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Der Graf von Monte Christo 2

Der Graf von Monte Christo 2

Titel: Der Graf von Monte Christo 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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unser Brot bringen würden.«
    »Und Sie glauben, daß ich mich zum Mitschuldigen zweier Verbrecher wie Sie machen werde?«
    »Herr Abbé!« sagte Caderousse, wieder näher tretend.
    »Ich werde alles sagen.«
    »Wem?«
    »Herrn Danglars.«
    »Sakrament!« rief Caderousse, indem er ein off enes Messer aus seiner Weste zog und damit nach der Brust des Grafen stieß. »Du sagst nichts, Abbé!«
    Zu seinem größten Erstaunen prallte der Dolch ab. Im selben Augenblick erfaßte der Graf mit der Linken das Handgelenk des Mörders und drehte es so kräftig herum, daß Caderousse das Messer aus der Hand fi el und er vor Schmerzen aufschrie. Aber der Graf ließ nicht nach, bis er den Arm so verrenkt hatte, daß Caderousse erst auf die Knie und dann mit dem Gesicht auf den Boden stürz-te. Der Graf setzte ihm dann den Fuß auf den Kopf und sagte: »Ich weiß nicht, was mich davon abhält, dir den Schädel zu zertreten, Bösewicht!«
    »O Gnade! Gnade!« heulte Caderousse.
    Der Graf zog seinen Fuß zurück. »Steh auf!« sagte er. Caderousse erhob sich.
    »Himmel, welche Faust Sie haben, Herr Abbé!« sagte Caderousse, indem er sich den Arm rieb.
    »Schweig! Gott gibt mir die Kraft, ein wildes Tier wie dich zu bändigen; ich handle im Namen Gottes, erinnere dich daran, Elender, und wenn ich dich jetzt schone, geschieht es wiederum, um den Plänen Gottes zu dienen.«
    Caderousse stöhnte vor Schmerzen.
    »Nimm diese Feder und dieses Papier und schreib, was ich dir diktieren werde.«
    »Ich kann nicht schreiben, Herr Abbé.«
    »Du lügst; nimm diese Feder und schreib!«
    Caderousse konnte dem überlegenen Willen des Grafen nicht widerstehen. Er setzte sich und schrieb nach dem Diktat des Grafen:
    »Mein Herr, der Mann, den Sie bei sich empfangen und dem Sie Ihre Tochter zur Frau bestimmt haben, ist ein früherer Galeerensträfl ing, der mit mir aus dem Bagno von Toulon entsprungen ist; er trug die Nummer neunundfünfzig und ich die Nummer achtundfünfzig.
    Er nannte sich Benedetto, aber er weiß seinen wirklichen Namen selbst nicht, da er seine Eltern nie gekannt hat.«
    »Unterschreib!« fuhr der Graf fort.
    »Aber wollen Sie mich denn ins Verderben stürzen?«
    »Wenn ich das wollte, so würde ich dich zur ersten Wache schlep-pen; von dem Zeitpunkt ab, da das Papier an seine Adresse abgeliefert wird, wirst du nichts mehr zu fürchten haben; unterschreib also.«
    Caderousse unterschrieb.
    »Die Adresse: Herrn Baron Danglars, Bankier, Rue de la Chaussée-d’Antin.«
    Caderousse schrieb die Adresse.
    Der Abbé nahm das Papier.
    »Gut, jetzt geh«, sagte er.
    »Auf welchem Wege?«
    »Auf dem du gekommen bist.«
    »Ich soll durch dieses Fenster steigen?«
    »Du bist ja auch hereingestiegen.«
    »Sie führen etwas gegen mich im Schilde, Herr Abbé?«
    »Dummkopf, was soll ich gegen dich im Schilde führen?«
    »Warum wollen Sie mir nicht die Tür öff nen?«
    »Wozu den Hausmeister wecken?«
    »Herr Abbé, sagen Sie mir, daß Sie nicht meinen Tod wollen.«
    »Ich will, was Gott will.«
    »Aber schwören Sie mir, daß Sie mir nichts tun, während ich hin-untersteige.«
    »Dummkopf und Feigling du!«
    »Was wollen Sie mit mir machen?«
    »Das frage ich dich. Ich habe versucht, dich zu einem glücklichen Menschen zu machen, und habe nur einen Mörder aus dir gemacht!«
    »Herr Abbé, unternehmen Sie einen letzten Versuch.«
    »Gut«, entgegnete der Graf. »Höre denn, du weißt, daß ich ein Mann von Wort bin!«
    »Ja«, antwortete Caderousse.
    »Wenn du wohlbehalten nach Hause kommst, so verlaß Paris, verlaß Frankreich. Überall, wo du sein wirst, werde ich dir, wenn du dich anständig führst, eine kleine Pension zukommen lassen. Wenn du wohlbehalten nach Hause kommst«, fügte der Abbé hinzu, während Caderousse erbebte, »werde ich glauben, daß Gott dir verziehen hat, und werde dir auch verzeihen.«
    »So wahr ich ein Christ bin«, stammelte Caderousse, »Sie jagen mir Todesangst ein.«
    »Fort jetzt!« sagte der Graf und zeigte zum Fenster.
    Caderousse, der durch das Versprechen wenig beruhigt war, stieg aus dem Fenster, setzte den Fuß auf die Leiter und machte dann zitternd halt.
    »Steig hinunter«, sagte der Abbé, indem er die Arme kreuzte.
    Caderousse begann einzusehen, daß er von dieser Seite nichts zu befürchten habe, und stieg hinunter. Nun näherte sich der Graf mit der Kerze, so daß man von der Straße aus den Mann sehen konnte, der aus dem Fenster kletterte, während ihm ein andrer leuchtete.
    »Was machen Sie

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