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Der goldene Thron

Titel: Der goldene Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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war Engländer, kein Ire, nicht einmal ein Ireis, wie sich die Gefährten Strongbows voller Stolz nannten.
    Guillaume holte tief Luft. Auch ihm war man in Irland mit Abneigung begegnet, weil er sein Glück, die Ehe mit Isabelle, Macht und Landbesitz den Königen Englands verdankte.
    Als John ihn aufgefordert hatte, sich den königlichen Truppen anzuschließen, war er, wie es von ihm erwartet wurde, sofort nach England gezogen, um dort zu ihm zu stoßen und ihn nach Irland zu begleiten. Auch wenn er keinerlei Lust dazu verspürthatte und sich lieber den Schwierigkeiten seiner eigenen Ländereien gewidmet hätte, begleitete er John nun schon seit Wochen. Großzügig, wie es sich für den Herrn von Leinster geziemte, hatte Guillaume den König und seinen Tross auf Kilkenny bewirtet, als sie durch Leinster gekommen waren. Isabelle war eine vorbildliche Gastgeberin gewesen. Sie hatte sich nach Johns Gemahlin und den beiden Prinzen erkundigt und erfahren, dass die Königin ein weiteres Kind erwartete. Für den verwöhnten Gaumen ihres Gastes hatte sie prächtige Speisen bereiten lassen. Musik, Tanz und allerlei Kurzweil hatten ihnen den Abend versüßt.
    Guillaume warf einen kurzen Blick auf seinen König. Grimmig und angsteinflößend sah John auf seinem Pferd aus. So kriegerisch, dass die Menschen auf den Straßen der Stadt ängstlich zurückwichen. Aberglaube und Furcht ließen sie erzittern, denn der König hatte den Ruf, im Bund mit dem Teufel zu stehen!
    Ein mitleidiges Zucken umspielte Guillaumes Mund. John hatte keinen Pakt mit dem Gehörnten, nein, er war nur starrköpfig! Die Angelegenheit um die Position des Erzbischofs von Canterbury hatte er noch immer nicht beigelegt, obwohl John de Gray längst Meilyrs Nachfolger im Amt des Justiziars von Irland war.
    Das Interdikt, das der Papst zur Strafe für Johns Ungehorsam über England verhängt hatte, hatte nicht im Mindesten die erhoffte Wirkung gezeigt. Im Gegenteil. Statt vor Furcht zu beben, hatte John die Kirche umgehend mit höheren Abgaben bestraft und sich schamlos an ihr bereichert. Nicht einmal als der Papst ihn exkommuniziert hatte, war er zurückgezuckt. Zwar hatte er seinen Plan, Philippe in die Knie zu zwingen, verschieben müssen, um die Aussicht auf Erfolg nicht zu verwirken, doch den Druck auf die Kirche hatte er sogar noch erhöht. Enteignungen, Plünderungen und Erpressungen brachten John stattliche Summen ein und ließen die kirchlichen Würdenträger in Scharen aus England fliehen.
    Zwar drohte seine unsterbliche Seele zu verlieren, wer ihm beistand, doch hatte die Kirche in der Vergangenheit zu häufig zur Exkommunikation als Strafe gegriffen, und der Schrecken, dender Bann einst verbreitet hatte, war weitgehend eingebüßt. Die Furcht vor dem Strang, an dem John jeden aufknüpfen ließ, der ihm nicht gehorchte, war um ein Vielfaches größer als die Angst vor der ewigen Verdammnis, die so fern und fraglich schien.
    Als sie durch das südliche Stadttor von Dublin zogen, rümpfte Guillaume angewidert die Nase. Die Straßen waren schmutzig und stanken. Wie in allen Städten, wo viele Menschen zusammengepfercht lebten, verpesteten Unrat, Blut von geschlachteten Tieren, Gerberlohe und Schweinekot die Luft.
    Die Bürger drängten sich an ihre Häuser, als die Männer des Königs an ihnen vorbeiritten, und versuchten, dem Schlamm aus Urin, Waschwasser und Erde auszuweichen, der von den Hufen der Pferde aufspritzte. Verachtung stand in ihren Gesichtern, denn nicht einmal in Dublin, das schon lange unter normannischer Herrschaft stand, sah man den fremden König gern.
    Nur die reichen Kaufleute, einige Händler und Wirte, Hurenhausbesitzer und Kirchenfürsten, die sich einen Vorteil in barer Münze von Johns Aufenthalt versprachen, rieben sich die Hände. Zwei, vielleicht drei Tage würden sich der König und seine Männer in der Stadt aufhalten, viel länger blieb John an keinem Ort. Nicht einmal das Ende der Belagerung von Carrickfergus, wo sich Matilda de Braose mit ihrem Sohn verschanzt hatte, hatte er abgewartet, und das, obwohl er sie doch so dringend gefangen nehmen wollte. Rastlosigkeit hatte ihn weitergetrieben. Die Soldaten aber, die er zurückgelassen hatte, würden die Belagerung so lange fortführen, bis sich Lady de Braose ergab.
     
    Im Palasthof angekommen, sprang der König von seinem Pferd, ließ die Zügel fallen und lief mit langen Schritten auf die Halle zu.
    Guillaume hatte es alles andere als eilig. Auch wenn er mit seinen gut

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