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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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menschliche Feinde - vor allem bei Goldringen nicht. Wir besitzen für die Zerstörung der Koerzierer-Festung nur zwei Waffen mit ausreichender Wirksamkeit. Erstens Felices Psychoenergie - die nun vielleicht stark genug ist - und zweitens den Speer.«
    »der nichts weiter als ein hübscher Kleiderständer ist«, erinnerte Khalid, »falls wir Aiken Drum nicht dazu bewegen können, ihn neu aufzuladen ... Wie ist es, Felice? Glauben Sie, eine ausreichend starke Energie-Projektion aufbauen zu können, um dickes Mauerwerk und Bronzetüren niederzubrechen?«
    »Beim jetzigen Entwicklungsstand meiner Fähigkeiten bezweifle ich es«, antwortete das Mädchen. »Ich werde von Tag zu Tag besser, doch wir täten verdammt gut daran, uns auf diese Angriffswaffe nicht zu verlassen. Aber hört mal - wie ich es verstehe, ist unser Ziel ja eigentlich nicht das ganze Hauptquartier, sondern nur der Fabriktrakt. Müssen diese Ringbestandteile nicht empfindliche kleine Geräte sein? Vielleicht brauchen wir nichts weiter zu tun, als das Dach auf sie stürzen zu lassen, und schon heißt es Bye-bye, Baby! Van-da-Jo braucht sich das Gebäude bloß anzusehen, um mir sagen zu können, an welchen Stellen ich zuschlagen muß. Richtig?«
    »Möglich, daß es mir gelingt«, meinte die Chefin der öffentlichen Bauarbeiten, aber ihr Ton verriet Unsicherheit.
    »Ich habe das Bauwerk gesehen. Es sieht ganz und gar nicht wie die Märchentürme von Finiah aus«, stellte Khalid fest. »Es ist ein riesiger Würfel aus Marmor und Bronze und ungefähr so verwundbar wie die Sektor-Bank in Zürich! Felice wird sich die Zähne daran ausbeißen, es sei denn, sie ist bis zur nächsten Woche stark genug geworden, um Berge zu versetzen.«
    Die kleine Athletin hatte ihre Glasrüstung und die Unterkleidung fast völlig abgelegt und saß nur in einem weißen Hemd und blauen Glasschuhen mit goldenen Sporen auf ihrem Stein. Sie baumelte mit den Beinen, Reflexe von den edelsteinbesetzten Platten der Fußbekleidung tanzten Über ihr zartes Gesicht. »Ich weiß nicht, zu was ich nächste Woche imstande sein werde. Aber alles, was ich an Kraft besitze, will ich gegen diese Tanu-Scheißer einsetzen.«
    »Sie werden Peos Befehlen gehorchen, Kind«, sagte Madame scharf.
    »O ja.« Felice riß die Augen weit auf.
    »Ganz gleich, wie wirksam Felices eventuelle Feuerkraft sein mag«, sagte Basil, »unsere beste Erfolgschance bietet immer noch die Photonenwaffe. Mit einem neu aufgeladenen Speer wäre es uns vielleicht sogar möglich, den Komplex der Koerzierer-Gilde aus einer Entfernung zu zerstören, die die Gefahr für unsere Gruppe auf ein Minimum herabsetzt. Wir könnten von der Lagune aus schießen, nicht wahr, Khalid?«
    »Das Gebäude liegt am Nordrand der Stadt, westlich des Platzes, wo die Haupt-Rollenstraße von den Docks her mündet. Eine Außenmauer der Festung stößt an den Steilhang. Auf dieser Seite der Halbinsel geht es vielleicht hundert Meter senkrecht nach unten. Vor der Küste des katalanischen Golfs kommt dann noch etwa ein Kilometer mit Dünen und von Wasserläufen zersägten Sedimentgesteinen ... Was meinen Sie, Claude? Sie haben das verdammte Ding abgefeuert.«
    »Mit einer festen Plattform für die Waffe wäre es leicht, das Gebäude in alle vier Winde zu zerpusten«, antwortete der Paläontologe. »Oder sogar die Felsklippe darunter zu zerstören.«
    Ameries Stimme klang leise. »Wenn wir es in den ersten Morgenstunden tun, wird es vielleicht nur wenige Tote geben.«
    »Bekommen Sie kalte Füße, Schwester?« fragte der große Indianer. »Dies ist ein Krieg. Wenn Sie Skrupel haben, bleiben Sie besser bei Madame und Claude.«
    Die alte Frau blickte beunruhigt drein. »Es wäre vielleicht am besten, ma sœur.«
    »Nein!« rief Felice. »Du hast versprochen, zu helfen, wo du am nötigsten gebraucht wirst, Amerie. Und das ist bei uns. Wir wollen doch keine zweite dumme Katastrophe wie die mit Peos Schwein riskieren, die den Angriff vereitelt. Diesmal kommt die Ärztin mit.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, beteuerte die Nonne. »Das habe ich bereits gesagt. Einigt euch auf einen Plan, und ich werde mich nach ihm richten.«
    »Darf ich vorschlagen«, meldete sich Basil zu Wort, »daß wir die Rolle Aiken Drums noch einmal Überdenken? Ist es wirklich notwendig, daß wir erst nach unserer Ankunft in Muriah mit ihm Kontakt aufnehmen und ihn um seine Hilfe bitten?«
    Alle sahen den Bergsteiger verständnislos an.
    »Wir sollten versuchen, von hier mit ihm

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