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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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einen bescheidenen Platz, der für unsere beiden Zelte und den Pferch für die Tiere ausreicht. Man würde einen hochgelegenen Ort vorziehen, wenn er verfügbar ist.«
    Etwas enttäuscht betrachtete der Mann von neuem seinen Plan. »Nun, da ist Nummer 478 an der Nordgrenze von Abschnitt E. Hoch und luftig - aber ihr müßtet das Wasser heranholen.«
    »Ausgezeichnet! Meine edle Tochter wird uns Wasser mittels ihrer psychokinetischen Kraft besorgen. Die Gebühren? Ah. Ca y est. Und jetzt wünschen wir dir eine gute Nacht.«
    Der Mann nahm die Münzen und bedachte die Kriegerjungfrau mit einem pfiffigen Blick. »Du hast also auch PK -eh, Lady Phyllis? Jetzt bin ich Überzeugt, daß du in der Arena gut abschneiden wirst! Ich werde dich im Auge behalten und ein bißchen Geld für eine Wette riskieren. Da du ein Neuling bist, könnte man dabei einen schönen Schnitt machen. Ja, wirklich!«
    Er winkte der Gruppe, die den von Lampen gesäumten Weg hinunter in das Durcheinander des Überfüllten Lagerplatzes ritt, ein herzliches Lebewohl nach.
    »Das war dumm, Felice«, rügte Häuptling Burke. »Was haben Sie sich dabei gedacht, als Sie ihn Ihre koerzible Kraft spüren ließen? Jetzt wird sich der Mann an Sie erinnern.«
    Sie lachte kurz auf. »Er würde sich auf jeden Fall an uns erinnern, Peo. Wenigstens weiß er nun, daß ich eine echte Goldene bin. Sie hätten Ihr eigenes Gesicht sehen sollen, als er vorschlug, wir sollten bei den Finiah-Leuten lagern!«
    »Das ist für uns die größte Gefahr«, warf Madame ein. »Felice und ich wäre es leicht möglich, jeden Ringträger zu täuschen, indem wir so tun, als seien wir vor Kummer Über unser Unglück halb von Sinnen. Aber ihr übrigen mit euren imitierten grauen Ringen werdet sofort als Eindringlinge erkannt, wenn ein Tanu oder ein ringtragender Mensch versucht, mental mit euch zu kommunizieren. Ihr müßt immer dicht bei Felice und mir bleiben, damit wir telepathische Belästigungen abfangen können. Den Einkauf von Vorräten und Futter muß Fitharn heute abend vornehmen. Solange ihn kein mächtiger Metapraktiker gezielt sondiert, ist er Über jeden Verdacht erhaben.«
    »Ich finde immer noch, es ist ein Risiko, hier zu lagern«, sagte Vanda-Jo.
    »Das haben wir längst besprochen«, entgegnete Burke. »So weit im Süden wäre es verdächtig, wenn wir versuchten, irgendwo anders zu lagern.«
    »Hier unten gibt es keine Firvulag-Erdbauten mehr als Obdach, Missy«, fiel Fitharn ein. »Hierzulande haben die Kleinen Leute keine ausgedehnten Siedlungen wie im Norden. Meistens sind es Höhlen für nur eine Familie, in den wildesten Gebieten, weit entfernt von den Straßen und gut versteckt. Die Bewohner sind mißtrauisch gegen Fremde - selbst gegen solche, die mit einer Empfehlung von König Yeochee kommen.«
    »Wir haben bereits Andeutungen erhalten«, bemerkte Madame mit einiger Schärfe, »daß die königliche Autorität im Hinterland fadenscheinig wird.«
    Fitharn grinste. »Die Souveränität unseres Königs ist ein bißchen weniger formell als die des alten Thagdal. Wir haben eine Wahlmonarchie, wissen Sie. Aber wir Firvulag sind loyal auf unsere Art. Und anders als manche Leute, die ich nennen könnte, würden wir uns nie dazu herablassen, einen abgesetzten Herrscher als Opfer zu schlachten.«
    Die Gruppe kam an einen Abschnitt, wo Zelte und Lagerfeuer weiter verstreut waren. Es gab dort große Felsblöcke und weniger Bäume, und der lampengesäumte Pfad führte immer steiler bergauf. daß sie den Distrikt mit den niedrigen Standgebühren durchquerten, ging deutlich aus der kleineren Anzahl von Chalikos und Helladen hervor, die zwischen den Zelten angepflockt waren. Bei diesen handelte es sich zumeist um die schwarzen Firvulag-Zelte oder die buntscheckigen Behausungen älterer Tanu-Junggesellen. im Gegensatz zu der geräuschvollen Geselligkeit im zentralen Teil des Geländes herrschte hier Stille, abgesehen von dem Zirpen der Insekten und dem Schnarchen und Grunzen der Haustiere.
    Fitharn sagte: »Hier ist 478. Hübsch und abgelegen.« Er konnte im Dunkeln natürlich besser sehen als die Menschen bei Tageslicht. Mühelos auf seinem Holzbein hüpfend, stieg er die Felsen hinauf, die den Platz auf drei Seiten abgrenzten, und vergewisserte sich, daß die Nachbarplätze leer waren. »Unsere nächsten Nachbarn sind Firvulag, Madame. Sieht nach einem idealen Fleckchen aus. Ich werde die Tiere zum Abladen anbinden und dann gleich mit zwei Remonten auf dem Markt einkaufen

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