Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der goldene Schwarm - Roman

Der goldene Schwarm - Roman

Titel: Der goldene Schwarm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knaus Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
Vom Netzwerk:
Bienen. Ted hält sie. Damit er Gesellschaft hat, nehme ich an.«
    »Sind sie dir in irgendeiner Form bemerkenswert vorgekommen?«
    »Dass sie überhaupt existierten, war bemerkenswert. Sie waren wertvoll. Ich meine, als wären sie von Cartier persönlich gemacht worden, verstehst du? Erinnerst du dich an das gewobene Gold?«
    »Die Geschichte von deinem Großvater?«
    »Genau so waren sie. Erstaunlich. Aber sie haben nicht mit Dämonenstimmen gesprochen oder Wasser in Wein verwandelt oder sind in den Sonnenuntergang geflogen. Sie sind bloß …« Joe bricht ab.
    »Was?«
    »Es gab einen Moment, in dem ich glaubte, dass sie das getan hätten. Natürlich haben sie das nicht getan.«
    »Wasser in Wein verwandelt?«
    »Sie sind nicht weggeflogen, meine ich. Sie sind zu schwer. Es waren die echten.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Wieso?«
    »Es waren Uhrwerke. Aus Gold!«
    »Also stellst du eine Mutmaßung an.«
    »Mercer …«
    »Joe, sosehr ich es auch verabscheue, irgendetwas von dem zu glauben, was mir Männer wie Rodney Titwhistle erzählen, ist hier mächtig die Ordure am Dampfen. Wenn es sich wirklich um ein altes Wissenschaftsprojekt der Regierung handelt, dann müssen wir in Betracht ziehen, dass diese Bienen mehr sind, als man auf den ersten Blick glaubt. Vielleicht sind es Nuklearbienen oder Pestbienen oder irgendwas anderes Blutiges. Auf jeden Fall könnten sie magnetisch sein oder über einen Raketenantrieb verfügen. Wir wissen es nicht.«
    Joe schaudert. Er wird Albträume von französischen Philosophen und Ruskiniten haben – was immer sie mit ihrem beunruhigenden, vogelartigen Gang auch sein mögen –, vor allem aber davon, niemals irgendetwas mit Sicherheit zu wissen. Und um ehrlich zu sein, hält er es durchaus für möglich, dass es doch die Metallbienen gewesen sein könnten, die davongeflogen sind. Es wäre ihm nur eben weitaus lieber, wenn nicht.
    Mercer nickt. »Ja, ich verweise dich an den üblichen alten Volksglauben, lieber erst einmal nichts auszuschließen. Was wissen wir denn über diese Maschine?«
    »Titwhistle meinte, es wäre so eine Art fieser Lügendetektor.« Joe versucht, es lächerlich klingen zu lassen, aber Mercer ist nicht in der Stimmung.
    »Keine Zusammenfassungen bitte, Joe. Seine genauen Worte, soweit du dich an sie erinnern kannst.«
    »Er sagte, sie könnte dem menschlichen Geist die Möglichkeit verschaffen, die absolute Wahrheit zu erkennen. Dass jemand die Maschine eigens zu diesem Zweck angefertigt habe.«
    Mercer macht eine unsichere Geste mit der Hand, erst in die eine, dann in die andere Richtung. »Hm.«
    »Hm? Was soll das heißen: hm?«
    »Nun, ich verstehe, warum er sich Sorgen macht. Es erstaunt mich, dass sie dich haben laufen lassen, nachdem sie dir das erzählt hatten.«
    Joe setzt aus dem Nichts ein wildes, bissiges Grinsen auf. Einen Moment lang sieht er gefährlich aus. »Willst du etwa behaupten, der nette Mann hat mich angelogen?«
    Mercer starrt ihn an. »Vielleicht«, sagt er vorsichtig. »Oder er hat dir das nur erzählt, weil er davon ausgegangen ist, dass du das Tageslicht nicht noch einmal erblicken würdest. Es stand auf Messers Schneide, als wir da aufgekreuzt sind, um dich abzuholen.« Er sucht im Gesicht seines Freundes nach Zeichen von … etwas. Aber das beunruhigende Grinsen ist so rasch verschwunden, wie es gekommen ist. Joe fährt fort.
    »Sholt hat gesagt …«
    »Sholt? Oh, der Hüter.«
    »Eine Art Einsiedler. Ich mochte ihn.«
    »Ist klar.«
    »Er hat gesagt, die Welt würde sich ändern. Er sagte, es sei …«
    »Was? Komm schon, Joe!«
    »Er nannte die Bienen Engelsschöpfer. Ich hätte ihnen beinahe alles erzählt, als mir klar wurde, was mit dem Begriff gemeint sein könnte.«
    Mercer Cradle starrt ihn an, greift dann zum Telefonhörer und spricht sehr deutlich und schnell. »Bethany? Würden Sie so gut sein und die folgenden Punkte in Ihre Recherche aufnehmen: Ted Sholt – Ich weiß nicht, ob Ted die Abkürzung für Edward oder Theodore ist oder wofür auch immer, probieren Sie es also mit allen, und versuchen Sie es auch unter Hüter . Könnte ein Name oder ein Titel sein. Dann: Whistithiel sowie das Wort Engelsschöpfer und alle damit verbundenen Begriffe. Und überprüfen Sie jeweils alle Verbindungen zu Daniel, Mathew und J. Joseph Spork. Und finden Sie alles heraus, was Rodney Titwhistle tut, wenn er nicht gerade Schlangennachwuchs ausbrütet oder seine eigenen Jungen frisst. Danke Ihnen.«
    »Mercer, er war

Weitere Kostenlose Bücher