Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
ein Zeremonie Schwert bei sich.
Er stand gerade einmal vier Schwertlängen von Ulard entfernt, doch waren diese für ihn genauso unerreichbar, wie der Himmel für einen Menschen. Seine Fesseln würden ihn keine fünf Schritte weit kommen lassen, erst recht nicht die Wachen. Er besaß schon einmal die Chance, rammte seine Lanze in das Fleisch des Monsters und dennoch scheiterte er wie alle anderen zuvor.
„Jeder, der den Frieden meines Reiches bedroht, soll keine Gnade wiederfahren. Weder von den Göttern und erst recht nicht von mir. Ich werde nicht ruhen, bis die Leichen aller Untreuen vor meinen Füßen liegen und die gesamte Welt in Frieden aufatmen kann.“
Ulard wünschte sich aus dem tiefsten seines Herzens die Macht des Tyrannen zu brechen, doch waren die Götter ihm nicht gnädig. Sie waren es jedoch mit dem Tyrannen. Wieso sonst besäße er die unglaubliche Gabe, niemals zu sterben? Neben Ulard stand der jüngste der Attentäter. Er wollte es ihm verbieten mitzukommen, doch beharrte der Narr darauf seinen Vater rächen zu dürfen. Als sie ergriffen wurde versuchte er alles, um wenigsten ihm die Flucht zu ermöglichen, doch schnappten sie ihn letztendlich doch.
Der Junge brach zusammen, fiel auf seine Knie und schluchzte laut auf. „Ich will nicht sterben. Bitte verschont mich Eure Majestät.“
Ulard stand neben ihn, flüsterte leise, sodass nur der Junge ihn hören konnte. „Du musst stark bleiben bis zum bitteren Ende, sonst war alles vergeben, was du bisher getan hast. Sterbe mit Ehre.“
„Aber ich will nicht sterben. Ich habe Angst vor dem Tod.“
Der Junge flehte lauter als zu vor und zog die Aufmerksamkeit einer der Wachen auf sich, der bei dem wehleidigen Anblick des Jungen lächelte. Die Wache schritt sofort auf ihn zu, in freudiger Erwartung ihn gleich verprügeln zu können. Ulard kannte den Wachmann noch von damals, als er selbst noch in den Diensten des Tyrannen stand. Er war ein Feigling, der sich hinter anderen Versteckte. Ein Mann ohne jegliche Ehre.
Bevor die Wache den Jungen erreichte, sprach Ulard laut zur Menge. „Wenngleich sie unsere Knochen brechen, unsere Hälse durchtrennen und uns an Seilen erhängen, so werden sie dennoch nie unseren Willen brechen. Nieder mit dem Tyrannen!“
Die Wache wand sich Ulard zu, wollte ihn zum schweigen bringen. Er schlug ohne Vorwarnung auf ihn ein. Blut füllte Ulards Backen, spritzte zu Boden. Trotz der Schmerzen blieb Ulard weiterhin erhaben stehen. Dies erzürnte die Wache nur noch mehr, weshalb er ihm die Beine weg trat. Weitere Wachen kamen hinzu und traten auch auf Ulard ein. Von der Grausamkeit überwältigt, verschlug es den Jungen glatt sein Schluchzen. Ängstlich erhob er sich, damit es ihm nicht genauso ergehen würde. Ulard war trotz der Schmerzen glücklich, selbst am Ende seines Lebens noch eine gute Tat vollbracht zu haben. Zwischen den Beinen der Wachen sah er hinab in die Menge und entdeckte einen seiner Kameraden, wenngleich ihm das Gesicht unter der Kapuze verborgen blieb.
Der Mann streifte durch die Menge zu der Tribüne, deren Treppe von zwei Wachen versperrt wurde. Der Rebell zog sein Schwert heraus. Sofort schrien einige der Bewohner beim Anblick des Stahls auf und wichen erschrocken zurück. Auch die Wachen griffen nach ihren Schwertern, doch war der Rebell schneller als sie und durchtrennte flink ihre Kehlen und rannte die Stufen hinau f. Die Wachen die auf Ulard einschlugen, stoppten und widmeten sich jetzt auch dem Rebellen. Dieser zog seine Kapuze herunter und offenbarte sein Gesicht. Es war Harandor.
Überall herrschte Aufruhr, als weitere Rebellen auftauchten und die Wachen aus der Menge angriffen. Die Bewohner versuchten von der Tribüne zu fliehen. Einige Unglückliche fielen dabei zu Boden und wurden zu Tode getrampelt. Eine Gruppe von Wachen versammelten sich schützend um ihren König. Ein Pfeilhagel regnete auf sie nieder, doch blieben sie dank ihrer Schilder unversehrt.
Shinroth griff sich den Hauptmann am Hals. Sein Griff war so stark wie der eines Trolls und so kalt wie der Tod selbst. „Schützt nicht mich, jagt stattdessen diese Bogenschützen! Ich will jeden einzelnen von ihnen hängen sehen!“
Der Hauptmann musste erstmals nach Luft schnappen, als Shinroth sein Griff löste. Die Wachen schauten ihren Anführer erschrocken an. „Worauf wartet ihr noch? Ihr habt unseren König gehört, verfolgt die Untreuen! Metzelt sie alle nieder!“
Die Wachen rannten von der Tribüne und kämpften mit
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