Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
sie gehofft, ihn zumindest an diesen besonderen Tag wiederzusehen. „Ich verstehe nicht. Ist es wegen dem König? Werdet Ihr deshalb nicht kommen?“
„Es ist die meine Schuld. Ihr werdet es verstehen, sobald dieser Abend zu Ende geht, doch lasst mich Euch eines versprechen. Nie würde ich meine geliebte Schwester vergessen. Irgendwann werde ich zurückkehren und Euch und Euren Gemahl auf Burg Hemcunen besuchen.“ Ohne auf ein weiteres Wort zu warten, schritt Numenez davon und ließ sie stehen. Traurig schaute sie ihm nach. Es brach ihr das Herz, diese Worte von ihren Bruder zu hören, verstand sie doch nicht den Grund dafür.
Auch Azur verabschiedete sich und folgte Numenez, der erst stehen blieb, als die Trompeten durch den Ballsaal erschallten. Diener standen stramm in Reih und Glied, formten ein Spalier. Neugierig blickten die Leuten zu den sich öffnenden Toren. König Theardug marschierte, mit einer langen Schleppe, herein und begab sich zum erhabenen Thron. Von dort aus konnte er auf alle Anwesenden herabblicken. Er war stolz auf den Anblick, der sich ihm anbot. Nur die Götter selbst standen noch über ihn. Er war der einzige, der keine Maske trug.
„Lords und Ladys! Ich heiße Euch willkommen zu meinem Maskenball. Wie jedes Jahr soll auch an diesem ein Spiel für unserer aller Unterhaltung sorgen.“ Er klatschte dreimal laut in seine Hände. Weitere Türe öffneten sich und etliche Diener strömten herein, begaben sich zu den Gästen. In ihren Händen hielten sie silbernen, bronzenen und goldenen Schmuck. Jedem Adligen gaben sie eine davon, entsprechend seines Standes. Selbst hier, bei den reichsten und mächtigsten des Königreiches, gab es Unterschiede. Jedes der Schmuckstücke jedoch hatte eine Gemeinsamkeit. Alle umfassten einen grünen Kristall, den Azur auch in seiner Erinnerung sah.
„Was hat das zu bedeuten? Ich dachte Ihr sagtet, die Drachenträne sei einzigartig?“
„Ich verstehe es selbst nicht.“ Hektisch blickte Numenez sich um, in der Hoffnung einen Hinweis zu finden.
Erneut sprach König Theardug. „Ein jeder von Euch erhält von mir die Drachenträne, doch ist nur eine von ihnen kein Imitat. Wer es von Euch schafft, unter all den Fälschungen meinen wertvollsten Schatz zu finden, soll zum Dank diesen dafür erhalten. Solltet Ihr mit Eurer Antwort jedoch falsch liegen, so wird es Euch zehntausend Goldmünzen kosten.“
Ein lächerlicher Preis in Anbetracht zur Drachenträne, doch änderte es nichts an der Menge Gold, die sich gewiss nicht jeder der Adligen erlauben konnte zu verlieren. Einer der Diener stand vor Numenez und überreichte ihm eine goldene Kette, woraufhin er sich wieder verzog. Numenez guckte sie sich ganz genau an, ob er etwas erkennen konnte, doch sah sie wie erwartet aus. „Für mich sieht sie echt aus, doch habe ich die wahre Drachenträne noch nie zuvor erblickt. Könnt ihr es unterscheiden?“
Numenez übergab sie Azur, der sie sich auch genauer ansah. Sie war wie in seinem Traum. Azur betastete den Edelstein und verglich ihn mit denen der nahestehenden Adligen. Dafür hielt er ihn gegen das Licht der Kerzen. Er konnte jedoch keinen Unterschied feststellen, weder in Form noch in Farbe oder Glanz. Ein müdes Lächeln huschte über seine Lippen. Obwohl er dem Juwel aus seinem Traum ähnelte, war es nicht mehr als ein Imitat. Im Gegensatz zu den anderen Anwesenden genoss er einen unvergleichlichen Vorteil. Er musste den Stein nur berühren, doch spürte er keine Erinnerung in ihm auftauchen. „Es ist nicht echt.“
Diese eindeutige Aussage verwunderte Numenez. „Oh wirklich? Ihr scheint Euch ziemlich sicher zu sein.“
Azur gab ihm das Schmuckstück zurück. Argwöhnisch betrachtete Numenez es erneut, doch konnte er noch immer nichts erkennen und gab sich geschlagen. „Habt Ihr einen Plan, wie wir die wahre Drachenträne finden können?“
Azur blickte sich um. All die Adligen versuchten wie Numenez ihr Glück, in der Hoffnung selbst die wahre Drachenträne zu entdecken. Sie schauten sich die Schmuckstücke der Anderen an, in der Hoffnung ein Indiz zu finden, doch waren ihre Mühen vergebens.
„Macht Euch keine Sorge, denn ich habe seinen wertvollsten Schatz bereits gefunden.“
Numenez blickte hektisch in die Richtung, in die auch Azur schaute, als würde dies ihm helfen sie auch zu entdecken. Er ging einen Schritt dichter an Azur heran. „Und wo ist er?“, fragte er ihn flüsternd, nachdem er nichts besonderes entdeckte.
Azur deutete dezent
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