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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Konzepte des Milieus mit dir teilen, Über die unsere Philosophen und Theologen debattieren.«
    »Ja. Du mußt mir alles zeigen, was du mir zeigen kannst. Bevor du - gehst.«
    Elizabeth ging auf diese Bemerkung nicht ein. »Jede intelligente Rasse sieht die Theosphäre auf ihre eigene Art. Suchen

 

 
     
    wir die Nische, die dein Volk möglicherweise einnehmen könnte. Und jetzt, wo wir zu zweit sind, vermögen wir mehr zu tun als ein einziger operanter Geist - wir können zusammen auf begrenzte Art an der Essenz teilnehmen. Es wird unvollkommen sein, weil der Geist des Pliozän noch so infantil ist, aber du wirst es wundervoll finden.«
    »Es ist bereits wundervoll«, antwortete Brede. »Aber als erstes muß ich mit meinen neuen Geisteskräften die Wahrscheinlichkeitslinien des vorher undeutlichen, allwichtigen Musters betrachten. Willst du dich mir anschließen?«
    Die Lehrerin und Schwester verschwand. Mentale Türen knallten zu. »Ich hätte es mir denken sollen! Brede, du bist eine unglaubliche Närrin.«
    Der Geist der Fremden war weit geöffnet, doch Elizabeth wollte nicht in ihn eindringen, wollte nichts sehen.
    »Ich verlasse deinen Raum ohne Türen«, sagte Elizabeth. »Ich werde euren König aufsuchen und ihm dein Urteil bezüglich meines Schicksals mitteilen. Dein neues Urteil. Und ich werde den Ballon finden, und ich werde diesen Ort verlassen, wann ich es will.«
    Brede neigte den Kopf. »Ich gebe dir deinen Ballon. Und wenn du willst, befasse ich mich mit der Heerschar Nontusvels. Bitte - laß mich mit dir zum König gehen.«
    »Gut.«
    Gemeinsam gingen sie hinaus und blieben kurz auf dem Vorsprung Über der Weißen Silberebene stehen. Auf dem Salz drängten sich Lichtpünktchen. Je näher die Zeit des Großen Wettstreits rückte, desto größer wurden die Zeltstädte der Firvulag. Obwohl es mitten in der Nacht war, erkannten die beiden Frauen mit ihrer Fernwahrnehmung Versorgungskarawanen, die, flankiert von Rama-Verbindungsleuten, den Abhang südlich Muriahs hinunter auf das Lager zukrochen. Landeplätze am Ufer der Lagune waren beleuchtet, und auch auf dem Wasser waren Lichter zu sehen.
    Brede, maskiert und undurchschaubar, studierte das Bild. »Nur noch drei Wochen bis zum Großen Wettstreit, und dann werden wir die Lösung wissen.«
    »Drei Wochen«, wiederholte Elizabeth, »und sechs Millionen Jahre.«

7
    Zur Zeit des Waffenstillstandes vor dem Großen Wettstreit führten alle Wege in den nördlichen Regionen des Vielfarbenen Landes nach Roniah. Durch diese Stadt kamen Tanu wie Firvulag auf ihrem Weg zu den Spielen. Die Großen beider fremder Rassen reisten mit dem Flußboot, während die bescheidenere Mehrheit der Südstraße folgte, die bis hinunter zum Lac Provençal und la Glissade Formidable parallel zum Westufer der Rhône verlief.
    Die meisten Festteilnehmer aus dem Norden unterbrachen ihre Reise des Jahrmarktes wegen in Roniah. Dort mischten sich die Erbfeinde ungehemmt in einer einmal im Jahr stattfindenden Orgie des Handels, die in den mittleren beiden Wochen des Waffenstillstands vor dem Großen Wettstreit Tag und Nacht ohne Pause andauerte. Stände wurden entlang dem Säulenweg und zwischen den links und rechts davon liegenden Außengärten der Flußstadt aufgestellt. Die Felder am Stadtrand wurden zu einem riesigen Lagerplatz, wo menschliche und Firvulag-Unternehmer Zelt-Karawansereien und Geschäfte zur Lebensmittelversorgung der Touristen betrieben.
    In diesem Jahr waren die Finiah-Flüchtlinge, wohlversehen mit Geld, aber ansonsten ihrer Besitztümer fast völlig beraubt, die eifrigsten Käufer auf dem Jahrmarkt. Um ihre trübe Stimmung zu verjagen, gaben sie große Summen für die Luxuswaren aus, die die Firvulag-Handwerker anboten: polierte Gemmen und Bernstein, Geschmeide, Schnitzereien aus Elfenbein und Halbedelsteinen, goldenen und silbernen Tand, juwelenbesetzten Kopfputz und Accessoires, Schmuck für Chalikos, kunstvolle Gürtel und Scheiden und Harnische, Parfums und Salben und Duftseifen, die aus wilden Blumen und Kräutern hergestellt wurden, eigentümliche Liköre, psychoaktive Drogen und heilkräftige Pilze, Delikatessen wie wilden Honig, Bonbons mit Füllungen aus alkoholischen Sirup, Trüffeln, Knoblauch, Gewürze, Gourmet-Würste und die Lieblingsleckerei der Fremden - eingemachte Walderdbeeren. Dinge des täglichen Bedarfs wurden hauptsächlich von menschlichen Einkäufern aus Roniah und den anderen Tanu-Siedlungen erworben: Feine Stoffe und Fertigkleidung,

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