Der Gott des Krieges (German Edition)
drängten.
Larkyen bearbeitete den Kriegsgott immer weiter, als er plötzlich aus den Augenwinkeln einen weiteren Ge g ner wahrnahm. Grimmige Raubtieraugen hatten ihn f i xiert, und die schwarze Klinge eines Säbels schnellte auf seinen Kopf zu. Im letzten Moment konnte er ausweichen und sich unter dem Hieb am Boden abrollen.
Währenddessen kämpfte Nordar weiter gegen Elay und Tarynaar. Schließlich schleuderte er den König K a nochiens gegen den Wall. Das Gestein barst unter Elays Aufprall. Ächzend erhob sich der König aus den Trü m mern.
Larkyen sah mit Entsetzen, wie Nordar nun Tarynaar zurücktrieb und durch die Front der Verteidiger in die Festung stürmte. Keiner der Menschen vermochte dieser urgewaltigen Kraft Widerstand zu leisten und die wen i gen Kinder der schwarzen Sonne, die an der Seite der Verteidiger kämpften, wurden hinweggeschleudert oder von den Schlägen der magischen Axt zerfetzt.
Larkyen wollte dem Kriegsgott nacheilen, doch sein neuer Gegner ließ ihn nicht gewähren.
Er war ganz in schwarz gekleidet, das Gesicht war bis auf die Augen und den Mund, der ein triumphales Gri n sen kalkweißer Zähne bildete, verhüllt. Er kam einem l e bendigen Schatten gleich. Mit kreisenden Bewegungen seines Säbels griff er Larkyen abermals an.
An dem Mal auf dem Handrücken seines Feindes e r kannte Larkyen, dass es sich um ein Kind der dritten schwarzen Sonne handelte. Trotz dessen flinker Säbe l streiche und schneller Bewegungen war es für Larkyen jedoch ein leichtes, dem Feind den Säbel zu entreißen und ihn damit zu enthaupten. Nur ein Unsterblicher kon n te einen anderen Unsterblichen vernichten! Es war das erste Mal, dass er das Ableben eines derartigen Feindes aus nächster Nähe miterlebte. Nichts zeugte beim Sterben von der Macht, die ihren Leibern innewohnte. Ihr Blut war rot, und zurück blieb lebloses Fleisch.
Im Inneren der Festung lagen ringsum verstreut die lebl o sen Leiber Dutzender von Soldaten. Das ihren Wunden entrinnende Blut dampfte in der kalten Luft.
Zwischen den Trümmern eines Katapultes lag Patr y ous, die mit zitternden Händen zum Ende des Innenhofes deutete.
„Folge ihnen“, rief sie Larkyen zu. „Sie sind auf dem Weg zur Brücke.“
Larkyen gelangte schon bald wieder auf die Straße.
Die Brücke von Dylion war nahe, und der Weg über die Schreckensschlucht war weit.
Die kedanischen Reiter hatten die Brücke bereits zur Hälfte passiert.
Die jetzt noch kämpften, gehörten allesamt den Sö h nen und Töchtern der schwarzen Sonne an. Schon an i h ren schnellen Bewegungen erkannte Larkyen die Ang e hörigen seiner eigenen Art. Zehn kämpften auf Nordars Seite, nur vier standen Tarynaar bei.
Beide Seiten erlitten rasche Verluste, und alle Ste r benden ertrugen den zweiten Tod schweigend.
Endlich konnte Larkyen eingreifen. Er versuchte sich allein dem Kriegsgott zu widmen, bemerkte aber zu spät, dass die Kedanier mit ihren Äxten und Schwertern die Brücke beschädigten.
Erste Risse zogen sich durch das Gestein, wurden schnell größer, bis ein Krachen ertönte. Der Boden b e gann zu wanken.
Nordar und seine sechs Verbündeten eilten der geg e nüberliegenden Seite entgegen. Tarynaar und seine Mi t streiter versuchten ihnen zu folgen, dann brach der Boden ein und zog sie beinahe alle mit in die Tiefe.
Bevor auch der Boden unter Larkyens Füßen nachgab, sprang er aus dem Stand nach vorne in Richtung des Feindes.
Er war sich im Klaren darüber, dass er die andere Se i te der Brücke nicht erreichen würde, hoffte jedoch, mit seinen Händen Halt in den Felsen finden zu können.
Hart schlug er gegen das Gestein und fand tatsächlich Halt. Seine Beine baumelten im Leeren. Das erbeutete Schwert hatte er verloren.
Mühsam tasteten seine Finger nach Nischen. In der zerklüfteten Wand fand er immer wieder guten Halt. Schnell arbeitete er sich nach oben.
Endlich hatte er den Rand der Schreckensschlucht e r reicht. Ein Klimmzug noch, und er konnte die Verfo l gung wieder aufnehmen.
Plötzlich sah er vor sich ein riesiges Paar Stiefel, d e ren Leder von frischem Blut befleckt war. Schon am G e ruch erkannte Larkyen, dass es Menschenblut war. Sein Blick wanderte über die ebenfalls mit frischem Blut b e sudelte Lederhose nach oben, sowie über die Schädel, die an Ketten von einem breiten Hüftgürtel herabbaumelten.
Nordars Raubtieraugen waren starr auf Larkyen g e richtet. Grimmig verzog der Kriegsgott die Mundwinkel und holte zum vernichtenden
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