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Der goldene Schwarm - Roman

Der goldene Schwarm - Roman

Titel: Der goldene Schwarm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knaus Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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verrückt.«
    »Was es nur umso notwendiger macht, sich an alles zu erinnern, was er gesagt hat und was darauf hindeuten könnte, dass es sich bei dem Gegenstand, den du für ihn repariert hast, um eine Art Massenvernichtungswaffe handeln könnte.«
    »Herrgott noch mal, es ist ein Uhrwerkspielzeug in einem Gewächshaus!«
    »Joe, du steckst bis zum Hals in der Verdrängungsphase. Okay? Hier kommen die Nachrichten: Du hast eine Maschine eingeschaltet, und du hast keine wirkliche Vorstellung, worum es sich bei ihr handelt. Nun wirst du von dem irdischen Teufel verfolgt, der in der Sphäre der Sterblichen unter dem Namen Rodney Titwhistle umgeht, sowie von dem Homunculus Cummerbund, von Männern, die höchstwahrscheinlich am schäbigsten Ende des öffentlichen Dienstes tätig sind – machen wir uns nichts vor, denn sie sind zwar lächerlich anzuschauen, aber weitaus weniger lustig und weitaus ernst zu nehmender als die Steuereintreiber Ihrer Majestät. So wie die Sache aussieht, sind sie das Bindeglied zwischen den Leuten, die öffentlich ihre Gehaltsschecks beziehen, und denen, die den Schlüssel zu der Scheune in Suffolk besitzen, wo die Leichen derjenigen versteckt werden, die von Mitgliedern der Royal Family umgebracht wurden. Diese Männer fackeln nicht lange. Sie schnappen sich nicht irgendwelche Leute aus Jux und Tollerei. Sie haben überhaupt keinen Sinn für Humor. Wenn ich also feststelle, dass sie daran beteiligt sind, und du mir erzählst, dass das alles nur ein schrecklicher Irrtum ist, und du nicht weißt, was vor sich geht, dann haben wir nur noch mehr Probleme. Also erzähl bitte weiter.«
    »Sie waren heute Morgen in meinem Laden. Sie haben behauptet, sie kämen von einem Museum. Sie wollten alles kaufen. Und dann, später, war einer dieser Mönche bei mir. Ein Ruskinit. Er wollte … ich weiß nicht. Das, was die anderen wollten.«
    »Und das wäre?«
    »Er sagte, er wolle das Buch der Hakote. Und alles, was dazugehört.«
    »Vermutlich das Buch, das Billy dir gebracht hatte.«
    Joe nickt. »Und die Werkzeuge, nehme ich an.«
    Mercer hebt wieder den Telefonhörer und setzt Ruskiniten und Hakote auf Bethanys Liste. Dann wendet er sich wieder Joe zu.
    »Bloß Kleinigkeiten. Deine uncharmanten Besucher wollten das Buch et alii . Was du nicht hast, obwohl du kurzzeitig im Besitz eines Buches warst, das es gewesen sein könnte. Mir gefällt das gar nicht. Nun. Wir können wohl annehmen, dass sie es wegen der Dinge, die in Cornwall passiert sind, haben wollten. Sodass …« Das Telefon brummt scharf. Mercer hebt den Hörer ab und seufzt. »Danke schön. Das hatte ich befürchtet … ja. Eben gerade erst, um ehrlich zu sein. Danke Ihnen, Bethany.« Er legt den Hörer auf. »Es herrscht ein großes Polizeiaufkommen im West Country. Ich nehme an, wenn sich der Rauch gelegt hat, werden wir feststellen, dass jemand deinem Freund Ted einen Besuch abgestattet hat. Sie sind sehr schnell, Joe. Sie haben sich zuerst um die Maschine gekümmert und erst anschließend um dich. Ich habe es umgekehrt gehalten, weswegen du jetzt hier bist. Ich vermute, eine Stunde später hätte ich dich nicht mehr gefunden.«
    »Ich weiß.«
    »Aber wenn sie das Buch bereits haben, bräuchten sie deine Werkzeuge doch gar nicht unbedingt.«
    »Es würde die Sache vereinfachen.«
    »Aber auch nicht mehr.«
    »Nein.«
    »Gibt es noch mehr? Weitere Teile? Eine Bedienungsanleitung?«
    »Nein. Ich weiß nicht. Hab nie eine gesehen.«
    Mercer drängt. »Na schön, weiter.«
    »Ich habe Fisher nach den Ruskiniten gefragt.«
    »Fisher? Nicht der Fisher, an den ich denke, der zu den Nachtmarkt-Leuten gehört?«
    »Doch, ich habe mir Sorgen gemacht.«
    »Das denke ich mir, wenn du schon mit einem Hohlkopf wie Fisher sprichst. Was hat er gesagt?«
    »Dass sie ein fieser Haufen sind. Er hat eine Scheißangst vor ihnen. Und etwas Merkwürdiges. Er sagte, einer von ihnen habe ihn einmal was über Napoleon gefragt. Eine Art Rätsel.«
    »Wenn ich die Erinnerungen von Napoleon habe, aber den Körper von Wellington, wer bin ich dann?«
    »Ja! Was bedeutet das?«
    »Es ist ein philosophisches Rätsel. Ein ungelöstes. Die Frage ist, wodurch sich Identität konstituiert. Ist es die Erinnerung, der Körper oder eine Kombination aus beidem? Sehr professoral. Du hast dir anscheinend ausgesprochen gebildete Todfeinde ausgesucht.«
    »Sehr tröstlich.«
    Mercer fletscht die Zähne. »Allerdings. Um zum Schluss zu kommen … am Ende hast du in Billy Friends

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