Der goldene Ring
besser befolgt, wenn die Zahl der Reinblütigen zunähme. Die Kraft der Heerschar hat bewiesen, daß die ursprüngliche Tanu-Linie sich adäquat fortpflanzen kann, wenn auch langsamer.
KUHAL: Eine Katastrophe steht uns bevor, wenn wir fortfahren, uns mit Menschen zu paaren! Unser edler Bruder Schlachtenmeister warnte uns schon vor Jahrzehnten davor. Aber wir waren so geblendet von den Vorteilen, die die Menschheit uns bot, daß wir auf seine Ermahnungen nicht hören wollten.
CULLUKET: Die Aussicht auf Kinder Elizabeths von dem Thagdal hat uns gezwungen, auf sie zu hören.
Gomnol: der König steht voll und ganz hinter meinem Plan. Mit Nachdruck!
EADONE: Aluteyn und ich waren auch dafür. Und doch ... ich muß gestehen, daß mir Bedenken wegen der Rolle der Menschheit in unserem Hochkönigreich gekommen sind. Der Thagdal hat Über diese Angelegenheit ebenfalls nachgedacht. Aus diesem Grund haben wir den menschlichen Anthropologen Bryan Grenfell beauftragt, eine Untersuchung der kulturellen Wechselwirkungen durchzuführen, damit wir die Struktur der psychosozialen Strömungen, sowohl der günstgen wie der ungünstigen, besser verstehen.
KUHAL: Wir von der Heerschar haben keinen Bedarf an menschlicher Anthropologie! Unsere Rasseninstinkte allein genügen, uns das sich nahende Unheil wahrzunehmen!
Imidol: Wir und unsere Mutter haben erkannt, was geschehen muß, soll das Tanu-Erbe erhalten bleiben. Sobald sich Elizabeths Gene mit den unseren mischen, ist die echte Tanu-Rasse zum Untergang verurteilt. Wir sagen: Macht ein Ende mit dieser Bastardisierung! Kehrt zu der alten Lebensweise zurück, bevor es zu spät ist!
ALUTEYN: Das Kind mit dem Bad ausschütten? Blödsinn! Du und Nodonn, ihr habt nur Angst, eure kostbare Dynastie könne die Macht verlieren.
EADONE: Trotzdem, Handwerksmeister, unser koerzibler Bruder Imidol hat ein ernstes Thema angeschnitten.
NONTUSVEL: Liebste Schwester - wir sind Überzeugt, daß es ernst ist!
Gomnol: O adopierte Verwandte, betrachtet diese Angelegenheit rational. Diese Sehnsucht nach der guten alten Zeit ist sinnlos. Ich habe die Aufzeichnungen des Lords Geschichtsschreibers Seniet studiert. Habt ihr vergessen, wie es wirklich vor der Ankunft der Menschen war? Wollt ihr von neuem in primitiven Forts in der Wildnis hausen? Wollt ihr zu der Jäger-Sammler-Kultur der Firvulag zurückkehren? Ihr habt wie Wilde gelebt, bevor wir unsere Technologie und unsere Gene mit euch teilten!
NONTUSVEL: Ganz so war es nicht, lieber Gomnol. Es war ein einfacheres Leben, das stimmt. Bei weitem nicht so großartig. Aber wir hatten die Ramas als Diener. Und unsere jungen Leute interessierten sich damals für das Handwerk ...
ALUTEYN: Sie waren nicht wie die verdammten Dilettanten von heute. Wären die Menschen und die Mischlinge nicht, unser ganzes Wirtschaftssystem würde zusammenbrechen.
NONTUSVEL: Jetzt Übertreibst du aber, Aluteyn. Zwar bin ich erst seit achthundert Jahren Königin, doch ich gehöre wie du zu den Einwanderern. Es war ein schönes Leben in dieser frühen Zeit. Wir jagten, um uns mit Essen zu versorgen, und ebenso zum Vergnügen. Wir trieben etwas Handel mit den Firvulag um Edelsteine und Pelze und nützliche Kräuter und Schmuckstücke. Und wir gaben ihnen unsere herrlichen Stoffe und Glasrüstungen dafür. Erinnerst du dich nicht mehr, wie tapfer unsere Krieger fochten, als der Große Wettstreit noch zu Fuß ausgetragen wurde, Schwert gegen Schwert, ohne menschliche Truppen zwischen unseren Kriegern und dem alten Feind? Erinnerst du dich nicht mehr an das Goldfeld der Firvulag und wie wir jubelten, wenn wir ihr Schwert Sharns gewannen und die Trophäe im Triumph nach Hause trugen? Und vielleicht würden sie es uns im nächsten Jahr wieder entreißen, aber wir wollten üben und planen und unsere Gehirne und Muskeln für den nächsten Wettstreit stärken - und siegen! Das waren noch Zeiten, lieber Handwerksmeister! Aber jetzt? - Vierzig Jahre hintereinander haben wir die Firvulag im Wettstreit mit Hilfe menschlicher und Mischlingskrieger geschlagen. Wie schal wird da der Sieg! Wenn nun der Feind dermaßen den Mut verliert, daß er sich weigert zu kämpfen?
MAYVAR: Es würde zeigen, daß sich wenigstens die Firvulag weiterentwickelt haben.
DIONKET: Moralisch, wenn nicht auch mental.
CULLUKET: Lord-Heiler, du kannst nicht von mir erwarten, daß ich keinen Protest einlege, wenn du und die verehrungswürdige Königsmacherin mit der Häresie gegen unser glorreiches Kampfideal
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