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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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seiner anderen Frauen hatte Metafunktionen, die den meinen gleichkämen. Die Fremden waren unfruchtbar bis auf fünf, die Töchter gebaren und starben. Die Menschenfrauen ... waren schön und fruchtbar, doch in ihren Talenten konnte sich keine mit mir messen. Sie sind alle weggeschickt worden. Das wird mir nicht geschehen. Nachdem ich dies Kind für den Thagdal geboren habe, werde ich Nodonns Kinder zur Welt bringen. Auch wenn ich nicht lerne, die Gene zu manipulieren, kann ich auf jeden Fall lernen, die Zygote mit meiner Psychokinese zu spalten und Zwillinge, sogar Drillinge ebenso einfach zu bekommen wie ein einziges Kind. Mit Hilfe der Haut ist es mir möglich, sicher und schmerzlos immer wieder und wieder und wieder zu gebären. Ich könnte Hunderte von Kindern haben! Und Tausende von Jahren leben! Was sagst du dazu?«
    »Wenn du es so willst, wünsche ich es dir.«
    Ihre Entrüstung schmolz, als sie sah, wie verloren und hoffnungslos er angesichts ihrer Apotheose geworden war. Er stand da, bewegte sich leicht, um in dem schaukelnden Boot das Gleichgewicht zu behalten, und sie kam zu ihm, legte ihm die bloßen Arme um den Hals und schmiegte sich mit ihrem weichen Körper an ihn.
    »Bryan, Bryan, sei nicht traurig. Habe ich dir nicht gesagt, es sei eine neue Welt? Ich kann dir nicht versprechen, dir allein zu gehören, mein Lieber, aber du brauchst nicht zu fürchten, ich würde dich wegjagen. Nicht wenn du sanft und diskret sein wirst. Nicht wenn du ... mir helfen wirst.«
    »Mercy!«
    Sie schloß seine Lippen mit den ihren. Die ihr eigene Wärme und Helligkeit fluteten plötzlich Über ihn hin und trugen ihn weit Über die Zweifel und die furchtsamen Eingebungen der Logik hinaus. Er schloß ihre wilden Augen mit seinen Küssen, und seine Vision der realen Welt verblaßte vor ihrer Flammenglut. Wie ihre Seelen sich verbanden, so verbanden sich ihre Körper, leicht und vollkommen, als kopulierten Engel statt eines Mannes und einer Frau. Er trug und erhob sie, und sie trieb ihn, indem sie es annahm, noch höher, bis jeder den anderen in einem Sonnenausbruch der Freude verzehrt hatte.
    »So ist es bei uns«, sagte sie zu ihm. »Wenn Geist und Körper in reiner Harmonie miteinander stehen, geschieht es zwischen Liebenden auf diese Art. Und für die andere Art ist man auf ewig verdorben.«
    »Ja«, stimmte er zu. »Ja.«
    »Und du wirst mir helfen?«
    »immer. Auf jede Weise.«
    »Denk an dein Versprechen, sobald du auf wachst, mein Lieber. Wenn du mich wirklich liebst. Wenn du wirklich willst, daß ich glücklich bin. Ich habe Feinde, mein Lieber. Es gibt Leute, die mir Schaden zufügen können, die dafür sorgen können, daß ich nie erhalte, was mir zugesagt worden ist. Du mußt mir helfen. Ich werde dir zeigen, wie. Ich brauche dich.«
    Er hörte sich selbst sagen: »Nur laß mich bleiben.«
    »Natürlich.« Jetzt beruhigte sich die Sonnenflut, wurde weich und dunkel und trug ihn in ihre Tiefen hinab. »Du wirst bei mir bleiben und mich lieben. Solange du kannst.«

12
    Die Leiche in ihrem durchscheinenden Sterbekleid lag feierlich auf einer schwarzen Glasplatte in der großen Halle des Redaktionshauses.
    Dies waren die Großen der Hohen Tafel, die gekommen waren, ihr die letzte Ehre zu erweisen: Königin Nontusvel, Eadone Wissenschaftsmeisterin, Dionket der Heiler, Mayvar Königsmacherin, Aluteyn Handwerksmeister, Sebi-Gomnol der Lord-Koerzierer und Kuhal Erderschütterer, ein Sohn der Königin, der Stellvertreter Nodonns und Zweiter unter den Psychokinetikern war. Und weitere von der Hohen Tafel, darunter Imidol, der stellvertretende Koerzierer, Riganone,
    Zweite der Fernwahrnehmer, Culluket, des Königs Inquisitor, und Anear die Liebende (alles Kinder Nontusvels) sowie Katlinel die Dunkelhäutige, halbmenschliche Tochter des verstorbenen Lord-Koerzierers Leyr. Und jene Großen, die sich auf dem Delbaeth-Feldzug befanden, waren Thagdal, der Hochkönig; Nodonn Schlachtenmeister; Tagan, Lord der Schwerter; Bunone, Kriegslehrer; Fian, Himmelsbrecher; Alberonn, Gedankenfresser; und Bleyn der Champion.
    Die Herrscher des Vielfarbenen Landes blickten auf die Tote Anastasya Astaurova, vereinigten sich im Geist und sangen das Lied.
    Das transparente Leichentuch lag dicht auf ihren weit offenen Augen, den gebogenen Nüstern, den zusammengebissenen Zähnen zwischen den geöffneten Lippen, dem anmutigen Hals mit seinem goldenen Ring. Weiß wie Salz und so kalt waren ihre herrlichen Brüste und ihr ganz mit winzigen runden

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