Kuh, die er kaufen will.
    »Na ja, da sind Sie ja«, sagte Heimann. Sein Blick glitt an Vera herunter. Gute Figur, lange Beine, ein hübsches Gesicht … man kann über Pelz denken, was man will – von Frauen versteht er was. Er verbindet das Fotogene mit dem Greifbaren; eine vernünftige Methode. »Schöner Ort, was? Ein Garten Eden, wenn man die nötigen Dollars hat. Als armes Schwein kommen Ihnen diese Luxushotels wie riesige Grabdenkmäler vor. Haben Sie einen Meeresblick vom Zimmer?«
    »Ich weiß nicht. Wir sind gerade erst angekommen.« Vera wandte sich an Tommy Brest. »Ich freue mich, Sie endlich persönlich kennenzulernen.«
    »Hm!« sagte Tommy Brest. »Guten Tag!« Er steckte sich eine Zigarette an und sah an Vera vorbei. »Das kann doch nicht wahr sein, Carlos! Dreh dich mal um.«
    Heimann wandte den Kopf nach hinten und zog dann ruckartig die Schultern hoch. Unter den Säulen stand in einem wehenden weißen Kleid Karin Jarut und schüttelte ihre blonden Locken.
    »Sind die im Funkhaus verrückt geworden?« Er ließ Vera Hartung stehen, stülpte einen Strohhut auf seinen Kopf und rannte um das Becken herum zu Karin. Auch Tommy Brest setzte sich in Bewegung … allein standen Vera und Helmke herum und kamen sich wie nicht abgeholt vor. Muster ohne Wert, Annahme verweigert.
    »Höflich sind die gerade nicht«, sagte Vera mit kleiner Stimme.
    »Sie werden es aber werden.« Helmke legte den Arm wie schützend um Veras Schulter. »Ich glaube, sie haben eine falsche Vorstellung von dir …«
    Er schwieg abrupt, aber Vera verstand ihn. Und sie wurde rot vor Scham.
    Unter den Säulen schob Heimann seinen Hut in den Nacken und streckte Karin seine Hand entgegen. Sie übersah sie mit einer hoheitsvollen Miene. »Was machst denn du hier?« sagte Heimann nervös. »Die Neue ist da. Ich denke, man hat dir … Nun sag bloß, ich soll mit euch beiden und Tommy drehen. Das hält kein Yogi aus, selbst in größter Trance nicht.«
    »Ich drehe bei der amerikanischen RTA«, sagte sie.
    »Bei Withcock?«
    »James ist verrückt nach mir.«
    »Du grüne Neune! Man kann sich auch anders umbringen!« Heimann schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Ein Boy raste heran. Heimann winkte ab. Nein, keinen Boy … das war Erstaunen, mein Junge. Karin Jarut sah Heimann aus sprühenden Augen an.
    »Du Ekel!« zischte sie. »Ich werde im amerikanischen Fernsehen zeigen, was

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