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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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fernzusprechen«, erklärte Basil, »den jungen Mann zu informieren, daß wir kommen. Sicherzustellen, daß er uns dort erwartet. Ihm vielleicht sogar das Problem des Speers vorzulegen, damit er Zeit hat, darüber nachzudenken.« Madame begann zu protestieren, aber Basil hob taktvoll die Hand. »Ich weiß, Madame Guderian hat Zweifel an ihrer Fähigkeit, Über große Entfernungen - und im intimen Modus fernzusprechen. Aber mir ist eingefallen, daß wir unsere Freundin Elizabeth als telepathisches Relais einsetzen könnten.«
    »Das ist eine Idee!« rief Claude aus.
    »Sie, Madame, erzählten uns, daß Sie Elizabeths Gedanken kurz nach Ankunft der Gruppe Grün im Pliozän wahrgenommen haben. Sicher hat die Frau ihre Fähigkeiten bis heute in dem Ausmaß zurückgewonnen, daß sie Ihre Sendung auf einem ... äh ... dichten Strahl empfangen kann, auch wenn er sozusagen ein bißchen wackelig sein sollte.«
    »Ich fürchte, das schaffe ich nicht«, sagte Madame. »Elizabeths Gedanke flackerte in Augenblicksgeschwindigkeit an mir vorbei. Ich habe - wie soll ich das ausdrücken? - die Daten ihrer mentalen Unterschrift nicht gespeichert.«
    Felice sprang auf. »Ich könnte Ihnen helfen, Madame! Wir müssen mit Elizabeth nicht unbedingt im intimen Modus fernsprechen, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Ein einfacher Ruf mit höchster Lautstärke im menschlichen Befehlsmodus würde genügen. Elizabeth braucht nichts weiter zu wissen, als daß wir hier draußen nach ihr brüllen. Ihr Suchersinn würde uns dann ausfindig machen und Madames schwache Sendung in ganz enger Bündelung aufnehmen.«
    Die alte Frau betrachtete das eifrige Mädchen stirnrunzelnd. »Andere Gehirne mögen ebenso imstande sein, die Quelle unseres telepathischen Rufs aufzuspüren.«
    »Nicht, wenn wir es auf meine Weise machen!« ereiferte sich Felice. »Tun wir doch folgendes: Morgen in aller Frühe synchronisieren wir unsere Uhren, und ich gehe zehn oder zwanzig Kilometer auf der Nordstraße zurück. Dann senden wir in vorher festgelegten Intervallen! Wenn wir auf diese Weise fernsprechen, können die Tanu den doppelten Ruf unmöglich lokalisieren. Aber einer Operanten wie Elizabeth sollte es keine Mühe machen, die mentalen Muster von uns beiden zu erkennen und Madame zu finden, wenn sie auf den intimen Modus zurückdreht.«
    »Es mag funktionieren«, Überlegte Amerie.
    Häuptling Burke brummte: »Ene arme alte Rothaut wie ich versteht von all dem Zeug Überhaupt nichts. Aber versuchen wir es.«
    »Es hört sich ziemlich schlau an«, sagte Khalid, »vorausgesetzt, Felice und Madame können ihre Gedanken verknüpfen ... und vorausgesetzt, dieser Aigen Drum ist einer, dem wir Vertrauen schenken dürfen.«
    »Ihr wäret verrückt, wenn ihr ihm den ganzen Plan mitteiltet«, erklärte Claude.
    »Warum mußt du immer so zynisch sein, Claude?« beschwerte sich Amerie.
    Der alte Mann seufzte. »Vielleicht, weil ich so lange gelebt habe. Vielleicht habe ich deswegen so lange gelebt.«
    »Claude«, fragte Madame, »würden Sie sich auf Elizabeths Urteil in dieser Angelegenheit verlassen?«
    »Unbedingt.«
    »Dann ist es einfach. Heute nacht ruhen wir uns aus, morgen versuchen wir es mit der Kommunikation. Gelingt es uns, den Kontakt herzustellen, bitten wir Elizabeth um ihre Einschätzung von Aiken Drums Charakter und folgen ihrem Rat. D'accord?«
    Ihre dunklen Augen blitzten von einem zum anderen. Die übrigen zehn Mitglieder der Expedition nickten.
    »Das wäre geregelt«, sagte Häuptling Burke. »Sie brechen im Morgengrauen auf, Felice, und wir setzen die Sendung auf zwölf Uhr mittags fest. Sie legen Ihre Rüstung mit allem Zubehör an und nehmen Basil, Uwe und Khalid als Ihre Grauring-Eskorte mit. Sollte irgendein Tanu neugierig werden, suchen Sie unter den Flüchtlingen nach Ihrem Onkel Max. Während Sie einige Entfernung zwischen sich und uns legen, gehen Madame und wir anderen zur Werft von Roniah hinunter und machen ein geeignetes Boot ausfindig. Gert und Hansi wissen, welche Art von Fahrzeug wir brauchen.«
    »Kommt bloß nicht zu spät wieder ins Lager!« warnte Felice. »Und versucht, auf dem Markt noch etwas blauen Lack aufzutreiben! Das Zeug, mit dem Old Man Kawai den Speer getarnt hat, blättert allmählich ab.«
    Nun entspannten sie sich, und als um Mitternacht der Mond Über der Rhône aufging, kam Fitharn der Firvulag mit Nahrung für Mensch und Tier. Madame nahm den gnomenhaften kleinen Alien beiseite und berichtete ihm soviel von den gefaßten

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