Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
konnte.
Numenez Maske war rot, mit goldenen Drachen verziert. Sie missfiel ihm, doch lehnte er sie dennoch nicht ab. Azur Maske war lediglich weiß. Der Diener maß ihm offenbar keine große Bedeutung zu. Er verbeugte sich vor ihnen und wies auf den Eingang. „Tretet ein, Mylords.“
Die Wachen erhoben ihre gekreuzten Lanzen und gewährten den Eintritt ins Innere. Azur hatte es geschafft, er war auf dem Maskenball. Hunderte von Adlige befanden sich im reichlich geschmückten Ballsaal. Die Säulen waren mit Blumen verziert, sodass der Saal wirkte, als würden sie sich in einem Wald befinden. Es duftete angenehm nach Rosen ein Veilchen. Ein Klavier spielte im Hintergrund. Überall rannten Diener herum und boten den Gästen köstliche Speisen an, oder schenkten Wein nach. Freudig unterhielten sich die Adligen und sonnten sich in ihrem Glanze.
„Mylords, etwas Wein gefällig?“, sprach ein Diener sie an.
„Gerne doch“, antwortete Numenez.
Der Diener füllte zwei Gläser ein und reichte sie ihnen. Dann verschwand er wieder so spurlos, wie er gekommen war. Der Kelch fühlte sich kühl an und der Stil ein wenig feucht. Neugierig hielt er den Wein ins Licht der unzähligen Kerzen. Der Wein schimmerte rubinrot und erinnerte ihn an die Farben des Königs, doch vor allem an dem Blut, dass an seiner Klinge klebte. Während Numenez sein Glas schon runtergekippt hatte, schnupperte Azur noch an der Flüssigkeit. Sie hatte einen blumigen Duft nicht so kräftig, wie der Würzwein, den er bisher getrunken hatte, aber süßer.
„Oh, das ist der Gute, aus dem Süden Tarens. Dieses Volk weiß, wie man Wein gärt“
Azur nippte an dem seinen. Er war in der Tat sehr geschmackvoll, ganz im Gegensatz zum billigen Gewürzwein aus den Schänken. Der Wein schmeckte nach Sonne, durch die die Weintrauben süß wie Zucker wurden, wie das Leben der Reichen selbst.
„Wenn wir schon hier sind, sollten wir den Abend wenigstens genießen“, beschloss Numenez.
„Lord Numenez, Ihr wisst, dass wir nicht zum Feiern gekommen sind?“
„Wir wollen doch nicht auffallen, Azur.“ Numen ez nickte beiläufig einer Matrone im Seidenkleid zu, die kokett lächelte
Numenez griff sich Azurs Glas und tauschte es mit seinem leeren. „Ihr solltet nicht so viel trinken, geliebter Bruder“, sagte Sylvanna.
Sie drehten sich um und erblickten Sie. Es war ein leichtes sie wiederzuerkennen, war ihre bloße Ausstrahlung eine ganz besondere. Sie trug eine schwarze Maske, verziert mit Rubinen. Ihn ihrem schlichten Samtkleid, das ihre schmale Taille und breiten Hüften betonte, sah sie noch bezaubernder aus, als sie es sonst schon tat.
Numenez ergriff ihre Hand und küsst sie. „Ihr seht bezaubernd aus, liebreizende Schwester.“
Aus der Menge tauchte ein Mann auf, den man trotz der Maske seine Verlorenheit ansah. Es bedurfte nicht der außergewöhnlichen goldenen Rüstung, um zu erkennen, dass es sich um ihren baldigen Gemahl Legatio handelte. Er war das Gesprächsthema des Tages, weshalb etliche der Adligen ihn aufsuchten und zu seinem Sieg beglückwünschten. Ihm war sichtlich unwohl bei der ganzen Aufmerksamkeit, die sie ihm schenkten. Auch der Tod seines Lehrmeisters machte ihm den Abend nicht leichter.
„Und Euch Lord Legatio, beglückwünsche ich zu Eurem Sieg und der baldigen Hochzeit. Gewiss werdet ihr Lady Sylvanna glücklich machen, denn sie hatte nur Gutes von Euch auf unserer Reise nach Braguhm zu berichten.“
Sylvanna errötete. Legatio konnte seine Freude darüber nicht verstecken, schmeichelten ihn dies doch sehr. „Habt dank, Mylord. Ich werde Eure Erwartungen nicht enttäuschen.“
„Bald seid Ihr Teil unserer Familie. Nennt mich Bruder.“
Sylvanna lächelte. Sie war überglücklich diese Worte von Numenez zu hören, bedeuten sie ihr doch alles. Gewiss waren die letzten Tage die schönsten in ihrem Leben, besonders nach dem Tod ihres Vaters.
„In drei Monaten werden wir in Hemcunen heiraten. Werdet Ihr kommen?“, fragte Sylvanna hoffnungsvoll. „Nichts sehnlicheres wäre mein Begehr, als Euch dort zu wissen.“
Numenez Gesicht war voller Bedauern, fielen ihm die folgende Worte doch schwer. „Für Eure Hochzeit habt Ihr meinen Segen, doch tut es mir von Herzen leid nicht dort zu sein. So schwer es mir auch fällt, es wäre das Beste für Euch, wenn ich nicht erscheine.“
Sylvanna war erschrocken. Sie war sich bewusst, das ihr geliebter Bruder nicht das Ende seiner Tage an ihrer Seite verbringen würde, doch hatte
Weitere Kostenlose Bücher