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Der goldene Schwarm - Roman

Der goldene Schwarm - Roman

Titel: Der goldene Schwarm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knaus Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Zielsetzung des Instituts besteht darin, wissenschaftliche und technologische Forschungsbereiche am Leben zu erhalten, die aus der Mode geraten. Bei uns finden Sie beispielsweise die Aufzeichnungen des Akunin, dem russischen Spezialisten für Bakteriophagen-Medizin.« Mr Long lächelt, als wäre damit alles geklärt, ein breites Grinsen voll warmherziger Verrücktheit. »Schätze, die eines Tages , wenn man sie aus der Vergessenheit birgt , der Menschheit von großem Nutzen sein werden. Auch wenn, ganz unter uns, einige davon besser im Dunkeln bleiben sollten, weil sie doch ein bisschen närrisch sind. Aha knuu ! Ahahah.«
    »Und Sie haben auch …«
    »Oh ja, eine Sammlung von … nun. Ich sage Sammlung, dabei sind es eigentlich mehrere Sammlungen, die vom Institut gemeinsam abgelegt wurden. Sie betreffen alle den Zweiten Weltkrieg, wissen Sie. Da sind die Pyke-Papiere. Es gibt eine kleine Ablage zu Teslas Arbeiten, die uns von einem amerikanischen Gentleman gestiftet wurde, und einige russische Dokumente über psychische Forschung, die ich persönlich als Desinformation einstufen würde, wie die SDI -Programme, nur umgekehrt …«
    »Vielleicht solltest du Mr Long nach seinem aktuellen Problem fragen«, schlägt Polly Cradle vor, als sie mit einem Tablett ins Zimmer zurückkehrt.
    »Oh, natürlich!«, ruft Mr Long aus. »Natürlich! Das Stück, das sich in unserem Besitz befunden hat, war mit einer recht speziellen Dame verbunden, einer Wissenschaftlerin. Sie ließ sogar Pyke ziemlich alt aussehen, obwohl man ehrlich sagen muss, dass er natürlich eher ein Erfinder als ein Ingenieur oder reiner Wissenschaftler war …« Es klingt, als würde er einen besonders schmutzigen Witz erzählen. Sind wir hier auch alle volljährig, ja? So einen kleinen Ingenieursscherz können wir vertragen, oder? Zwinker, zwinker.
    Mit einem Mal vermisst Joe Billy Friend wie verrückt.
    »Soweit ich weiß, haben sich die Amerikaner mit einigen Aspekten ihrer frühen Forschungsarbeit beschäftigt, als sie diesen recht unglücklichen Unfall mit der USS Eldridge hatten. Das ist wieder so etwas, was die meisten Leute für eine Legende halten, aber wir wissen das natürlich besser, nicht wahr? Aknuuu-knuuu !« Mr Long nickt so nachdrücklich mit dem Kopf, dass man eine Zerrung befürchten muss. Mercer hält seinen Blick starr auf die Zimmerdecke gerichtet.
    Polly wendet ihr Lächeln wieder Mr Long zu, und er kommt auf sein Thema zurück. »Und dann ist da die Abel-Jasmine-Sammlung. Das ist derzeit unser Problem, fürchte ich. Wir haben es zugelassen, dass ein Ausstellungsstück von einem der ursprünglichen Spender zur Reinigung mitgenommen wurde – obwohl sich bei genauerer Untersuchung herausgestellt hat, dass sie dieses spezifische Stück gar nicht gespendet hatten. Und nun bin ich doch ängstlich, dass es für immer verloren sein könnte. Es hätte schon vor Tagen zurückgebracht werden sollen. Ein sehr hübsches Stück übrigens – einzigartig, soweit ich weiß.«
    Joe schaut Polly an, und sie nickt. »Ein mechanisches Buch«, sagt er.
    »Ja! Wie … oh, nun, natürlich wissen Sie es, warum wäre ich sonst hier? Wir haben eine Annonce aufgegeben und eine Belohnung ausgesetzt für den Fall, dass es wohlbehalten zu uns zurückgebracht wird. Ich nehme an, Sie haben es nicht?«
    »Wir wissen vielleicht, wo es ist«, sagt Mercer besonnen, hebt dann aber abwehrend eine Hand, als Mr Long durch seine verstopften Atemwege trötet. »Ich muss noch weitere Nachforschungen anstellen. Aber aus reiner Neugierde, worum handelt es sich dabei eigentlich? Woher kommt es?«
    »Nun, wir wissen es nicht wirklich. Alles sehr topsecret, wie wir glauben. Mr Jasmine, wissen Sie, hat seinerzeit eine hohe Position bekleidet. War in wichtige Vorgänge eingebunden. Nahm an Treffen mit Mountbatten und sogar mit Churchill persönlich teil. Badezimmertreffen. Sie wissen …«
    »Dass Churchill Besprechungen in seinem Badezimmer veranstaltet hat? Ja.«
    »Nun, das waren oft Treffen mit zwei oder sogar drei Badewannen.«
    »Bemerkenswert.«
    »Oh, in der Tat, in der Tat.«
    »Aber Sie haben keine Ahnung, worum es sich bei diesem Ding handeln könnte?«
    »Nun, man möchte ja nicht spekulieren …« Er würde für sein Leben gern spekulieren, flirtet mit ihnen, fordert sie dazu heraus, ihn zu bitten. Mercer setzt einen Gesichtsausdruck höchsten Interesses auf.
    »Es gibt Gerüchte «, sagt Long. »Ganz unbestätigt, man kann also schwerlich von gewissenhafter Recherche

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