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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Ge­dächt­nis stand. Ge­dächt­nis – jetzt sei­ne Schwach­stel­le. Und sie lag auch noch um­ge­dreht. Das Ta­rot barg ge­heim­nis­vol­le Fä­hig­kei­ten, be­deut­sa­me As­so­zia­tio­nen zu we­cken. So war die Pries­te­rin al­so wild und be­reit, ihm zu hel­fen, um sei­ne Ab­la­ge ein­drucks­voll zu ver­rin­gern. Aber das hat­te er nicht vor­aus­ge­se­hen, so ein­fach es schon ge­we­sen wä­re, nur die Trümp­fe zu zäh­len, und so konn­te er nur zwei Sta­pel los­wer­den. Ihm blie­ben acht Sta­pel, und das war für ihn kein gu­tes Er­geb­nis.
    Und sein Geg­ner hat­te sie­ben. Paul hat­te ver­lo­ren. Er run­zel­te die Stirn und zog sei­ne Kre­dit­kar­te her­vor.
    „Nein“, sag­te der Mann, der in Sie­ges­lau­ne recht groß­zü­gig wur­de. „Das re­geln wir pri­vat.“
    Was hat­te das zu be­deu­ten? Ein Aus­tausch von Kre­di­ten war in sich et­was Un­pri­va­tes; es war ei­ne Sa­che von un­mit­tel­ba­ren Ein­tra­gun­gen im weit­ver­brei­tets­ten Com­pu­ter­sys­tem der Welt. Der Mann woll­te al­so kein Geld. Aber die Wet­te war um Geld ge­gan­gen. Paul war nicht ver­pflich­tet, auf ei­ne an­de­re Zah­lungs­art ein­zu­ge­hen.
    Er zuck­te die Ach­seln. Sie ver­lie­ßen das Ka­si­no. Auf der Stra­ße be­gann der Mann rasch und lei­se zu spre­chen. „Sie sind ein Mnem-Süch­ti­ger auf Ge­walt­kur. Ich bin Dro­ge­n­agent der Bun­des­be­hör­den. Man wird Ih­nen bald den Kre­dit sper­ren, wenn das nicht schon ge­sche­hen ist. Da­her ha­be ich un­ter­bun­den, daß Sie ei­ne Kre­dit­trans­ak­ti­on vor­neh­men; wir wol­len nicht, daß es schon ir­gend je­mand weiß. Sie sind in Schwie­rig­kei­ten. Sa­gen Sie bei uns aus, dann wird es nie­mals ir­gend je­mand er­fah­ren.“
    Al­so ein Bun­des­dro­gen­spit­zel! So be­wußt un­be­hol­fen, daß er Paul voll­stän­dig ir­re­ge­führt hat­te!
    „Ich weiß nicht, wo­von Sie re­den“, sag­te Paul, wohl wis­send, daß ein Pro­test völ­lig nutz­los war.
    „Sie ha­ben ei­ne Fracht be­för­dert, die Sie heu­te mor­gen dem Kar­tell ab­ge­lie­fert ha­ben“, be­harr­te der Mann. „Wir be­ob­ach­ten Sie schon seit sechs Mo­na­ten, zu­sam­men mit hun­dert an­de­ren Süch­ti­gen. Wir ha­ben Sie noch nicht fest­ge­nom­men, weil wir nicht Sie wol­len; wir wol­len die Hin­ter­män­ner. Ihr Psy­cho-Pro­fil läßt dar­auf schlie­ßen, daß Sie ei­ne un­se­rer bes­ten Kar­ten sind, denn Sie sind auf­rich­tig und in­tel­li­gent; für Sie be­deu­tet Mnem ei­ne Sack­gas­se. Frü­her oder spä­ter wer­den Sie es auf­ge­ben müs­sen; und Sie hat­ten den Mut, es auch durch­zu­zie­hen. Ir­gend et­was ist ge­sche­hen, was die­sen Bruch aus­ge­löst hat, und nun sind Sie drau­ßen. War es die Frau, die Sie da auf­ge­ga­belt hat­ten, die­se Sek­ten­nuß?“
    „Sie war kei­ne Sek­ten­nuß!“ pro­tes­tier­te Paul. „Sie war ein net­tes Mäd­chen!“
    „Nun gut, dann war sie eben ein net­tes Mäd­chen, aber zu in­sta­bil, um in ei­nem Po­li­zei­hub­schrau­ber still sit­zen zu kön­nen. Gut für uns, denn sie muß ge­schafft ha­ben, was wir nicht konn­ten, näm­lich Sie zum Bruch mit Mnem füh­ren. Viel­leicht hat Sie ihr Fa­na­tis­mus an­ge­steckt? Sie war ein hüb­sches Ding, ha­be ich ge­hört. Und nun grei­fen wir ein, weil Sie be­reit sind, sich ge­gen die Rä­der zu dre­hen. Mit Ih­rer Hil­fe kön­nen wir die­se Sa­che auf­bre­chen und Mnem auf im­mer ver­ban­nen.“
    „Nein“, sag­te Paul.
    „Ich weiß, daß Sie run­ter sind. Die An­zei­chen ha­be ich schon beim Blackjack ge­se­hen. Ih­re Ge­dan­ken wa­ren wo­an­ders. Ich ha­be das Spiel un­ter­bro­chen und Sie aus dem Kreis ge­nom­men, ehe das Ka­si­no ein­griff. Beim Ak­kor­de­on­spiel war es noch schlim­mer. Sie ha­ben den Ge­dächt­nis­pu­scher ver­lo­ren, und bald gibt es die Ent­zugs­aus­fäl­le. Re­den Sie mit mir; grei­fen Sie in die Spei­chen. Ge­ben Sie mir die Da­ten, so­lan­ge Sie sich noch er­in­nern kön­nen, und wir wer­den für Sie sor­gen. Es gibt Ge­gen­dro­gen, mit de­nen wir den Über­gang er­leich­tern und einen Teil Ih­res Ge­dächt­nis schüt­zen kön­nen. Mein Auf­zeich­ner ist ein­ge­stellt. Das ist Ih­re ein­zi­ge Chan­ce.“
    Einen

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