Der Goldvulkan
Einrichtung, für das Personal, den Transport usw. recht erheblich gewesen waren. Überdies hatte eine plötzliche Hochflut des Forty Miles die begonnenen Arbeiten zerstört und großen Schaden angerichtet. Kurz, der Inhaber des Claims Nummer 129 hatte kaum seine Kosten gedeckt, als ihn der Tod überraschte.
Doch wo gäbe es einen Prospektor, der je alle Hoffnung verlöre, der nicht jeden Tag glaubte, vor der Aufdeckung einer reichen Ader zu stehen, einen besonders wertvollen Goldklumpen zu finden oder aus einer Schüssel ein-, zwei-, wenn nicht gar viertausend Francs herauszuwaschen? Und auch Josias Lacoste würde schließlich vielleicht noch Erfolge erreicht haben, obgleich er nur über etwas unzulängliche Arbeitsgeräte verfügt hatte.
Alle die Ausbeutung betreffenden Mitteilungen erhielten die beiden Vettern von dem frühern Werkmeister Josias Lacostes. Nach der Rücksendung der Arbeiter war er allein als Wächter über den Claim in Erwartung der Wiederaufnahme der Arbeit für Rechnung der Erben oder für einen Käufer der Fundstätte zurückgeblieben.
Der Werkmeister hieß Lorique. Ein Kanadier von französischer Abstammung, einige vierzig Jahre alt und reich erfahren in dem Gewerbe eines Prospektors, hatte er schon mehrere Jahre in den Goldlagerstätten Kaliforniens und Britisch-Kolumbiens gearbeitet, ehe er nach dem Gebiete des Yukon kam. Niemand hätte Ben Raddle zuverlässiger über den gegenwärtigen Zustand von Nummer 129, über die erlangte und etwa noch zu erwartende Ausbeute und also über den wirklichen Wert des Claims unterrichten können.
Zunächst bemühte sich Lorique um die bequeme Unterbringung Ben Raddles und Summy Skims, die sich ja voraussichtlich mehrere Tage am Forty Miles Creek aufhalten würden. Dem Wohnen unter einem Zelte zogen sie gewiß das in einem bescheidenen – wenn nur reinlichen – Zimmer des Häuschens vor, das Josias Lacoste für sich und seinen Werkmeister hatte errichten lassen. Am Fuße der südlichen Hügel und inmitten eines Gehölzes von Weiden und Espen erbaut, bot es ein genügendes Unterkommen, wenigstens zu der Zeit des Jahres, wo dauerndes schlechtes Wetter nicht zu befürchten war.
Was die nötigen Lebensmittel anging, konnte der Werkmeister nicht in Verlegenheit kommen, sie für seine neuen Herren zu beschaffen. In der Umgegend gab es, übrigens wie in ganz Klondike, eine Anzahl Verproviantierungsgesellschaften. In Dawson City, wo sie von den Schiffern auf dem Yukon ihren Bedarf beziehen, organisiert, unterhalten sie Verbindungen mit den Placers, an denen sie reichlichen Verdienst finden, und zwar ebenso auf Grund der Preise, die die verschiedenen Konsumartikel hier einmal haben, wie infolge der großen Zahl der in dem Bezirke beschäftigten Arbeiter.
Am Morgen nach ihrem Eintreffen am Forty Miles Creek besichtigten Ben Raddle und Summy Skim den Claim unter der Führung Loriques, der ihnen von dem Anfange der Ausbeutung erzählte.
»Herr Lacoste, sagte der Werkmeister, beschäftigte sein aus fünfzig Köpfen bestehendes Personal anfänglich nicht mit dem Ausheben von Brunnenschächten am Ufer des Creek; er beschränkte sich vielmehr auf die Durchsuchung der oberflächlichen Bodenschichten und erst gegen Ende der ersten Kampagne wurden Schöpfbrunnen zur goldführenden Schicht angelegt.
– Wie viele solcher sind damals abgeteuft worden? fragte Ben Raddle.
– Vierzehn, erklärte der Werkmeister, jeder, wie Sie sich überzeugen können, mit einer Mündung von neun Fuß im Quadrat. Diese sind in dem damaligen Zustande geblieben und es braucht nur daraus geschöpft zu werden, um die Ausbeutung wieder aufzunehmen.
– Doch bevor diese Brunnen angelegt wurden, erkundigte sich jetzt Summy Skim, welchen Nutzen warfen da die obern Bodenschichten ab? Deckte deren Ausbeute wenigstens die Kosten?
– Das sicherlich nicht, Herr Skim, gestand Lorique. Das trifft übrigens für alle Lagerstätten zu, wo man sich darauf beschränkt, den Ufersand und das goldhaltige Geröll auszuwaschen.
– Sie haben also ausschließlich mit Schüssel und Schöpflöffel gearbeitet? fragte Ben Raddle.
– Allein damit, meine Herren, und es war selten, daß wir aus einer Schüssel mehr als drei Dollars an Wert gewannen.
– Während man, rief Summy Skim fast entrüstet, an der Bonanza angeblich fünf-bis sechshundert daraus auswäscht.
– Glauben Sie ja, daß das nur Ausnahmen sind, versicherte der Werkmeister, und wenn der Ertrag durchschnittlich zwanzig Dollars erreicht, so ist
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