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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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sie Wirklichkeit werden! Hol den Schmutz von vielen verschiedenen Gesichtspunkten aus zurück, bis sogar sie, diese elende Geringe, erkennt, wie schlecht sie ist. Unmenschlichkeit nachgewiesen durch einen nichtmenschlichen Mann von exquisiter Geschicklichkeit.
    Er ließ Schock auf Schock folgen, häufte Schmerz auf Schmerz. Die Erniedrigung ihres Körpers setzte sich um in die Zerfetzung des Egos, ihr Haß und ihre Furcht, die sie anderen Wesen gegenüber empfunden hatte, klärten sich zu Haß auf sich selbst, Furcht vor sich selbst.
    Nimm ihr alles, was sie je geschätzt hat! Laß sie die Auflösung herbeiwünschen! (Ihr Körper mußte natürlich unverletzt bleiben, aber Culluket würde sein dem Schlachtenmeister gegebenes Versprechen auch erfüllen, wenn er sie in einem Zustand ablieferte, der ihr erlaubte, beim Großen Wettstreit als leicht epileptischer Automat zu kämpfen.)
    Doch sie wollte einfach nicht wahnsinnig werden.
    Gereizt stöberte er in dem Wrack herum und versuchte, die Erklärung zu entdecken. Er hätte sie fast Übersehen. Da - ein winziges Fünkchen, verbarrikadiert hinter einem hartnäckig geschlossenen Schirm, den er trotz all seiner Bemühungen nicht zu durchdringen vermochte. Zusammengeschrumpft und eingekapselt fuhr das Wesen, das Felice war, fort, sich ihm zu widersetzen.
    Wenn er sie nur zum Sprechen, zum Schreien bringen könnte! Das war der Weg, war der Schlüssel. Er wußte es! Ein freiwilliger Laut, und die letzte Verteidigung würde fallen.
    Aber er schaffte es einfach nicht. Nachdem Tage vergangen waren und der Wettstreit schon fast Über ihnen war, wagte er nicht weiterzugehen, denn er fürchtete, zusammen mit diesem sturen Überrest abgeschirmter Identität auch ihr Leben auszulöschen.
    »Dann behalte ihn!« sagte er. »Nützen tut er dir sowieso nichts mehr.«
    Nachdem er sich ein letztes Mal mit ihr belustigt hatte, legte er ihr den grauen Ring der Sklaverei um den Hals, nahm die Keile aus ihrem Mund und ließ sie von seinen Helfern in eine Zelle auf dem tiefsten Grund der Katakomben bringen.
    ... Steinie?
    Liebesliebes du bist wach. »Tut es noch weh, Sue?«
    Er kniete auf dem feuchten Steinboden vor der Nische mit dem Strohsack und ergriff ihre Hand. Es war gerade genug Licht, daß er sie sehen konnte. Eine einzige Tanu-Juwelenlampe saß wie ein trauriger Stern in der hohen Decke der Zelle, umgeben von Stalaktiten.
    »Das ist jetzt nur noch ein Nachschmerz. Ich werde wieder gesund. Lord Dionket sagt, es sei kein bleibender Schaden. Wir können später andere haben.«
    Aber nicht ihn Sukey nicht meinen ersten ungeborenen Sohn.
    »Es muß meine Schuld sein. Wir hätten es nicht tun sollen, als wir schon von deiner Schwangerschaft wußten.« Dummerdummerselbstsüchtigerdu!
    »Nein!« Sie kämpfte sich hoch, setzte sich auf den Rand des Steinbettes, legte die Hände um sein Gesicht und küßte ihn. »Du darfst nicht glauben, es sei deine Schuld. Ich bin sicher, das war es nicht.« (Und ich Übertrage diese Sicherheit mit all meinem Willen durch den immer noch vorhandenen Silberring in seinen Verstand, aber ich verstecke die Wirklichkeit. Oh, daß er sie nie entdecke!) »Du mußt aufhören, weiter darüber nachzudenken, Liebster. Mach dich bereit zur Flucht! der Wettstreit beginnt morgen. Ich bin Überzeugt, Aiken hat bis zur letzten Minute gewartet, damit die Tanu sich nicht damit aufhalten werden, uns zu verfolgen.«
    Stein knurrte tief in der Brust. Er schüttelte den Kopf wie ein Bär, der angreifende Bienen abwehrt. Beunruhigt nahm Sukey das neurale Zufallsfeuern seines Gehirns wahr, das den Beginn von Krämpfen signalisierte, wie die Unverträglichkeit seines grauen Rings sie hervorrief.
    »Verdammter Aiken Drum«, stöhnte Stein. »Er hat gesagt ... versprochen ... aber erst läßt er dich, jetzt mich im Stich... Jes us, Sukey, mein Schädel explodiert ...«
    Sie hielt seinen Kopf an ihre Brust gepreßt und tauchte in seinen Geist ein, was sie während ihres Aufenthalts in Muriah in immer kürzeren Zeitabständen getan hatte. Wieder einmal gelang es ihr, die drohende Feuersbrunst zu verhindern. Aber wenn der Ring noch lange an seinem Hals blieb, würde er es nicht Überleben.
    »So, Steinie, so, Geliebter. Ich hab's. Ich habe es repariert.«
    Wasser tropfte von der Decke ihrer Gefängniszelle - regelmäßig, musikalisch. Das wilde Schlagen von Steins Herzen mäßigte sich, und sein rauher Atem ging leichter. Er hob den Kopf und sah seine Frau an.
    »Bist du sicher, daß es

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