Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
entsetzt.
Alle redeten wild durcheinander. Erst Harandors kräftige Stimme brachte sie wieder zum schweigen. „Wer seid ihr? Kein Lebender ist dazu in der Lage!“
„Ich bin Azuraleath Emeral, rechtmäßiger Herrscher dieses Landes, zurückgekehrt von den Toten, um die Tyrannei Shinroths zu beenden.“
„Dies ist Wahnsinn. Unser einstiger König ist bereits vor über Tausendjahren gestorben.“ Erneut war es der Rebell, der Azur verdächtigte. Seine Reaktion verwunderte ihn nicht. Wieder sprachen alle wild durcheinander.
Harandor schlug mit seiner Faust auf den Tresen und die Stille kehrte wieder zurück. In seinen Augen spiegelte sich kein Zweifel nieder. Sie waren erfüllt von Hoffnung. „Wer auch immer dieser Mann ist. Er kennt als einziger das Geheimnis, um uns von dem Tyrannen zu erlösen. Er ist der Retter, auf dem wir ewig gewartet haben, der uns vom Bösen erlösen wird und uns in eine glorreiche Zukunft führt. Wenn es jemand verdient hat sich König zu nennen, dann wird es dieser Mann sein.“ Harandor kniete vor Azur nieder. „Lang lebe König Azuraleath!“
Die anderen Rebellen taten es ihm gleich, riefen Azurs Namen, erfüllten den Raum mit ihren Stimmen, als würden hunderte ihn rufen.
Harandor erhob sich wieder. „Eure Majestät, wie lautet Euer erster Befehl?“
Azur ließ seinen Blick über die Menge der Männer schweifen. „Sind dies alle Männer, die zur Verfügung stehen?“
„Nein Eure Majestät. Wenn ihr es wünscht, können wir alle von ihnen zusammentrommeln, doch bedarf dies Zeit.“
„Wie lange?“
„Drei Tage, mindestens.“
„Dies würde zu Lange dauern. Uns bleibt nur der heutige Tag. Bringt so viele Männer wie möglich. Wir werden sofort zuschlagen.“
„Wie ihr wünscht. Ihr habt die Worte des Königs gehört. Ein jeder von Euch soll sich bewaffnen. Versammelt so viele Männer wie es Euch möglich ist. Heute soll der Tag sein, an dem der Tyrann gestürzt wird.“
Die Menge teilte sich auf und ging eifrig ihrer Aufgabe nach.
„Harandor, ich möchte mit Euch sprechen, alleine.“
„Natürlich, folgt mir mein König. Im Nebenzimmer können wir ungestört miteinander reden. Keiner wird Eure Worte dort vernehmen.“
Harandor ging in ein Nebenzimmer und schloss die Tür hinter Azur.
„Ich will ehrlich zu Euch sein Harandor. Der heutige Tag wird mein letzter sein.“
Harandor schaute ihn verwirrt an, hatten sie gerade doch erst ihren geliebten König zurückbekommen, würde sie schon bald wieder verlassen. „Ich verstehe nicht. Ihr seid doch unsterblich?“
„Mein Tod ist gewiss, weshalb ich möchte, dass nach mir ein Rat über dieses prächtige Königreich regieren soll. Nie wieder soll es nur einen Herrscher geben. Ihr sollt eines der Mitglieder werden, ein weiteres soll mein treuer Begleiter Numenez Steer sein.“
„Numenez Steer, ist dies der Mann, den ihr gestern mitbrachtet?“
„Genau das ist er. Schwört ihr mir bei Eurer Ehre, meinen letzten Willen folge zu leisten?“
„Ich schwöre es bei meiner Ehre als Ritter.“
Es klopfte an der Tür.
„Lasst ihn herein. Ich habe nichts mehr zu sagen“, sagte Azur.
„Wie ihr wünscht.“
Harandor ging zu Tür und öffnete sie. Vor ihm stand ein junger Bursche.
„ Sir, der Großteil der Männer sind bewaffnet und bereit für den Kampf. Der Rest folgt in Kürze.“
„Wir werden sofort aufbrechen“, beschloss Azur und schritt durch die Tür nach draußen.
*****
Vor und um die Tribüne standen die Wachen des Königs, noch mehr als bei seiner letzten Rede, als die Rebellen versuchten ihn zu töten. Wenngleich der Tyrann sie nicht zu seinem Schutz brauchte, so demonstrierten sie dem Volk seine ungebrochene Macht. Oben auf der Tribüne standen die sieben Rebellen, die das Attentat überlebten. Ihre Kleider waren nicht mehr, als zerrissene Lumpen. Nicht einmal ein Tag war vergangen und ihre Körper waren übersät mit blauen Flecken und Schnittwunden. Ihre Rücken waren durchgestreckt, so gut sie es mit den schweren Fesseln an Hals und Händen konnten. Ihr Blick schweifte über die Menschenmenge, die sich dicht aneinander drängten. Einige der versammelten Zuschauer freuten sich, andere hatten Tränen in ihren Augen, doch alle waren sie wegen ihrem Tod gekommen.
König Shinroth hielt seine Rede ans Volk. Sein oranger Umhang wehten leicht im Wind. Die Rüstung selbst war aus Weißblech gehämmert, auf der mit Gold Akzente gesetzt wurden. Wie es der seranischen Tradition gebührte, trug er auch
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