Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
mit seinen Finger auf eine junge Frau, in einem königsroten Kleid. Trotz der Maske war es offensichtlich, das es sich bei dieser grazilen Schönheit um Prinzessin Lucretia handelte. Es war ein leichtes sie in der Menge zu entdecken, denn als einzige versuchte sie nicht krampfhaft herauszufinden, wo sich die echte Drachenträne befand.
„Und ihr seid Euch wirklich sicher?“, fragte Numenez ungläubig. „Ich könnte es mir nämlich nicht leisten, die zehntausend Goldmünzen zu begleichen und ihr könnt es genau so wenig.“
„Es gibt keinen Zweifel daran, dass ich das Spiel gewinnen werde.“
Dies beruhigte Numenez. „Wenn das so ist, sollte wir es offenbaren, bevor uns noch jemand zuvor kommt.“ Er schritt nach vorn, wurde jedoch sogleich von Azur aufgehalten.
„Nicht jetzt! Der richtige Zeitpunkt dafür ist noch nicht gekommen. Es wäre besser, wenn wir uns bis dahin trennen, damit wir keine Aufmerksamkeit auf uns lenken.“
„Verstehe, vermutlich habt Ihr Recht.“
Azur ging hinüber zum Buffet. Dort waren gebratene Hühner und Gänse an exotischen Früchten gereiht. Alles, was das Herz begehrte. Soviel, dass kein Magen leer bleiben würde. Das beeindruckendste von allen Speisen war der gewaltige Eber, der einen Apfel im Maul stecken hatte.
„Mylord, soll ich Euch ein Stück abschneiden?“, bot ein Diener seine Dienste an. In seiner Hand hielt er ein Messer und platzierte es bereits an die passende Stelle, nur noch auf den Befehl wartend das Stück Fleisch abzuschneiden.
„Schneidet mir ein hauchdünnes Stück ab.“
„Wie Ihr wünscht Mylord.“ Das Messer fuhr durch das zarte Fleisch. Fett lief am Rand heraus. Es war perfekt, und genau passend geschnitten vom noch recht jungen Diener.
„Ich befahl Euch ein hauchdünnes Stück abzuschneiden. Probiert es erneut.“
Der Junge schien verunsichert, gab er doch sein bestes, dennoch folgte er dem Befehl ohne Widerworte. Seine Hände zitterten diesmal, hatte er doch Angst davor Azur erneut zu verärgern. Trotz alledem schaffte er es ein noch dünneres Stück abzuschneiden, ohne das es zerfiel. Er war sichtlich mit sich zufrieden. „Ist dieses Stück zu Eurer Zufriedenheit Mylord?“
„Mitnichten.“ Der Diener erschrak. „Geht und bringt mir einen fähigeren Mann. Ich hoffe, dass ihr wenigstens dazu in der Lage seid.“
„Natürlich Mylord.“ Er verbeugte sich demütig und schritt rasch fort, auf der Suche nach einem Ersatz.
Es tat Azur Leid, dem jungen Burschen dies anzutun, doch war es ein essentieller Teil seines Plans. Als er sich sicher war, das niemand ihn beobachtete, griff er das Messer und versteckte es in seinem Gewand, nur um erneut in der Menge unterzutauchen. Die ersten Adligen hatten ihre Suche bereits aufgegeben und widmeten sich lieber dem Vergnügen zu tanzen. Abseits der Menge entdeckte er die Prinzessin. Ihre Maske ähnelte die eines Pfaus, geschmückt mit etlichen blauen Federn. Azur näherte sich ihr. Als er sie fast erreicht hatte, bemerkt er neben ihr einen Mann, den er aufgrund seiner Größe fast übersah. Seine Maske war komplett aus Gold und besaß zwei Hörner an den Seiten, als wäre er der Teufel selbst, doch vor allem erkannte Azur ihn an seiner hohen, näselnde Stimme wieder. Es war Sicon, der Statthalter aus Serdden, der versuchte die Prinzessin mit schönen Wörtern zu schmeicheln. Azur drehte sich weg, um nicht von ihm bemerkt zu werden und stellte sich etwas entfernt von ihnen hin, darauf wartend, dass Sicon verschwand. Dieser jedoch blieb beharrlich darum bemüht, der Prinzessin zu beeindrucken, weshalb sie einem seiner vielen Versuche zustimmte und mit ihm tanzte. Sicon erwies sich nicht als besonders gut darin, kam er doch ständig aus dem Rhythmus. Auch fehlte ihm die grazile Art, die einen Tanz erst leichtfüßig erschienen ließ. Im passenden Moment näherte sich Azur ihnen, der seine Chance gekommen sah, als das Lied zu Ende ging.
„Guten Abend Prinzessin. Dürfte ich Sie um den nächsten Tanz bitten?“
Sie war sichtlich froh über das Angebot, Sicons Händen zu entkommen. „Es wäre mir ein Vergnügen“, antwortete sie und knickste nieder. Sicon störte Azurs Einmischung sichtlich, doch blieb ihm keine andere Wahl, als ihre Entscheidung zu akzeptieren. Er blieb jedoch stehen und musterte Azur argwöhnisch.
„Eure Stimme kommt mir bekannt vor. Kenne ich Euch?“
„Wir sind uns gewiss noch nicht begegnet, stamme ich doch nicht aus Serdden.“
„Serdden? Woher wisst Ihr, dass ich dort
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