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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Jahr­hun­der­ten be­nutzt, um dem Men­schen zu er­mög­li­chen, oh­ne Er­mü­dung schwe­rer zu ar­bei­ten. Ab­so­lut si­cher. Macht nicht süch­tig. Ver­such es.“ Er schob es Bru­der Paul un­ter die Na­se, und die­ser roch fast un­frei­wil­lig dar­an.
    Die Wir­kung war er­staun­lich. Plötz­lich fühl­te er sich furcht­bar stark, ge­sund und klar. „Don­ner­wet­ter! Was ist es?“
    „Ko­kain.“
    „Ko­kain? Du hast mich an­ge­lo­gen! Das ist ei­ne der schlimms­ten Sucht­dro­gen!“
    Wür­dig schüt­tel­te The­ri­on den Kopf. „Nein. Es gibt kei­ne kör­per­li­che Ab­hän­gig­keit. Es ist das reins­te na­tür­li­che Sti­mu­lans oh­ne schäd­li­che Ne­ben­wir­kun­gen. Viel bes­ser als Al­ko­hol. Aber wenn du es nicht glaubst, dann gib doch die Pro­be zu­rück.“
    „Die Pri­se? Wie soll ich das denn ma­chen?“
    „Das ist doch dei­ne Er­schei­nung. Du kannst al­les.“
    Bru­der Paul wun­der­te sich. Wenn er al­les tun konn­te, warum fand er dann nicht den Weg aus die­sem Sumpf her­aus? Nun, viel­leicht konn­te er es wirk­lich, wenn er es nur stark ge­nug wünsch­te. Aber er fühl­te sich nun so wohl, warum soll­te er das rück­gän­gig ma­chen? Er woll­te ja im­mer noch zum Schloß und hat­te be­reits so­viel Müh­le in­ves­tiert, daß es Ver­schwen­dung be­deu­te­te, wenn er jetzt auf­gä­be. „Oh, laß nur.“
    Sei­ne Au­gen wan­der­ten zu dem ju­we­len­ge­füll­ten Kelch zu­rück. „Doch erst noch die­se Klei­nig­keit.“ Er schritt hin­über zu dem Kä­fig und griff nach dem He­bel des ein­ar­mi­gen Ban­di­ten. „Was muß ich in die­se Ma­schi­ne hin­ein­ste­cken, um mit­spie­len zu kön­nen?“
    „Einen lä­cher­li­chen Preis. Nur ein Sieb­tel dei­ner See­le.“
    „Ge­bongt!“ sag­te Bru­der Paul la­chend. Und ver­spür­te ein son­der­ba­res Zer­ren, das ihn einen Mo­ment lang be­trof­fen mach­te. Wenn der Preis für die­sen Kelch ein Sieb­tel war und es ins­ge­samt sie­ben Kel­che gab … und er hat­te be­reits ei­ni­ge hin­ter sich ge­las­sen … aber er fühl­te sich so gut, daß er es bald wie­der ver­gaß. Kraft­voll zog er an dem He­bel.
    Ver­schwom­men tanz­ten die Sym­bo­le durch das Schau­glas des Au­to­ma­ten. Schwer­ter, Stä­be, Mün­zen und et­was Un­de­fi­nier­ba­res – viel­leicht Schlei­fen­li­ni­en? Wo wa­ren die Zi­tro­nen ge­blie­ben? Dann ka­men sie zum Still­stand: ein Kelch – zwei Kel­che – drei Kel­che!
    Die Kä­fig­tür sprang auf. Der Kelch neig­te sich nach vorn. Die Reich­tü­mer er­gos­sen sich über den Höh­len­bo­den. Ge­won­nen!
    „Ich ha­be ge­spielt und ge­won­nen!“ rief Bru­der Paul.
    The­ri­on nick­te. „Das ist dei­ne Ani­ma­ti­on“, wie­der­hol­te er. „Ich zei­ge dir nur den Weg, wie du es aus­schöpfst.“
    Ir­gend et­was lag in die­ser Be­mer­kung – oh, ver­giß es! „Gib die­se Ju­we­len den Wohl­fahrts­in­sti­tu­tio­nen der Welt“, sag­te Bru­der Paul. „Ich muß wei­ter.“ Vor­sich­tig stieg er über die glit­zern­den Stei­ne auf sei­nem Weg und ver­ließ die Höh­le.
    Nun war der Auf­stieg wie­der leich­ter. In we­ni­gen Au­gen­bli­cken er­reich­ten sie das Haupt­por­tal. Es stand of­fen, und sie schrit­ten ins Schloß hin­ein.
    „Wie ein Dorn­rös­chen­pa­last“, be­merk­te The­ri­on.
    „Wie in ei­nem Mär­chen“, stimm­te ihm Bru­der Paul zu.
    Aus ir­gend­ei­nem Grund fand The­ri­on die­se Be­mer­kung über­aus ko­misch. „Zei­ge mir, über was du lachst, und ich sa­ge dir, wer du bist“, sag­te er keu­chend zwi­schen den ein­zel­nen Lach­stür­men. Aber es war er, der lach­te, nicht Bru­der Paul. Son­der­ba­rer Mann!
    „Ko­misch“, mein­te Bru­der Paul, „wie ich ei­ne Ani­ma­ti­ons­rei­he be­gin­ne, um her­aus­zu­fin­den, was Ani­ma­tio­nen ver­ur­sacht, und mich sel­ber in die­ser Phan­ta­sie­welt fin­de, wo ich einen Dra­chen tö­ten muß, mich sel­ber als Ske­lett se­he und ein Sieb­tel mei­ner See­le ge­gen einen welt­li­chen Schatz set­ze, den ich nicht brau­che. Warum kann ich nicht un­mit­tel­bar zu den Wur­zeln vor­drin­gen?“
    „Das kannst du schon, wenn du weißt, wie es geht“, er­wi­der­te The­ri­on.
    „Ich ha­be dich doch als Füh­rer

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