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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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weiter der Zug nach Westen kam, durchmaß er Gegenden, die zwar nicht reich waren an fruchtbarem Boden, der bei seiner Jungfräulichkeit der Arbeit des Menschen den verdienten Lohn verspräche, nein, das waren hier die Gebiete des Kootaway, die Gold Fields des Cariboo, wo Gold zuerst gefunden wurde und noch heute gefunden wird, das hydrographische Netz, das Splitter und Stückchen des kostbaren Metalls mit hinabschwemmt. Da drängte sich einem unwillkürlich die Frage auf, warum die Prospektoren nicht diesem leichter erreichbaren Lande zugeströmt wären, statt daß sie die Beschwerden der langen Reise nach Klondike auf sich nahmen, der höhern Kosten, die diese verursachte, gar nicht zu erwähnen.
    »Wahrhaftig, bemerkte Summy Skim, unser Onkel Josias hätte schon hier sein Glück versuchen sollen, dann wären wir doch jetzt an Ort und Stelle und über den Wert seiner Goldgrube in kürzester Zeit im klaren. Binnen achtundvierzig Stunden hätten wir das Loch zu Gelde gemacht und unsre Abwesenheit hätte dann nicht länger als vier Wochen gedauert.«
    Summy Skim hatte ja ganz recht; es stand aber jedenfalls im Schicksalsbuch geschrieben, daß er bis zu der schrecklichen Gegend von Klondike hinausziehen und in dem schlammigen Sande des Forty Miles Creek umherwaten sollte.
     

    Winnipeg - Main Street.
     
    Der Zug setzte wohl deshalb seinen Weg weiter fort, trug Summy Skim nur weiter weg von Montreal und Green-Valley, beförderte ihn nach der Seegrenze Kolumbiens und setzte ihn, ohne die geringste Störung während der Reise am 8. April nebst seinem Vetter Ben Raddle im Bahnhofe von Vancouver heil und gesund ab.
Viertes Kapitel.
Schlimme Nachbarschaft.
    Die Stadt Vancouver liegt nicht auf der eigentlichen Insel dieses Namens, sondern erhebt sich auf einer Landzunge, die vom kolumbischen Ufer hinausragt, und bildet nur eine Art Provinzhauptstadt. Der Regierungssitz von Britisch-Kolumbien, das sechzehntausend Einwohner zählende Victoria, ist auf der Südostküste der Insel erbaut, wo sich auch noch New-Westminster, jetzt eine Stadt von zehntausend Einwohnern, findet.
    Vancouver liegt weit draußen an einer offnen Reede, die sich an die in vielen Biegungen nach Nordwesten verlaufende Juan de la Fucastraße anschließt. Im Hintergrunde der Reede ragt der Glockenturm einer Kapelle empor, umgeben von einem Gehölz von Fichten und Zedern, die stellenweise so groß sind, daß sie selbst hohe Türme einer Kathedrale verdecken könnten.
    Die Meerenge (die genannte Straße) bespült erst den südlichen Teil der Insel und folgt dann deren östlichem und nördlichem Ufer. Infolgedessen ist der Hafen von Vancouver den aus dem Stillen Ozean ankommenden Schiffen leicht zugänglich, gleichviel ob diese längs des kanadischen Ufers herunter-oder längs der Küste der Vereinigten Staaten von Amerika heraufgesegelt waren.
    Die Gründer der Stadt Vancouver scheinen deren Zukunft schon vorausgesehen zu haben. Ohne Zweifel würde sie selbst hunderttausend Bewohnern Raum bieten und die könnten noch in der letzten ihrer sich rechtwinklig schneidenden Straßen bequem verkehren. Die Stadt hat Kirchen, Bankhäuser, Hotels, hat Gas-und elektrische Beleuchtung, geräumige, über die seichte Mündung der False-Bay führende Brücken und auf der nordwestlichen Halbinsel eine schöne, dreihundertachtzig Hektar bedeckende Parkanlage.
    Als Summy Skim und Ben Raddle den Bahnhof verlassen hatten, ließen sie sich nach dem Westminster-Hotel führen, wo sie bis zur Abreise nach Klondike wohnen wollten.
    Nur mit einiger Schwierigkeit gelang es ihnen, in dem mit Reisenden überfüllten Gasthaus Unterkommen zu finden. Die Züge und Dampfschiffe brachten gegenwärtig binnen vierundzwanzig Stunden zu viele »Auswandrer«, zuweilen bis zwölfhundert, hierher. Der Stadt erwuchs daraus natürlich ein großer Nutzen, besonders der Klasse von Leuten, die sich mit der Beherbergung von Fremden befaßten und diese für unglaubliche Preise mit fast noch mehr unglaublicher Beköstigung abspeisten. Die flottierende Bevölkerung hielt sich deshalb auch nur so kurze Zeit wie möglich in Vancouvers Mauern auf, denn alle diese Abenteurer drängte es, nach den Gebieten zu gelangen, deren Goldreichtum sie anzog wie der Magnet das Eisen. Freilich mußte man auch abreisen können und sehr häufig fehlte es da an Platz auf den zahlreichen Dampfern, die auf dem Wege nach Norden hier erst eintrafen, nachdem sie schon verschiedne Hafenorte Mexikos und der Vereinigten Staaten

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