Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
alle an. Aber sie sehen immer noch nicht mich. Sie sind viel zu verängstigt von der Bestie in mir. Nie wird mich jemand so sehen, wie ich bin“, sagte er bitter.
Azur schüttelte den Kopf.„Ifferdent, Ihr irrt Euch. Fey hat Euch stets als das gesehen, was Ihr seid und Ihr wisst, dass sie Euch tapfer zur Seite steht, egal was auch passiert ist.“
Ifferdent errötete. Nach einer Weile sagte er nachdenklich. „Ihr habt Recht. Ich hatte es nur noch nicht begriffen. Sie soll meine Frau werden. Gemeinsam werden wir dann ganz Zantis bereisen.“
Leise wie eine Katze tauchte Fey plötzlich neben ihnen auf. Nicht einmal Azur hatte ihr Kommen bemerkt.
„Wer ist denn die Glückliche, die du zu deinem Weib nehmen willst. Hat sie einen Namen?“
Ifferdent sah verlegen zu Boden. „Wieso hast du eigentlich keine Angst vor mir? Vor dem Monster, das in mir schlummert?“
„Wieso sollte ich? Du kannst nicht mal als ein blutrünstiger Wolf jemandem etwas zu Leide tun, geschweige denn als Mensch. Darum bin ich ja da, um auf dich aufzupassen.“ Sie lächelte so unbekümmert, dass Azur sehnsüchtig an seine Liebste dachte.
Ifferdent runzelte die Stirn.. „Das traust du dich doch nur zu sagen, weil ich verletzt bin. Du wärst überrascht, was ich mir als Strafe für dich einfallen lassen würde. Also, wenn du dich traust, bleib stehen.“
„Nichts, was du planst, könnte mich überraschen. Komm nur. Und sag mir wer sie ist!“ Fey stemme ihre Arme in den Hüften.
Klang da etwa Eifersucht in ihrer Stimme? Azur schmunzelte.
„Nun gut, du hast es so gewollt, aber beschwer dich hinterher nicht.“ Ifferdent erhob sich und blieb ganz dicht mit seinem Kopf, vor dem ihren stehen.
Angespannt stand sie da als Ifferdent sich plötzlich vorbeugte und seine Lippen auf die ihren presste. Sie schloss ihre Augen und genoss den Moment, so als ob sie darauf hoffte, dass er niemals enden würde.
„Jetzt habe ich dich doch überrascht“, murmelte Ifferdent nach einer ganzen Weile. „Schau nur wie rot du geworden bist. Aber eines muss ich dir lassen. Ich hätte gar nicht gedacht, dass du so gut küssen kannst.“
„Tja, wer mit so manchen Jungen übt, wird auch irgendwann mal gut darin.“
„Soll das heißen, dass du schon einen anderen...?“ Seine Kinnlade kippte herunter.
„Gewiss doch, meine Mutter, meinen Vater, Onkel und Tanten. Du hast mich demnach keinesfalls überrascht“, neckte sie ihn. Sie nahm seinen Kopf und drückte ihn an sich heran, küsste ihn erneut. „Du jedoch, wirst mein letzter sein.“
Azur kam es so vor, als ob sich zwischen den beiden nichts geändert hatte und dennoch alles anders war. Er räusperte sich und sie fuhren erschrocken zu ihm herum. „Ihr passt in der Tat gut zueinander.“
Fey Augen weiteten sich vor Schrecken. „Fast hätte ich es vergessen.“
„Was denn?“, fragte Ifferdent verblüfft.
„Das sollst du gleich sehen.“ Fey knickste tief vor Azur. „Habt herzlichen Dank für Euren Beistand. Wer weiß, was ohne Eure Hilfe geschehen wäre.“
„Es war nicht mein Verdienst, sondern der Eure. Ihr habt hart um Euren Liebsten gekämpft und wurdet dafür belohnt.“
„Danke Azur.“ Sie warf Ifferdent einen strahlenden Blick zu.
Kein Wunder, sie war glücklich, hatte sie sich doch alles errungen, was sie sich erhofft haben mochte. Und er selbst? Wie würde es ihm ergehen. Ein seltsames Gefühl zwischen Bangen und Zuversicht überlief Azur.
„Eigentlich war ich gekommen, um einen Auftrag zu erledigen. Ich hoffe, Ihr verratet mich nicht, denn Euer Lord bat mich nach Euch zu suchen. Ich soll Euch zu ihm bringen.“
Sie zog ihn am Arm bis zum Stall. Die beiden Pferde waren beladen mit Proviant und Numenez saß bereits wartend im Sattel.
„Da seid Ihr endlich! Was habt Ihr nur den ganzen Morgen getrieben?“
„Ich habe mit großem Interesse das Erblühen einer zarten Blume mitverfolgt.“
„Erst Werwölfe und jetzt interessiert ihr Euch auch noch für Blumen?“ Numenez schien beides unpassend. „Wie auch immer, jetzt seid Ihr da. Es wird höchste Zeit! Wenn wir jetzt nicht aufbrechen, schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig nach Braguhm. Eilt Euch!“ Numenez trabte hinaus.
Azur schwang sich in den Sattel. Bevor er losreiten konnte, zupfte Fey ihn an seiner Hose. „Werdet Ihr wiederkommen?“
„Wir werden uns gewiss wiedersehen. Wer weiß, vielleicht werdet sogar Ihr mich finden. Wie Ihr wisst will Ifferdent ganz Zantis mit Euch bereisen. Lebt wohl, meine
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