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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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verstorbener Bruder von Finiah den Firvulag-Saufereien zu! Zweifellos aus leeren, vergoldeten Augenhöhlen.«
    »Wir haben noch zwei weitere Runden.« Imidol strahlte Zuversicht aus. »Dies Fiasko mit der Grauring-Kavallerie war ein unglücklicher Zufall. Wir werden Zurückschlagen.«
    »Die Haut-Pavillons fließen Über«, warnte Culluket.
    »darüber habe ich bereits nachgedacht«, sagte Nodonn. »Die am schwersten verwundeten Tanu und menschlichen Goldenen werden in die Heilräume oben im Redaktionshaus gebracht werden müssen, damit die Feldärzte sich ganz dem Zusammenflicken der noch Kampftauglichen widmen können. Wir werden auch noch eine zweite Neuerung einführen. Culluket - instruiere den Lord-Heiler durch Fernsprechen, er soll beginnen, die besten der kämpfenden Grauen in die Haut zu packen. Die verwundeten Inkompetenten unserer eigenen Rasse müssen sich damit abfinden, daß sie für den Rest des Wettstreits in Muriah herumsitzen. In diesem Krieg haben wir keine Zeit für alternde Ehemalige und Stümper.«
    »Tanas Zähne, Bruder!« rief Kuhal aus. »Thaggy wird zur Supernova, wenn du der Tradition so zuwiderhandelst!«
    Nodonn blieb hart. »Unsere Bräuche halten eine kleine Beugung aus. Wir haben größere Sorgen als den verletzten Stolz der Traditionalisten - und auch die Ehre des Königs. Ich gestehe jetzt, daß ich einen schweren Fehler begangen habe, als ich Velteyn Befehlsgewalt Übertrug. Ich ließ mich von Gefühlen leiten, und ihr habt selbst erlebt, wie man Über seine Ernennung gejubelt hat.«
    »Celadeyr ist ein guter Führer, auch wenn er nicht zur Heerschar gehört«, sagte Kuhal. »Aber wir haben mit Velteyn einen sicheren Kandidaten für die Hohe Tafel verloren, und von nun an müssen wir scharf aufpassen ... Und ich rede mit dir, jüngster Bruder!«
    »Ich werde mich um Leyr kümmern, wenn die Zeit reif ist!« prahlte Imidol. »Hüte du nur deinen eigenen psychokinetischen Arsch, Bruder!«
    Der östliche Himmel war tiefviolett. Die Venus hing Über der kanonenmetallenen Glätte der Lagune.
    »Heute«, sagte Nodonn zu den drei anderen, »müssen wir uns alle sehr in acht nehmen. Die Bataillone werden in Stücke zerbrechen, sobald Druck auf sie ausgeübt wird und die Firvulag-Großen persönlich zum Kampf antreten. Unsere zahlenmäßige Unterlegenheit ist durch den Verlust so vieler Grauer und Kreatoren noch schlimmer geworden - aber bei der Geisteskraft allein sind wir noch immer im Vorteil. Seid auf dem Schlachtfeld klüger als unser glückloser Bruder Velteyn. Es war ein Fehler von ihm, mittels spektakulärer, aber törichter Taktiken zu früh Kämpfer um sein Banner zu sammeln, die keine Gildenmitglieder waren. Er spielte und verlor. Doch laßt mich euch daran erinnern, daß ein weiterer Spieler in unseren Reihen kämpft ... und er ist ein Meister, der den höchstmöglichen Einsatz wagt.«
    Danach sprachen die vier Brüder eine Zeitlang Über technische Einzelheiten und ließen ihre Reittiere in der Morgendämmerung treiben. Die Ebene unter ihnen wurde mit großer Schnelligkeit gesäubert. Die toten Firvulag lud man am Lagunenstrand in besondere Boote. Sie würden bei der Rückreise der Kleinen Leute zum europäischen Festland auf dem Wasser geopfert werden. Die kopflosen Tanu- und Menschenleichen wurden eingehüllt und unter dem Glasgehäuse der Großen Retorte gestapelt, wo sie zum Abschluß des Großen Wettstreits bei der Destillierung der Gefangenen als Brennstoff dienen sollten.
    Hundert Jahre lang hatten die Eier der Meereskrabben und die Sporen der kleinen Algen auf Regen gewartet.
    Sicher unter den Salzschollen der Playa waren sie wirtschaftlich mit ihren winzigen Portionen an Lebenskraft umgegangen, hatten Hitze und Trockenheit und chemischen Reaktionen widerstanden. Irgendwann würde ein außergewöhnlicher Jahrhundertregen die Betischen Kordilleren des Pliozän durchtränken und die Große brackische Marsch zum Überfließen füllen.
    Dann würden die Tausende von Quadratkilometern trockener Seebetten, die zwischen den normalen westlichen Grenzen der Marsch und dem sanften Anstieg von Alborän lagen, vor Leben explodieren. Die Meereskrabben und die Algen und ein paar andere zähe Wasserwesen würden wachsen und gedeihen, bis das Wasser ablief und verdunstete, und im Sediment frische Eier und Sporen hinterlassen, die wieder hundert Jahre auf den nächsten Regen warteten.
    Es fiel kein Regen. Der Pliozän-Himmel war Anfang November klar, und das Bett des Andarax brachte nur

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