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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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ihnen sie hörte. »Ich weiß, wer ihr seid und was ihr tun wollt. Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß mit euch und eurem Einmischen ein Ende gemacht werden muß.«
    Angélique dachte resigniert: Ihr Tanu habt diesmal gewonnen. Ihr könnt uns töten, doch es werden andere kommen, um dieses Teufelsportal zu schließen.
    »Das werden keine anderen tun«, sagte Nodonn, »weil ich euch dazu auserwählt habe.« Die flammende Masse war enorm, ihr Geisteslicht betäubend. »Meine Leute wollten nie einsehen, welch großen Schaden ihr uns mit der Öffnung dieses Wegs Über die Äonen angetan habt. Sie hätten nicht geduldet, daß das Portal angetastet wurde. Nicht einmal ich hätte gewagt, es gewaltsam zu schließen. Doch jetzt gibt es eine andere Möglichkeit. Ihr werdet nach meinem Willen tun und gleichzeitig das Ziel erreichen, das ihr euch selbst gesetzt habt. Das Ziel, das ihr beide sucht, seit ihr im Exil eintraft. Ich nehme an, ihr versteht.«
    Claude erwiderte: Ja, wir verstehen.
    »Meine Leute werden glauben, daß ihr allein für die Schließung verantwortlich seid. Die unangenehme Situation wird ihnen erträglicher Vorkommen, wenn sie erfahren, daß die Rebellenführerin und der Mann, der Finiah bombardierte, aus dem Vielfarbenen Land entfernt worden sind ... Aber ihr wißt, daß ich euch zu dieser letzten Tat nicht koerzieren kann. Die ringtragenden Wächter am Portal würden meine Mitwirkung entdecken. Und deshalb müßt ihr es freiwillig tun - und sichtbar.«
    Sie sagte: Ja. Es wird für jene auf der anderen Seite des Portals der endgültige Beweis sein.
    Claude setzte hinzu: Und ich bin froh, daß ich eure verdammte Sklavenstadt zerstört habe! Vielleicht meint ihr, die Schließung dieses Zeitportals sichere euch Tanu vor weiteren Aufständen eurer Menschensklaven. Euch steht eine Enttäuschung bevor. Das Leben hier wird niemals wieder wie früher sein.
    Das sonnenhelle Gesicht verdunkelte sich. Nodonns Stimme grollte in ihren Gedanken: »Geh dahin zurück, woher du gekommen bist, Verfluchter!«
    Claude sagte: Du Narr. Wir sind von hier gekommen.
    Und dann hörten ihre menschlichen Ohren wieder Vogelgesang. Die echte Sonnenscheibe hob sich Über den Rand des Hochlands jenseits der Rhône. Keinen Steinwurf entfernt hing ein schimmernder Block Über dem Vierreck aus Steinen, wo die Torwächter und Soldaten warteten, in der Luft.
    Die beiden alten Leute liefen Über das trockene Gras; die Illusion der Unsichtbarkeit war immer noch intakt. Vier menschliche Zeitreisende materialisierten sich innerhalb des Tau-Feldes, und man half ihnen hinaus.
    Angélique stolperte. Claude ergriff ihre Hand, schob Soldaten und bestürzte Zeitreisende beiseite.
    »Schnell, bevor das Feld sich umkehrt!«
    Einer der bewaffneten Wächter rief etwas und stürzte mit geschwungenem Bronzeschwert vorwärts. Der alte Mann und die alte Frau standen voll sichtbar Seite an Seite, Hand in Hand mitten in der Luft. Das Zeitfeld kehrte sich um, und sie verschwanden.
    Oben am Himmel stieß ein Ziegenmelker vor Wut schrille Schreie aus und flog davon.
    Nur einer der Klienten der Auberge, dessen Reise so unerwartet vereitelt wurde, bekam keinen hysterischen Anfall. Sein Plankton-Netz und seinen Sack mit Probeflaschen immer noch in der Hand, beantwortete er zurückhaltend Berater Mishimas Fragen.
    »Sie standen einfach da, sage ich Ihnen. Wir sahen sie nur für einen Sekundenbruchteil, als sich diese Spiegel in den Maschinenwänden ausschalteten. Und dann waren sie Skelette! Und dann Staub ... Ich muß wirklich auf einer Erklärung bestehen, Berater. Die Broschüre behauptet mit allem Nachdruck, die Reise durch die Zeit berge keine Gefahren ...«
    Einer der anderen Berater, der vor dem Gazebo kniete, unterbrach: »Alan, kommen Sie und sehen Sie sich das an!«
    Mishima sagte: »Bitte, gehen Sie nach oben und warten Sie mit den anderen, Dr. Billings! Ich komme gleich zu Ihnen.«
    Als der Mann gegangen war, beugten sich die beiden Berater Über den Haufen pulveriger Überreste. Halb darin begraben war ein merkwürdiges goldenes Schmuckstück, eine Art barbarisches Halsband. Mishima hob es auf, und glitzernde Flocken - mehr war von den inneren Bestandteilen nicht übriggeblieben - stoben aus kleinen Öffnungen und vermischten sich mit dem Staub.
    »Und hier ... o Gott.« der andere Berater hatte die beiden flachen Bemsteinstücke entdeckt. Die Schrift darin war deutlieh sichtbar. »Wir sollten - wir sollten diese Dinge lieber schleunigst zum Direktor

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