Der Gott des Krieges (German Edition)
dagegen.
Im Innenhof stemmten Dutzende Männer die Bau m stämme dagegen. Mehrere Axt- und Schwerthiebe No r dars brachten das massive Eichenholz zum Splittern.
Den Pfeilhagel, der ihn aus kürzester Distanz vom Wall aus eindeckte und seinen Leib spickte, nahm er wie beiläufig zur Kenntnis.
Tarynaar griff unter seinen Umhang, und seine Finger legten sich um das Schwert mit dem Wolfskopf. Er pr ä sentierte eine Klinge aus dunklem Stahl, die auf ein Flü s tern von ihm aufzuglühen begann.
Der Unsterbliche sprang vom Wall hinab vor die Fe s tung. Als er unmittelbar neben dem Kriegsgott stand, griff er sofort an.
Nordar war längst auf den Angriff vorbereitet und ließ von dem Tor ab. Mit Schwert und Axt parierte er den Angriff seines Gegners spielend. Dann setzte er Tarynaar mit einer Folge verheerender Hiebe schwer zu und trieb ihn zurück.
Nun schritt Larkyen, wenn auch ohne Schwert, in den Kampf ein. Er sprang mit einem Salto über den riesigen Leib des Kriegsgottes hinweg, kam hinter ihm wieder zum stehen und schlug mit aller Kraft zu. Seine Faust grub sich in den Stahl von Nordars Rüstung hinein und traf auf das darunterliegende Fleisch. Nordar geriet ins Schwanken, zeigte keine weitere Regung, sondern fuhr zu Larkyen herum und schlug nun ebenfalls mit der bl o ßen Hand zu. Die riesige Hand des Kriegsgottes fegte über Larkyens Wange hinweg und es schien, als träfe l e diglich Granit auf Granit.
„Ihr wagt es, gegen mich anzutreten?“ knurrte Nordar. „Ihr, die ihr von meinem Blut seid? Es ist eure Besti m mung, an meiner Seite zu stehen.“
„Und doch leisten wir vereint Widerstand!“ rief Elay. Auch der König hatte den Wall verlassen und war bereit zu kämpfen.
„Elay“, zischte Nordar; die kehlige Stimme des Kriegsgottes war voller Verachtung. „Ein Löwe, der sich wie ein Lamm gibt.“
Während der Kriegsgott gegen die drei Kinder der schwarzen Sonne stritt, ritten die Kedanier weiter heran. An vorderster Front Kverian, hinter sich der Knabe A r nyan. Beide waren unversehrt, kein Pfeil hatte sie getro f fen.
Das Pferd des Kriegsschamanen bäumte sich auf und stieß gegen das Tor. Dieser letzte Kraftakt genügte, um das Eichenholz endgültig zum Bersten zu bringen. Wie eine Lawine strömten die kedanischen Reiter in den I n nenhof der Festung.
Inmitten des Schlachtengetümmels bemerkte Larkyen noch weitere Kämpfer, bei denen es sich weder um K a nochier noch Kedanier handelte. Es schien, als seien sie aus dem Nichts aufgetaucht, um erst jetzt, inmitten dieser Flut aus Stahl und Eisen, in Aktion zu treten. Ihre Bew e gungsabläufe waren zu schnell als das es menschliche Wesen hätten sein können. Noch wusste keiner, wie viele es waren, und nur wenige von ihnen standen den Verte i digern der Festung bei. Doch ihre Raubtieraugen und ihre pechschwarzen Klingen sprachen für sich. Sie trugen Helme und Rüstungen, die in ihrer Fertigung denen der Nord- und Ostländer ähnelten, einige waren längst ve r rostet und schienen viele Jahrhunderte alt, wie ihre Tr ä ger zu sein. Unter den neuen Verbündeten war auch Patryous, bekannt als Göttin der Reisenden, eine anmut i ge Schönheit aus dem Volk der Majunay. Ihr Umhang verhüllte einen Großteil ihrer schlanken Gestalt. Bewaf f net mit einem Speer, vollführte sie einen blutigen Tanz gegen die Angreifer.
Die Verteidiger der Festung kämpften diszipliniert und tapfer. Es wäre ihnen ohne weiteres gelungen, die kedanischen Reiterscharen vollständig aufzureiben. Doch den Kindern der schwarzen Sonne, die auf Nordars Seite stritten, waren sie nicht gewachsen. Schnell war eine bl u tige Bresche entstanden, durch die Kedaniens Reiter hi n durchgaloppierten.
Die Stimme von Patryous war laut und klar, als sie um Unterstützung bat.
Tarynaar hatte soeben einen von Nordars Schwerthi e ben pariert, sein sorgenvoller Blick verriet seine Zune i gung zu der Unsterblichen, aber er konnte ihr nicht be i stehen.
Larkyen gelang es mit Tarynaars und Elays Unterstü t zung, den Kriegsgott noch eine Zeit lang zu beschäftigen. Längst hatte Larkyen die Streitaxt eines Toten ergriffen und ihm sogar eine leichte Wunde am Arm zugefügt. Auch wenn die Wunde einer von Menschenhand g e schmiedeten Waffe binnen eines Atemzuges verheilte, brachte sie den Kriegsgott doch zum Staunen.
Den Verteidigern der Festung verhalf jene Tat zu ne u em Mut, der sich in einer gewaltigen Offensive entlud, in der sie die kedanischen Reiter bis vor das Tor zurüc k
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