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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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siegte ich meistens, denn in jenen Tagen war ich in mehr als einem Sinn der beste Degen. Sie verstehen?«
    Bryan bemerkte: »Es hat einen ähnlichen Brauch in alter Zeit auf unserer Erde gegeben. Man nannte ihn droit du seigneur.«
    »Richtig! Richtig! Ich erinnere mich, daß eine der lieben kleinen Silbernen ihn erwähnte. Wo war ich stehengeblieben? ... Ach ja, die Geschichte! Nun, als sich das Zeitportal öffnete und ihr Leute aus der Zukunft eintraft, versuchten wir, die Fortpflanzung der Rasse wissenschaftlicher zu organisieren. In dem Zusammenhang haben uns einige von euch Menschen sehr geholfen. Sie müssen sie kennenlernen, Bryan. Ich möchte sagen, sie haben fast den Rang von Paten der glorreichen Tanu-Gemeinschaft, die Sie heute hier sehen! der liebe alte verrückte Greggy natürlich - ich meine Lord Greg-Donnet, unsern Eugenik- und Genetik-Meister. Und diese wunderbare Frau Anastasya-Bybar! Wo, zum Teufel, wären wir, wenn Tasha unseren dekadenten Repro-Technikern nicht gezeigt hätte, wie die Sterilisierung der menschlichen Frauen rückgängig gemacht werden kann? Man denke -all diese kostbaren latenten Ova wären uns verlorengegangen!« Er stieß einen Ellbogen in Nontusvels junonischen Torso. »Und für mich ist der halbe Spaß das Abwarten, bis ich das kleine Brötchen sicher in den Ofen bekomme - wie, Nonnie?«
    Wieder zeigte die Königin ihr mühsames Lächeln.
    Bryan nahm einen Übergroßen Schluck Wein. Er war sich bewußt, daß Elizabeths Blick auf ihm ruhte. »Und so ... und so haben Sie vor etwa siebzig Jahren, als die ersten Zeitreisenden eintrafen, begonnen, sich mit Menschen zu mischen?«
    »Sie haben es erfaßt, Sohn. Anfangs trugen nur die menschlichen Männer zu dem Gen-Pool bei. Tasha kam erst -wann? - so ungefähr zehn Jahre nach der Eröffnung des Zeitportals. Unsere Damen hatten natürlich in diesen ersten Jahren ihren Spaß. Und es dauerte nicht lange, bis wir entdeckten, daß Mischlinge von Tanu und Menschen sich weniger oft als Firvulag entpuppten - und öfter von unsern zarten kleinen Müttern voll ausgetragen wurden ... Anwesende ausgenommen, liebste Nonnie! Das merkten sogar unsere beschränkten Genetiker. Aluteyn und seine Leute warteten nur darauf, daß jemand wie Doktor Anastasya Astaurova durchkam. Und tatsächlich - Tana in ihrer Barmherzigkeit schickte sie uns mit Glocken dran! Letzteres ist wörtlich zu verstehen.«
    Thagdal erlaubte sich einen neuen Lachkrampf und erstickte ihn mit langen Zügen Wein. Überall im Festsaal stieg die Stimmung, während die Becher geleert und wieder gefüllt wurden. Das Essen bestand zum größten Teil aus Fleischgerichten in verblüffender Vielfalt, dazu große Platten mit Obst und in seltsamen Formen gebackene Brötchen. Unterhalter, angekündigt von dem arbiter bibendi, zeigten ihre Künste in der Mitte des von den Tischen gebildeten U, und die Gäste reagierten darauf mit einem Regen kleiner Münzen oder halb abgenagter Knochen, je nach der Güte der Darbietung. Die Hohen Persönlichkeiten speisten auf feinere Art. Doch nahe dem einen Ende der Hohen Tafel, wo Aiken gegenÜber von zwei Adligen in Rose und Gold saß, gab es eine ganze Menge rüpelhaftes Gelächter und lauten Becherklang.
    Die Königin sagte: »Erzähl dem lieben Bryan von dem Geschenk, das wir den Menschen mit den Ringen machen, Thaggy!«
    »Erzähl es uns beiden«, bat Elizabeth mit ihrem besten Mona-Lisa-Lächeln.
    Der König drohte der Fernsprecherin mit dem Zeigefinger. »Die Barrieren immer noch geschlossen, Liebchen? Das ist nicht das Rechte, weißt du. Du brauchst Honigwein. Gibt es sonst noch etwas, womit ich dich in Versuchung führen kann?«
    Nontusvel hielt die Hand vor den Mund und erstickte fast an königlicher Heiterkeit.
    »Euer Majestät ist ein bewunderungswürdiger Gastgeber.« Elizabeth hob ihm ihren Kelch entgegen. »Bitte, fahr fort mit deiner faszinierenden Geschichte!«
    »Wo war ich stehengeblieben? ... Ringe für die Menschen! Ja, ihr müßt verstehen, daß die echte Gemeinschaft zwischen uns Tanu und euch nicht in einem oder zwei Jahren zur vollen Reife gelangte. Die genetische Kompatibilität hatte offenkundige Vorteile, war aber trotzdem noch nicht ganz begriffen worden. Wir gewährten Greggy und Tasha goldene Ringe aus Dankbarkeit für ihre Bemühungen. Sie waren keine Latenten, wie sich herausstellte, und richtig psycho-adaptiv waren sie auch nicht. Und dann kam Eskender-Kernonn durch und domestizierte die Tiere, und wir gaben ihm einen

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