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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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etwas zu schulden, solange keine bittre Not uns zum Gegenteil zwingt.«
    Aus dem ruhigen Tone, womit diese Erklärung erfolgte, ließ sich entnehmen, daß dagegen jeder Einspruch erfolglos bliebe. Wenn Jane Edgerton an die großen Schwierigkeiten dachte, denen sie entgegenging, so vermochten diese sie doch nicht zu erschrecken, sondern bestärkten sie im Gegenteil nur in ihrem persönlichen Stolze, sich wider sie aufzulehnen.
    So sagte sie denn auch zu Ben Raddle gewendet:
    »Sprechen Sie: Habe ich nicht recht, Herr Raddle?
    – Vollkommen, Miß Jane,« erklärte Ben, ohne die verzweifelten Zeichen seines Vetters im mindesten zu beachten.
    Seit der Ankunft in Skagway hatte sich’s Ben Raddle nur angelegen sein lassen, seine und Summys Beförderung bis nach der Hauptstadt von Klondike sicherzustellen. Nach den Hinweisen, die man ihm schon in Montreal gegeben hatte, hatte er sich mit einem gewissen, allseitig gut beleumundeten Bill Stell in Verbindung gesetzt und mit diesem alles Nötige verabredet.
    Bill Stell war ein ehemaliger Prärieläufer von kanadischer Herkunft. Mehrere Jahre hatte er zur vollen Zufriedenheit seiner Vorgesetzten für verschiedene Truppen der Dominion Dienste als Scout (Kundschafter) geleistet und auch an den langwierigen Kämpfen teilgenommen, die diese gegen die Indianer auszufechten hatten. Allgemein galt er als ein Mann von hohem Mute, großer Kaltblütigkeit und unbeugsamer Energie.
    Jetzt betrieb der frühere Scout den Beruf eines Auswandrerführers, der mit dem Eintritt der schönen Jahreszeit alle geleitete, die dann zum ersten Male nach Klondike gehen oder dahin zurückkehren wollten. Er war aber nicht allein Führer, sondern auch Chef eines zahlreichen Personals und Besitzer aller Ausrüstungsgegenstände, die für so schwierige Reisen gebraucht wurden; ihm gehörten Boote mit Mannschaften zur Fahrt über die Seen, Schlitten und Hunde zur Beförderung der Reisenden und ihres Gepäcks über die vereisten Ebenen, die sich jenseits des Passes über den Chilkoot unübersehbar ausdehnen. Überdies lieferte er zu verabredetem Preise die Nahrungsmittel für die von ihm zusammengestellten Karawanen.
    Weil er von Anfang an darauf rechnete, die Dienste Bill Stells in Anspruch zu nehmen, hatte sich Ben Raddle bei der Abfahrt aus Montreal nicht mit umfangreicherem Gepäck belastet. Er wußte ja, daß der Scout ihm alles liefern würde, was nötig wäre, Klondike zu erreichen, und er hoffte bestimmt, sich mit dem Manne wegen der Hin-und Rückfahrt zu verständigen.
    Als Ben Raddle am Tage nach der Ankunft in Skagway das Haus Bill Stells aufsuchte, wurde ihm mitgeteilt, daß dieser eben abwesend war. Er hatte es übernommen, eine Karawane über den White-Paß bis zum Ende des Bennettsees zu geleiten, war mit dieser aber schon vor etwa zehn Tagen aufgebrochen. Hatte er unterwegs keine Verzögerung erlitten oder vielleicht gar noch die Führung andrer Reisender übernommen, so mußte er nun bald wieder eintreffen.
    Das ging auch in Erfüllung und am Morgen des 25. April kannten sich Ben Raddle und Summy Skim mit Bill Stell in Verbindung setzen.
    Der Scout war ein fünfzigjähriger Mann von Mittelgröße, doch anscheinend mit einem Körper aus Eisen. Er trug einen graugesprenkelten Bart und hatte kurze, steife und dicke Haare und einen festen, durchdringenden Blick. Aus seinen recht angenehmen Zügen leuchtete die Grundehrlichkeit heraus. Während seiner langen Dienstleistung im kanadischen Heere hatte er sich eine schätzenswerte Umsicht, rege Wachsamkeit und hervorragende Klugheit angeeignet. Überlegend, methodischen Sinnes und an Hilfsquellen reich, hätte ihn keiner so leicht täuschen können.
    Gleichzeitig Philosoph in seiner Art, faßte er das Leben nach seinen guten Seiten auf und, zufrieden mit seinem Lose, nagte an ihm niemals das Verlangen, es denen gleichzutun, die er nach den goldgespickten Gebieten führte. Gar so häufig lehrte ihn ja auch die Erfahrung, daß ein großer Teil von jenen den Mühen und Strapazen erlag oder daß wiederum sehr viele nur elender als vorher von dem so hoffnungsfreudig angetretnen Zuge ins Land ihrer Träume zurückkehrten.
    Ben Raddle eröffnete dem Scout seine Absicht, so bald wie möglich nach Dawson City zu reisen.
    »Schön, mein Herr, antwortete Bill Stell, ich stehe ganz zu Ihren Diensten. Es ist mein Beruf, die Reisenden zu führen, und ich bin dazu mit allem versehen.
    – Das weiß ich, Scout, sagte Ben Raddle, und ich weiß auch, daß man sich auf

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