Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
den Aufständischen. Die noch zahlreichen Bewohner erschwerten den zahlenmäßig unterlegenden Rebellen den Kampf, versuchten sie diese doch zu schützen. Die Wachen hingegen metzelten jeden nieder, der ihnen im Weg stand, war ihnen doch ein Menschenleben nichts Wert. Dies erkannten auch die Bewohner und versperrten ihnen den Weg, oder bewarfen sie mit Steinen.
Mittlerweile standen nur noch der Tyrann, Harandor und die gefesselten Gefangenen auf der Tribüne. Am Rand stieg Azur empor. Sein brauner Umhang wehte leicht in den wogen des Windes.
„Du warst es also, der den Frieden meines Reiches bedroht. Ich hätte es mir doch gleich denken können.“
Neben Shinroth stand der weibliche Todesengel, den Azur oben auf der Klippe sah. Jetzt da Azur seine Erinnerung zurück erlangt hatte, erinnerte er sich auch wieder an ihr Gesicht. Ihr Name war Videdi, die verstorbene Frau von Shinroth. Wenngleich er sie nur ein einziges Mal auf der Schwarzen Hochzeit sah, brannte es sich in seinen Kopf ein, starb sie doch in seinen Armen. Sie muss aus Liebe zu Shinroth sich das Leben genommen haben und verschaffte ihm somit den nötigen Grund Krieg gegen Azurs Königreich zu führen. Das sie selbst jetzt, nach ihrem Tod noch treu an seiner Seite blieb, zeugte von ihrer ungebrochenen Liebe für ihn. Sie küsste ihn zärtlich auf die Wange, bevor sie zum Galgen hinauf flog und sich dort setzte.
„Ihr seid ein Fluch, eine Plage, die mich wohl niemals mehr loslassen wird. Wie oft muss ich Euch noch töten, bevor ihr auch tot bleibt?“
„Solange ihr unter den Lebenden weilt, werde ich keine Ruhe finden. Ich werde Euch bestrafen, für das, was ihr meiner Familie und meinem Volk angetan habt.“
„Ihr solltest dankbar sein, dass ich das Leben Eurer Frau und das Eures Kindes verschont habe. Ich habe mein Versprechen gehalten, doch ihr hingegen seid von den Toten zurückgekehrt. Noch bevor der Abend zu Ende ist, werde ich auch die letzte Eure Brut am Galgen baumeln lassen, dass schwöre ich Euch.“
Er wagte es nicht nur seine Tyrannei und Grausamkeit als Güte zu bezeichnen, sondern auch Lefas Leben zu bedrohen. Wut kochte in Azur hoch, doch durfte er sich nicht von ihr verleiten lassen. Gegen einen Gegner wie Shinroth, würde er verlieren, wenn er sich ihr hingab. Azur atmete tief ein, bevor er sein Schwert aus der Scheide zog.
„Ich habe Euch schon einmal besiegt und ich werde es erneut. Ich habe an meiner Seite einen Todesengel und ihr seid ganz alleine.“
Auch Shinroth zog sein Schwert heraus. Azur lässt seines auf Shinroth niederschmettern. Mit Leichtigkeit parierte dieser den Schlag, genauso den zweiten Hieb. Den Stich wich Shinroth aus, in dem er zu Seite trat und den Schwung für einen eigenen Angriff nutzte. Laut knallten die Schwerter aufeinander, gefolgt von weiteren Schwerthieben. Jeder einzelne von ihnen war dazu bestimmt, Azurs Leben zu beenden. Shinroth konnte sich gänzlich auf den Angriff konzentrieren, musste sich doch nicht vor dem Tod fürchten. Nicht mehr, seitdem vor tausend Jahren Videdi zu ihm zurückgekehrt ist und ihn das ewige Leben schenkte. Mit einem harten Schlag gelang es ihm Azur das Schwert aus der Hand zu schlagen. Ohne Klinge, konnte sich Azur nicht gegen den tödlichen Stich wehren, den Shinroth ihn erneut versetzte. Aus dem Rücken trat das Schwert heraus.
„Glaubt ihr, ihr hättet bereits gewonnen?“
„Wozu seid ihr noch im Stande, am Rande Eures verbliebenen Lebens?“
Schwarzes Blut lief an der Klinge entlang und tropfte auf Shinroths Füße. Sein Lächeln verblasste beim Anblick des Blutes. Verwunderung ergriff ihn. Azur stieß ihn von sich mitsamt des Schwertes, sodass Shinroth fiel. Auf dem Boden liegend blickte er zu Azur hinauf, lachte hysterisch auf.
„Ich verstehe, wieso ihr zurückgekehrt seid! Auch ihr seid bereits tot, genau wie ich es bin. Wenngleich ich Euch zwar auch nicht töten kann, so gibt es dennoch viele andere Wege, um mich Eurer zu entledigen. Ich könnte Euch für allezeit in den tiefsten Kerker des Schlosses einsperren, oder Euch ganz einfach verstümmeln, bis nur noch ein Klumpen Fleisch übrig bleibt.“ Shinroth erhob sich wieder, klopfte den Dreck von seinem Umhang. „Was auch geschehen mag. Niemals werdet ihr mich besiegen, egal wie verzweifelt ihr es auch versucht. Es ist mein Schicksal über diese Welt zu herrschen.“
„Ich werde die Welt von Eurem Antlitz befreien, sodass sie Niemand mehr fürchten muss. Eure Tyrannei wird heute ein Ende
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