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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Mann von durch­schnitt­li­cher Grö­ße mit kurz­ge­schnit­te­nem, schwar­zem Haar. Er neig­te zum Dick­wer­den, doch sei­ne Mus­keln be­fan­den sich in her­vor­ra­gen­dem Zu­stand, was sich zeig­te, als er das schwe­re Ge­rät an­hob.
    „Wä­re es nicht bes­ser, die Pum­pe an der Ober­flä­che auf­zu­bau­en, um sie bes­ser über­prü­fen zu kön­nen?“ frag­te Bru­der Ja­kob, als sich Bru­der Paul mit dem Ge­wicht des her­ab­sin­ken­den Zy­lin­ders ab­müh­te.
    „Doch … aber dann hät­ten wir kein Was­ser“, er­klär­te Bru­der Paul. „Ober­flä­chen­pum­pen ar­bei­ten mit Un­ter­druck, und der Druck der nor­ma­len At­mo­sphä­re pumpt die Flüs­sig­keit hin­auf. Er be­trägt et­wa 1,033 kp/cm 2 und kann Was­ser we­gen des Rei­bungs­wi­der­stan­des und be­stimm­ter an­de­rer Be­son­der­hei­ten die­ses Sys­tems nicht hö­her als zehn Me­ter an­he­ben. Da­her be­nut­zen wir ei­ne Druck­pum­pe, die in der Nä­he des Was­ser­spie­gels ar­bei­tet; die­se Art von Ge­rät hat kei­ne der­ar­ti­gen Gren­zen. Es ist in der Tat müh­se­li­ger, aber not­wen­dig.“
    „Ja, jetzt ver­ste­he ich es. Es ist mehr, als ein­fach die Pum­pe an der Müh­le zu be­fes­ti­gen. Es muß auch rich­tig ge­macht wer­den.“
    „Ver­mut­lich ist es mit der Macht Got­tes das glei­che“, mein­te Bru­der Paul nach­denk­lich. „Sie ist vor­han­den wie der Wind: ein un­ge­heu­res Po­ten­ti­al, das oft­mals durch den Men­schen nicht er­kannt oder wahr­ge­nom­men wird. Aber es ist re­al. Wir müs­sen uns nur die Mü­he ge­ben, es zu be­grei­fen. Es liegt an uns, die­ses Po­ten­ti­al an­zu­schlie­ßen, es di­rek­ter mit den Le­ben der Men­schen zu ver­bin­den. Aber wenn wir auch al­le Ele­men­te be­sit­zen, funk­tio­niert es nur, wenn al­le Ein­zel­tei­le an der rich­ti­gen Stel­le sit­zen, und es klappt nicht, wenn ein Teil der Tech­nik aus­fällt, wenn man auch ober­fläch­lich den Feh­ler nicht er­ken­nen kann.“
    „Das hal­te ich nicht für ei­ne Ana­lo­gie“, ent­geg­ne­te Bru­der Ja­kob. „Es ist die Wahr­heit. Der Wind ist Gott und auch das Was­ser. Wir kön­nen nicht ab­ge­trennt von Ihm exis­tie­ren. Nicht einen klei­nen Mo­ment lang, in kei­ner Wei­se.“
    Bru­der Paul hielt bei sei­ner Ar­beit in­ne und hielt er­ge­ben die Hand­flä­chen nach oben. „Du hast na­tür­lich recht. Aber es muß einen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zeß mit der Macht da oben ge­ben …“ – er hob die Rech­te zum Him­mel – „… und der Sub­stanz auf der Er­de.“ Sei­ne lin­ke Hand wies auf den ver­schwun­de­nen Zy­lin­der.
    „Und die­sen Pro­zeß wür­de ich ‚be­ten’ nen­nen“, sag­te Bru­der Ja­kob.
    Die re­pa­rier­te Pum­pe be­gann wie­der zu ar­bei­ten. Aus dem Rohr ström­te ein vol­ler, kla­rer Was­ser­strahl und er­goß sich in den Vor­rat­stank und die Zis­ter­ne. Bru­der Ja­kob war auf­ge­regt.
    Oh­ne ein wei­te­res Wort ging Paul zu­rück in sein Zim­mer, wusch sich Hän­de, Ar­me und Ge­sicht und zog sich sei­nen Ha­bit an: die schwar­ze Ro­be mit dem um­ge­bo­ge­nen Kra­gen und dem Kreuz nach au­ßen. Er hat­te ei­ne Lek­ti­on zu ge­ben und die Zeit be­reits über­schrit­ten. Wenn es um die Ar­beit für Gott auf der Er­de ging, war man am bes­ten pünkt­lich.
    Plötz­lich hell­te sich sei­ne Mie­ne auf. „Luft, Er­de, Was­ser, Feu­er!“ rief er aus. „Wun­der­bar! Dan­ke, Gott, für die­se Ent­hül­lung.“ Es be­deu­te­te für ihn kei­nen Wi­der­spruch, di­rekt mit Gott um­zu­ge­hen. Der Hei­li­ge Or­den der Vi­si­on be­für­wor­te­te den Kon­takt mit Gott in je­der Wei­se, die für bei­de Sei­ten zu­frie­den­stel­lend er­schi­en.
    Dann sa­ßen die Schü­ler vor ihm: fünf jun­ge Leu­te aus dem na­he ge­le­ge­nen Dorf. Man hielt die­se Ori­en­tie­rungs­lek­tio­nen ge­le­gent­lich ab, wenn sich ge­nü­gend In­ter­es­se da­für zeig­te. Wäh­rend die un­ge­heu­re Ver­rin­ge­rung an Ener­gie und Men­schen auf der Er­de zu­nahm, ver­stärk­ten sich die Be­dürf­nis­se nach na­tür­li­che­ren tech­no­lo­gi­schen und so­zia­len Sys­te­men, und da­her wa­ren die­se Lek­tio­nen ziem­lich re­gel­mä­ßig ge­wor­den. Die Brü­der und

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