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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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offensichtlich verwirrt. »Eier? Eier? Aber darum geht es ja, liebste Lady! Eine Viertelmillion davon steckt in ihren menschlichen Ovarien! So großzügig, so verschwenderisch, so vorsorglich von Mutter Natur, jede Menschenfrau mit einem solchen Oberfluß an Ova auszustatten!« Er schielte zu Bryan hin, nahm sich ein Ei und stippte es in einen Krug mit Grey-Poupon-Senf, bevor er nachdenklich abbiß. »Wissen Sie, Dr. Grenfell, daß der Name von Mutter Natur im Pliozän Tana lautet? ... Oder Te, wenn Sie des Firvulag-Glaubens sind.«
    »Sprich nicht mit vollem Mund, lieber Greggy!« mahnte die Königin.
    Tränen strömten Über die glatten Wangen des Wahnsinnigen. »Wenn wir sie nur klonen könnten!« Und Bryan war sich durchaus bewußt, daß der Genetik-Meister nicht mehr von Mutter Natur sprach. »Sie würden es nicht glauben, Grenfell, wie primitiv die Einrichtungen hier verglichen mit meinem alten Laboratorium an der Johns-Hopkins-Universität sind!«
    »Sieh dir das Turnier an, Greggy!« drängte Nontusvel. »Siehst du? Da stellt sich gerade Ogmol auf.«
    Lady Eadone Wissenschaftsmeisterin sah Bryan wohlwollend an. »Und welche vorläufigen Schlüsse haben Sie in diesen ersten Wochen Ihrer Untersuchung Über den Zusammenstoß zweier Kulturen ziehen können, Doktor? Wenn wir den genetischen Gesichtspunkt einmal beiseitelassen, so machen wir uns Sorgen, daß die Tanu zu abhängig von menschlichen Arbeitern und menschlicher Technologie werden könnten. Wie Sie bemerkt haben, entschließt sich keiner unserer jungen Leute mehr für eine Tätigkeit in der Landwirtschaft. Das gleiche gilt für andere praktische Berufe: Bergbau, Architektur, Straßenbau, Produktion.«
    »Lauter Tätigkeiten, die in meinen Kompetenzbereich fallen«, warf Aluteyn bekümmert ein. »Kreator-Haus fließt Über von Musikern und Tänzern und Bildhauern und Couturier-Lehrlingen. Aber wissen Sie, wie viele sich dieses Jahr für Biolumineszenz-Technik eingeschrieben haben? Fünf! Noch zweihundert Jahre, und wir werden unsere Städte völlig mit Olivenöl und in Talg getränktem Binsenmark beleuchten müssen!«
    »Sie mögen Grund für Ihre Besorgnisse haben«, sagte Bryan vorsichtig.
    Der Handwerksmeister meinte entrüstet: »Es wird sogar davon geredet, Kunst und Wissenschaft zu trennen - eine neue Gilde zu gründen, ich bitte Sie! Und für die Technik sollen zumeist Menschen mit Goldring zuständig sein.«
    »Gomnols Idee natürlich«, bemerkte Eadone ganz ruhig.
    »Ich bin von Anbeginn im Geschirr«, sagte Aluteyn »Ich gehöre zu den Einwanderern, die der Föderation Trotz boten und den Kontakt mit Brede aufnahmen. Es sind nicht mehr viele von uns übrig unter den Tanu - der Thagdal, Dionket, Mayvar, Lady Eadone, der Herr der Schwerter, der arme alte Leyr, der in den Pyrenäen versauert ... Da! Selbst ich gebe den verdammten Bergen ihren menschlichen Namen! Kaum mehr als sechzig Jahre gibt es das Zeitportal, und ein Jahrtausend an Duat-Kultur hat sich fast schon in Nichts aufgelöst. Und auch die besten Kämpfer sind heutzutage meistens Mischlinge! Die Welt fährt in einem Jauchekarren zur Hölle.«
    »Beruhige dich, kreativer Bruder!« sagte die Königin.
    Greg-Donnet fletschte die Zähne in breitem Grinsen. »Du kannst dich dem Fortschritt nicht in den Weg stellen.«
    »Ach, wirklich?« fragte Nontusvel.
    Ein graÜberingter Platzanweiser öffnete die Vorhänge an der Rückseite der königlichen Loge. Er verkündete: »der Hohe Lord Nodonn Schlachtenmeister und seine Gemahlin Lady Rosmar.«
    Eine hochaufragende Gestalt in rosig-goldener Rüstung stand im Eingang und blendete Bryan fast mit ihren Sonnenaufgangsstrahlen .
    »Mein Sohn!« rief die entzückte Königin.
    »Mutter!«
    »Ich freue mich so, daß du rechtzeitig für seinen Test gekommen bist.«
    Das Gesicht Apollos zeigte ein ironisches Lächeln. »Das hätte ich mir um nichts in der Welt entgehen lassen. Ich habe ein kleines Geschenk für Mayvars Liebling mitgebracht.«
    Die Königin hatte sich von ihrem Platz erhoben, um ihr ältestes Kind zu küssen. Jetzt ergriff sie die Hand der herrlich gekleideten menschlichen Frau, deren Kostüm und Kopfputz in Tönen der Morgenröte gehalten waren, und führte sie zu dem immer noch benommenen Anthropologen.
    »Und hier ist eine Überraschung für Sie, Bryan. Wie wir es Ihnen versprochen hatten. Der liebe Nodonn wird in die Arena hinuntergehen wollen, um zuzusehen, wie Aiken Drum geprüft wird. Deshalb müßt ihr beiden zusammensitzen und eure

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