Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
doch, du Großmaul.“ Vago warf seinen Krummsäbel spielerisch von einer Hand in die andere. „Wer ihn zuerst absticht, kriegt die Beute!“
Der Ritter spuckte aus. „Dazu wird es nicht kommen, denn ich, Sir Legatio Erandor, werde euch Bastarde im Namen des Hauses Strif zu Rechenschaft ziehen.“
Legatio zog sein Langschwert aus der Scheide und preschte auf sie zu. Geschmeidig schlüpfte er unter der Axt des Halbtroll durch und hieb mit aller Kraft auf Hadets Oberschenkel ein. Azur konnte hören, wie Legatios Schwert auf seinen Knochen krachte
„Was ist los?“, schrie Vago, dem Hadets massiger Körper die Sicht versperrte.
Der Halbtroll schrie auf, knickte kurz ein und ließ seine Axt fallen. Blind vor Wut, versuchte er Legatio mit bloßen Händen zu erwischen, doch der donnerte ihm seine geballte Faust ins Gesicht. Blind vor Wut und Schmerz schlug Hadet um sich und schleuderte dabei Vago zu Boden, der ihm zu Hilfe eilen wollte. Legatio rammte sein Schwert tief in den Leib des Halbtrolls. Blut ergoss sich aus der Wunde als er die Klinge zurückzog.
Mosek näherte sich ihm von hinten. Azur schrie auf, um den Ritter zu warnen, doch wegen des Knebels kam nur ein gurgelndes Geräusch heraus. Hilflos musste er mitansehen, dass Mosek sich mit gezücktem Dolch an Legatio anschlich. Legatio fuhr auf einmal herum, nutzte den Schwung und ließ seinen Ellbogen in Moseks Magen sausen, der aufschrie und sich vor Schmerz krümmte.
Hadet versucht mit seinen Händen die klaffende Wunde zu stoppen, vergeblich. Längst hatte sich der Sand unter seinem Körper rot gefärbt. Schlaff knickte er ein und lag still. Der Halbtroll war tot.
Numenez hingegen rührte sich wieder. Beim Anblick der Leiche aussah er aus, als ob er am liebsten wieder in Ohnmacht fallen würde. Er zerrte an den Fesseln und versuchte etwas zu sagen, das sich aber genauso unverständlich anhörte, wie Azurs Versuche.
Mittlerweile hatte sich Vago von dem Hieb des Halbtrolls erholt und näherte sich Legatio, seinen Krummsäbel fest umklammert. Unermüdlich attackierte er ihn, doch der Ritter parierte alle Schläge. Immer stärker und heftiger prasselten Vagos Hiebe auf Legatio ein und er war dabei voller Rage, dass er nicht mehr auf seine Deckung achtete. Bei der nächsten Attacke zielte der Junge auf Vagos Oberschenkel und traf. Sein verletztes Bein war ihm nicht entgangen. Der Dieb krümmte sich zusammen. Mit einem eleganten Schlag entwaffnete Legatio ihn, drückte Vago gegen einen Baum und presste ihm sein Schwert an die Kehle. Ein kleines Rinnsal lief an der Klinge entlang.
„Das ist deine letzte Chance. Ergib dich.“
Schweiß rann über Vagos Gesicht, der hektisch nachzudenken schien. Aber Azur konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser Mann sich freiwillig ergab, um für seine Taten jämmerlich aufgeknüpft zu werden. Vagos Blick ging hinab zu seinem Krummsäbel. Blitzschnell streckte er seinen Arm aus. Sein Blick verriet seine Intention. Legatio zog seine Klinge durch Vagos Kehle. Der Räuber riss ungläubig die Augen auf, röchelte, während die Blutfontänen spritzten und stürzte schlaff zu Boden als der Ritter ihn losließ.
Nur noch Mosek war übrig. Dieser war bereits zu den Pferden geflohen, als er Vagos Niederlage mitverfolgte. Er durchschnitt ihnen die Zügel. Das erste bäumte sich auf und galoppierte panisch davon, das zweite erwischte er noch rechtzeitig, schwang sich darauf und entschwand in die Tiefen des Waldes.
Legatio ging zu Azur und Numenez und durchschnitt ihr Seil. „Seid Ihr einigermaßen wohlauf, meine Herren?“
„Dank Eurer Hilfe ist uns nichts passiert“, erklärte Azur.
„Alles nur wegen Euer Geistesgegenwart. Ich befürchtete schon, zu spät gekommen zu sein, als ich Euren Gefährten erblickte.“ Legatio half Numenez auf, dem offensichtlich schwindelig war. Krampfhaft hielt er sich an dem Ritter fest.
„Es geht schon. Ich bin nur noch ein wenig wackelig auf den Beinen.“
„Am Besten setzt Ihr Euch wieder hin und ruht Euch aus, mein Herr.“
„Wenn es Euch nichts ausmacht?“
Legatio reichte ihm ein sauberes Tuch, dessen Ränder mit einem filigranen Rosenblütenmuster verziert war. Seinen Helm legte er beiseite. Zum Vorschein kam dunkles, kurz gelocktes Haar. „Diese Wälder können für unbewaffnete Reisende gefährlich sein. Ihr solltet mit mir warten, bis der Tross meiner Herrin kommt. Sie wird Euch gewiss bis nach Braguhm mitnehmen.“
Noch bevor Azur etwas sagen konnte, entschied
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