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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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her­aus­zu­fin­den, wie sich die­se Kno­chen be­weg­ten. Es war kaum zu glau­ben, aber sie be­weg­ten sich oh­ne Mus­keln, Seh­nen oder Dräh­te. Aber sie be­weg­ten sich.
    Dann be­gann der Tu­mult. Das Bild tanz­te hin und her und er­losch schließ­lich.
    „Ich weiß, daß es ei­ne Be­schrän­kung für per­sön­li­che Be­sitz­tü­mer auf ein Ki­lo­gramm gibt“, be­merk­te Bru­der Paul. „Wie ge­lang­te ein so kom­pli­zier­tes Ge­rät wie ei­ne Film­ka­me­ra dort­hin?“
    „Man kann sie heut­zu­ta­ge recht klein her­stel­len“, sag­te die Pries­te­rin. „Hier ha­ben sich zwei Emi­gran­ten das Ge­wicht ge­teilt, und drei wei­te­re Fa­mi­li­en­mit­glie­der ha­ben ge­hol­fen, klei­ne­re Tei­le ei­nes da­zu pas­sen­den Pro­jek­tors mit­zu­neh­men, den man mit der Hand be­trei­ben kann. Wie die­ser hier.“ Sie tät­schel­te das Ge­rät. „Sie ha­ben sich eher ih­ren Be­dürf­nis­sen als ei­ner Phi­lo­so­phie er­ge­ben, aber sie wa­ren ge­ni­al. Nun wis­sen wir, wie vor­teil­haft das war. Sonst hät­te nie­mand auf der Er­de die­se Ge­schich­te ge­glaubt. Die­ser Film ist ein Be­weis, den man nicht aus dem Raum schaf­fen kann: Ir­gend et­was ge­schieht auf dem Pla­ne­ten Ta­rot, et­was Au­ßer­ge­wöhn­li­ches. Und die Be­hör­den wol­len es her­aus­fin­den.“
    „Aber warum kom­men sie da­mit zu uns?“ frag­te Bru­der Paul. „Ich hät­te ge­dacht, sie schi­cken Wis­sen­schaft­ler mit hoch­tech­ni­sier­ter Aus­rüs­tung dort­hin?“
    Sie mach­te un­be­wußt ei­ne ‚Ge­duld’ be­deu­ten­de Hand­be­we­gung. „Das ha­ben sie auch. Aber es schi­en auf­he­ben­de Wir­kung zu ha­ben.“
    Auf­he­bung! Die Sor­ge al­ler Re­pa­ra­tur­kräf­te und Psy­cho­for­scher. Wie war es mög­lich, et­was zu be­grei­fen, das nur in Ab­we­sen­heit des Un­ter­su­chen­den ein­trat? „Heißt das, daß die Ex­per­ten nichts her­aus­be­ka­men?“ frag­te er.
    „Rich­tig. Aber sie ha­ben die Ko­lo­nis­ten be­fragt und ei­ne Lis­te von Vor­fäl­len auf­ge­zeich­net. Sie ent­deck­ten, daß sich die Er­schei­nun­gen auf be­stimm­te Zei­ten und be­stimm­te Or­te be­schränk­ten – nor­ma­ler­wei­se. Und sie voll­zo­gen sich nur in An­we­sen­heit von Gläu­bi­gen.“
    „Das hört sich ver­traut an“, mein­te Bru­der Paul. „Der Gläu­bi­ge hat die Er­fah­rung und der Un­gläu­bi­ge nicht. So ist das im­mer mit dem Glau­ben.“ Er dach­te an sei­ne Dis­kus­si­on mit den Jun­gen und Mäd­chen aus dem Dorf; sein Glau­be war stär­ker ge­we­sen als ihr Un­glau­be.
    „Ge­nau. Ab­ge­se­hen da­von, daß die Skep­ti­ker der Ko­lo­nie eben­falls in der La­ge wa­ren, ei­ni­ge der Phä­no­me­ne zu se­hen. Wor­auf­hin sie zu Gläu­bi­gen wur­den.“
    Wie auch Sau­lus von Tar­sus auf der Stra­ße nach Da­mas­kus die Grö­ße Got­tes er­fuhr und zum Chris­ten wur­de. Wie die Jun­gen aus dem Dorf die Macht der Kampf­kunst be­grif­fen hat­ten. „Gläu­bi­ge von was?“
    „Sie glaub­ten nun al­les, was sie sa­hen. Es hat­te Skep­ti­ker ge­ge­ben, als der Dan­se ma­ca­b­re be­gann, aber am En­de gab es kei­nen mehr, weil man die Ske­let­te so­gar be­rüh­ren konn­te. Aber es gab noch an­de­re Ma­ni­fes­ta­tio­nen. In ei­nem Fall war es Gott … oder zu­min­dest ein bren­nen­der Busch, der deut­lich be­haup­te­te, er sei Gott.“
    Dreis­ter Busch! „Hört sich wie ein Fall für Pries­ter, Rab­bis und an­de­re hei­li­ge Men­schen an.“
    „Die ha­ben als nächs­te dort un­ter­sucht. Sie sind di­rekt in die heim­ge­such­ten Ge­gen­den vor­ge­drun­gen.“ Sie hielt in­ne, und Bru­der Paul lock­te sie nicht durch ei­ne wei­te­re Fra­ge. Ei­ni­ge Zeit lang starr­te sie auf ih­ren Schreib­tisch, als be­trach­te sie je­de Fa­ser des gro­ben Hol­zes, und fuhr schließ­lich fort: „Es war ei­ne Ka­ta­stro­phe. Zwei ha­ben ih­rem Amt ab­ge­schwo­ren. Zwei muß­te man als geis­tig in­kom­pe­tent ein­sper­ren, und zwei star­ben. Es scheint, daß sie mehr Höl­le als Him­mel er­lebt ha­ben. Und so ist die­se Auf­ga­be nun bei uns ge­lan­det.“
    „Und die­se Er­schei­nun­gen ha­ben wirk­lich ge­tö­tet? Ha­ben mensch­li­ches Le­ben an­ge­tas­tet? Es

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