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Der goldene Schwarm - Roman

Der goldene Schwarm - Roman

Titel: Der goldene Schwarm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knaus Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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meine Tante. Ich weiß nicht, warum ich vorher nie was gesagt habe. Das ist schon in Ordnung, denke ich, aber es ist hart, das alles gleichzeitig zu fühlen. Aber dann kommt da immer mehr und mehr. Es ist zu viel. Man tut, was man kann, aber es hört nie auf, immer mehr Dinge, die falschlaufen, obwohl es gar nicht nötig wäre.« Er schaudert und bricht in Tränen aus.
    Einen Augenblick später erheben sich die Bienen in einem großen Schwung in den Himmel, und die Nachrichten schalten zurück ins Studio, wo Leute, die keine Ahnung davon haben, was vor sich geht, darüber spekulieren, was all das bedeuten mag. Es liegt ein Hauch von Panik in der Luft.
    Etwa zehn Sekunden später tritt Mercer durch die Tür.
    Er blickt seine Schwester an und dann Joe. Seine Augen öffnen sich weit.
    »Ach Gott«, murmelt er. »Als gäbe es nicht schon genug Probleme auf der Welt. Ihr zwei hattet Sex.«
    »Wir haben spekulative Liebe gemacht«, erwidert Polly leichthin.
    »Was?«
    »Ehrlich, du klingst genau wie Joe. Obwohl. Das trifft es nicht so ganz. Ich meine, Joe stellt auch eine ungeheure Menge Fragen, deren Antworten auf der Hand liegen. Wir haben spekulative Liebe gemacht, Mercer. Wir hatten präventiven Sex für den Fall, dass wir uns später ineinander verlieben. Ich sehe es als Befriedigungs-Investment.«
    »Und wenn ihr euch nicht verliebt?«
    »Dann hattest du recht. Dann hatten wir schlicht wirklich großartigen Sex.«
    Mercer scheint sich dies einen Moment lang durch den Kopf gehen zu lassen.
    »Plötzlich«, sagt er, »habe ich das Gefühl, dass meine derzeitigen Fragen ihre Attraktivität verloren haben.« Er wirft Joe einen Blick zu. »Nun. Dazu später. Der Rest des Bildes ist nicht ganz so lieblich, wie ihr sehen werdet. Also schnallt euch an, Jungs und Mädels. Es könnte holprig werden.«
    Einen Augenblick später klingelt es an der Tür, und eine der Bethanys steht zusammen mit einem besorgt aussehenden Mann Mitte vierzig auf der Schwelle.
    »Mr Cradle? Mr Long möchte Sie sprechen.«
    »Woher weiß der denn überhaupt …« Mercer unterbricht sich, als Polly mit den Fingern auf dem Schreibtisch herumtrommelt. »Schön. Mr Long? Wer ist das?«
    »Ein Kurator«, sagt Polly.
    »Ist er relevant?«
    »Nein. Er hat ein nettes Gesicht und ein paar Katzen zu Hause, und da dachte ich … ja, Mercer, natürlich ist er relevant. So arbeite ich.«
    Mercer schwenkt vage die Hand, als wolle er bereits seine Teetasse haben.
    »Entschuldige.«
    Bethany – es ist die Nummer zwei, da ist sich Joe ziemlich sicher – folgt diesem Austausch mit einem Ausdruck verborgener, aber großer Freude.
    Mr Long ist ein feuchtes Exemplar der Gattung Mensch, mit Hängebacken und einem großen quadratischen Kopf. Joe kann ihn sich sofort als den nervösen Darts-Champion einer traurigen Bar vorstellen.
    »Mr Long«, empfängt ihn Polly und führt ihn herein. »Möchten Sie eine Tasse Kaffee?«
    »Oh!«, sagt Mr Long, während seine ballonartige Nase kurz zur Decke weist, da er seinen Kopf in den Nacken wirft, um Begeisterung auszudrücken. »Oh ja, das wäre fantastisch. Nur nicht zu viel.« Er lässt aus seinen Nebenhöhlen ein rasselndes Apnoe-Geräusch ertönen, das offenbar gute Laune zum Ausdruck bringen soll. »Ahaha knuu hahah, ich werde nämlich ganz flattrig von Kaffee! Aha ha hnn.«
    Polly gönnt ihm ein unwiderstehliches Lächeln.
    »Mr Long«, sagt sie, während sie sich zurücklehnt, »ist der Direktor des Alternativen Paradigmeninstituts in Brae Hampton. Ich glaube, dass er darüber hinaus das Opfer einer Art Hochstapelei geworden ist.«
    »Oh, allerdings!« Wieder nickt Mr Long. »So ist es. Man hat uns mit einem ganz heimtückischen Trick hereingelegt. Ich nehme zumindest an, dass es ein Trick gewesen ist. Ich hoffe, dass es nichts Schlimmeres war.«
    Mercer wirft Joe einen Blick zu. Der gehört dir. Ich kümmere mich um die Bullen und die Spione und die Schlupfwinkel und die Monster. Kuratoren fallen nicht in mein Gebiet .
    »Ich fürchte, ich bin nicht mit Ihrer Organisation vertraut«, murmelt Joe einladend.
    »Oh, das ist niemand. Wir sind sehr unauffällig. Obgleich sich vor Kurzem viele Touristen unsere Tankausstellung angeschaut haben. Wir haben den größten Frischwassertank in ganz Großbritannien und den größten in sich geschlossenen auf der ganzen Welt, der einzig der Benutzung durch Modellschiff-Enthusiasten zur Verfügung steht, wissen Sie. Das machen wir natürlich nur nebenbei.«
    »Nebenbei?«
    »Oh ja. Die

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