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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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angelaufen hatten.
    Zwei Wege führten von Vancouver nach Klondike. Der eine auf dem Stillen Ozean nach Saint-Michel, wo an der Westküste Alaskas der Yukon mündet, und dann diesen Strom hinauf nach Dawson-City. Der andre, von Vancouver bis Skagway ebenfalls Seeweg, verläuft dann über Land von dieser Stadt bis zum Hauptorte von Klondike. Einen von beiden sollte nun Ben Raddle wählen.
    Sobald die beiden Vettern ihr Zimmer in Beschlag genommen hatten, lautete Summy Skims allererste Frage:
    »Wie lange werden wir uns denn in Vancouver aufhalten, lieber Ben?
    – O, nur einige Tage, antwortete Ben Raddle. Ich denke, es wird keiner längern Zeit bedürfen, bis wir den »Foot-Ball« zu sehen bekommen.
    – Was schert mich der »Foot-Ball« (wörtlich Fußball, nämlich -spiel)? erwiderte Summy Skim. Was geht uns der »Foot-Ball« an?
    – Oho, das ist ein auf dem Ozean verkehrender Dampfer, der uns nach Skagway bringen soll und auf dem ich noch heute zwei Plätze für uns belegen werde.
    – Du hast also deine Wahl zwischen den verschiednen Wegen nach Klondike schon getroffen?
     

    Vancouver - Gesamtansicht.
     
    – Da war nicht viel zu wählen, Summy. Wir nehmen den Weg, den die meisten einschlagen, und kommen da, nach einer durch vorgelagerte Inseln geschützten Seefahrt, ohne Beschwerden nach Skagway. Zur jetzigen Jahreszeit ist der Yukon noch zugefroren, und wenn Tauwetter eintritt, gehen auf ihm nicht so selten Schiffe zugrunde oder erleiden bestenfalls eine Verspätung bis zum Juli. Der »Foot-Ball« dagegen wird bis Skagway, vielleicht sogar bis Dyea, nicht mehr als eine Woche brauchen. Ans Land gekommen, müssen wir zwar die unwirtlichen Abhänge des Chilkoot und des White-Paß überschreiten, dann aber gelangen wir, zur Hälfte über Land und zur Hälfte über Seen hin. mühelos an den Yukon, der uns vollends nach Dawson City trägt. Meiner Schätzung nach werden wir vor dem Juni, das heißt mit Beginn der schönen Jahreszeit, am Ziele sein. Vorläufig heißt es jedoch sich gedulden und das Eintreffen des »Foot-Ball« abwarten.
    – Woher kommt er denn, dein Dampfer mit dem sportlichen Namen? fragte Summy Skim.
    – Eben von Skagway, denn er vermittelt eine regelmäßige Verbindung zwischen dieser Stadt und Vancouver. Man erwartet ihn spätestens am vierzehnten dieses Monats.
    – Ach, erst am vierzehnten! rief Summy!
    – Ei, ei, sagte Ben Raddle lachend, hast es wohl noch viel eiliger als ich?
    – Ja gewiß, bestätigte Summy, denn um zurückkehren zu können, muß man doch stets erst einmal abgereist sein!«
    Während ihres Aufenthaltes in Vancouver waren die beiden Vettern durch nichts Besonderes in Anspruch genommen. Ihre Ausrüstung bedurfte keiner Vervollständigung. Auch die nötigen Hilfsmittel zur Bearbeitung eines Claims brauchten sie sich nicht zu beschaffen, die fanden sie an Ort und Stelle als Nachlaß des Onkels Josias. Alle Bequemlichkeiten, die ihnen der Schnellzug der Transkontinental-Pacificbahn geboten hatte, hofften sie an Bord des »Foot-Ball« wiederzufinden. Erst in Skagway würde es Ben Raddle obliegen, sich um die weitern Beförderungsmittel nach Dawson City zu bekümmern. Dort mußte zur Fahrt über die Seen ein Boot – aber ein zerlegbares – beschafft werden, ebenso ein Hundegespann für die Schlitten, die einzigen brauchbaren Transportmittel über die vereisten Ebenen des hohen Nordens, wenn sie es nicht vorzogen, mit einem Reiseunternehmer zu verhandeln, der sich gegen angemessene Gebühr verpflichtete, sie nach Dawson City zu befördern. In beiden Fällen wurde die letzte Fahrtstrecke ziemlich kostspielig… sollten aber nicht ein Paar Pepiten (Goldklümpchen) hinreichen, diese Ausgaben und auch noch etwas darüber zu decken?
    In der Stadt herrschte übrigens ein so lebhaftes Treiben und Reisende strömten hier in solcher Menge zu, daß die beiden Vettern, trotz ihres Mangels an Beschäftigung, keine Langeweile verspürten. Es war geradezu merkwürdig, die Ankunft der Bahnzüge zu beobachten, gleichgültig ob sie aus der Dominion oder den Vereinigten Staaten kamen… ebenso interessant, der Ausschiffung der tausende von Passagieren zuzusehen, die die Dampfer ununterbrochen in Vane ouver ans Land setzten. Welche Unmassen von Menschen irrten hier, wo sie auf die Weiterreise nach Skagway warteten, durch die Straßen, freilich meist Leute, die sich gezwungen sahen, in allen Winkeln des Hafens oder unter den Bohlen der vom elektrischen Lichte überfluteten Kais ein Unterkommen

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