Der goldene Ring
Verlorene, die mein Bett teilen konnten, und erstickte den Schmerz ein bißchen in einem Nebel von Sinsemilla. Ein altmodisches Laster. Man raucht es als Euphorikum. Ich habe Stecklinge mitgebracht, die hier wachsen sollten - nie hätte ich mir träumen lassen, daß ich sie niemals wieder brauchen würde. Dieser Ort, diese Leute, dies alles ist das, wonach ich mich gesehnt habe, ohne es zu wissen.«
»Alles, was ich wollte«, sagte er, »warst du. Wenn du mich nicht lieben kannst, ist alles, was ich will, dein Glück.« Sie legte die Finger auf seine Lippen. Dann hielt sie ihm ihr Champagnerglas hin, so daß er daraus trinken konnte.
»Mein Lieber. Du bist ein seltener Mann, lieber Bryan. Auf deine eigene Art vielleicht ebenso unheimlich wie ich.«
»Ich will mich dir nicht aufdrängen, wenn du glücklich mit ihm bist. ...«
»Still! Du verstehst nicht, wie es hier ist. Es ist alles neu. Eine neue Welt mit neuen Sitten. Ein neues Leben für dich ebenso wie für mich. Wer kann sagen, was noch geschehen wird?«
Er hob den Blick von dem Weinglas und begegnete ihren wilden Augen. immer noch verstand er nicht, was sie sagte.
»Weißt du, was sie in mir befreit haben?« rief sie. »Was dieser goldene Ring bewirkt hat? Ich bin eine Kreatorin geworden! ... Nicht eine von denen, die Illusionen spinnen oder Erfindungen machen oder Kunstwerke gestalten. Etwas Besseres! Die höchststehenden Tanu-Kreatoren sind fähig, Energie zu sammeln und zu kanalisieren. Das kann ich. Blitze schlendern, Lichtstrahlen projizieren, Gegenstände heiß oder kalt werden lassen. Aber ich kann noch mehr - ich kann Dinge tun, zu denen kein Tanu imstande ist! Ich kann Luft und Feuchtigkeit und treibenden Staub nehmen und jeden alten Abfall, den du dir vorzustellen vermagst, und ich knete und rühre ihn und verwandele ihn in etwas ganz Neues! Sieh her - sieh nur!«
Sie sprang auf, wobei das Boot zu schaukeln begann, und hob die Arme zum Himmel, eine Göttin, die Wind und Schlamm und Marschwasser und aus dem Gras Zellulose und Zucker und Säuren und Esther beschwor. Eine aufblitzende Flamme, ein Knall ...
Sie hielt Kirschen in den Händen.
Lachend, beinahe albern ließ sie die schwarzroten Früchte von ihren Fingern baumeln. »Ich habe sie in deinen Gedanken gesehen! Dein Lieblingsobst, mit dem du deine Liebste beschenken wolltest! Nun - hier sind die Kirschen, um das Picknick zu vervollständigen, das wir so lange haben aufschieben müssen. Wir werden sie zusammen mit den goldenen Äpfeln der Hesperiden essen.«
Es war nicht wirklich, sagte er zu sich selbst. Nur sie war wirklich in dieser ganzen Welt. Und deshalb blieb er ruhig und lächelte, als sie die Kirschen auf die große Serviette fallen ließ, die sie auf dem Kartentisch ausgebreitet hatten. Die Kirschen waren kalt; Kondensationstropfen hingen wie Perlen an den saftigen Herzformen.
»Natürlich lerne ich immer noch, die Kraft zu benutzen. Und es gibt keine Garantie, ob ich sie voll auf die Kinder vererbe, denn diese hohen Fähigkeiten sind unberechenbar. Aber wer weiß? Vielleicht werde ich eines Tages fähig sein, sogar die Gene zu manipulieren! Nodonn hält es für möglich, obwohl Gomnol und Greggy anderer Meinung sind. Aber auch ohne das werde ich Herrliches vollbringen. Wunder!«
»Du warst immer ein Wunder«, sagte er. (Ach das Kind wessen Kind?)
»Du Dummer!« rief sie in gespieltem Zorn. »Das Kind des Thagdal natürlich, wie es das erste immer sein muß. Du weißt doch Bescheid Über unser jus primae noctis. Spielt es für dich eine Rolle?«
»Für mich spielt nur eine Rolle, daß ich dich liebe. Ich werde dich immer lieben, ganz gleich, was du bist.«
»Und was bin ich deiner Meinung nach?« Sie blickte in seine Gedanken, und jetzt war der Zorn, der aus ihr herausflammte, echt. »Ich bin nicht Nodonns Konkubine! Ich bin seine Frau. Er hat mich genommen und keine andere.«
Und sechzehn Tanu-Frauen und vierhundert hochbegabte menschliche Latente vor dir ... »Es kümmert mich nicht, Mercy. Hör auf, meine Gedanken zu lesen! Ich kann sie nicht daran hindern, in mir aufzusteigen. Sie haben mit meiner Liebe zu dir nichts zu tun.«
Sie wandte sich von ihm ab und sah auf die Marsch hinaus.
»Er wird eines Tages, wenn der Thagdal erledigt ist, König sein. Wenn er meint, die volle Unterstützung der Kampfgesellschaft zu haben, wird er den alten Mann herausfordern, ganz gleich, was Mayvar dazu sagt, und ihn im Heldentreffen besiegen. Und ich werde seine Königin sein. Keine
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