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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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reichte dem Ersten Konsul die Niederschrift dessen, was er ihm erzählt hatte, abgezeichnet von Monsieur und Madame Doley.
    »Und von diesem Augenblick an«, fuhr er fort, »hat er Sie von Ihrem Wort entbunden und sich von seinem Wort entbunden, und da er Ihnen nicht den Krieg erklären kann, denn seine Verteidigungsmittel haben Sie ihm genommen, erklärt er Ihnen die korsische Vendetta, den Krieg Ihrer Heimat. Seien Sie auf der Hut! Er wird auf der Hut sein! «
    »Citoyen«, rief Duroc, »haben Sie vergessen, mit wem Sie es zu tun haben?«
    »Ich habe es mit einem Mann zu tun, der uns sein Wort gab, wie wir ihm unseres gaben, der gebunden war wie wir und der so wenig wie wir das Recht hatte, es zu brechen.«
    »Er hat recht, Duroc«, sagte Bonaparte. »Jetzt wüsste ich nur gern, ob er auch die Wahrheit sagt.«
    »General, wenn ein Bretone sein Wort gibt...«, protestierte Sol de Grisolles.
    »Auch ein Bretone kann sich täuschen oder getäuscht werden. Duroc, holen Sie mir Fouché.«
    Zehn Minuten später stand Fouché im Kabinett des Ersten Konsuls.
    Sobald Bonaparte den ehemaligen Polizeiminister erblickte, rief er: »Monsieur Fouché, wo ist Cadoudal?«
    Fouché lachte. »Ich könnte Ihnen antworten, dass ich es nicht weiß.«
    »Und warum?«
    »Nun, schließlich bin ich nicht mehr Ihr Polizeiminister.«
    »Oh, Sie wissen sehr wohl, dass Sie es nach wie vor sind.«
    » In partibus , von mir aus.«

    »Keine Scherze. Jawohl, in partibus sind Sie es. Ich werde Sie als solchen behandeln; Sie führen dieselben Spitzel, und Sie sind mir für alles verantwortlich, als wären Sie noch nominell Minister. Ich habe Sie gefragt, wo Cadoudal ist.«
    »Um diese Zeit müsste er auf dem Rückweg nach London sein.«
    »Er hatte England also verlassen?«
    »Ja.«
    »Und zu welchem Zweck?«
    »Um einen Bandenchef zu erschießen, der sich erdreistet hat, seinen Namen zu benutzen.«
    »Und hat er ihn erschossen?«
    »Mitten unter seinen zwanzig Gefolgsleuten auf dem Landgut Plescop; aber Monsieur«, und er deutete auf Sol de Grisolles, »kann Ihnen mehr darüber sagen als ich, denn er war fast Zeuge der Ereignisse. Plescop liegt, wenn ich mich nicht täusche, nur zweieinhalb Meilen von Auray entfernt.«
    »Wie! Das wussten Sie alles, und Sie haben mich nicht gewarnt?«
    »Monsieur Régnier ist Polizeipräfekt, und Sie zu warnen ist seine Aufgabe; ich bin nur ein Privatier, ein Senator.«
    »Es ist also wahr«, rief Bonaparte ungehalten, »dass ehrbare Leute in diesem Gewerbe einfach nicht zu gebrauchen sind!«
    »Danke, General«, sagte Fouché.
    »Ha! Die Grille fehlte Ihnen noch, sich als ehrbaren Mann ausgeben zu wollen. An Ihrer Stelle würde ich meinen Ehrgeiz auf andere Ziele richten, weiß Gott. Monsieur de Grisolles, danke für Ihren Besuch. Als Mann und Korse nehme ich die Vendetta an, die Cadoudal mir erklärt hat. Er sei auf der Hut, wie ich auf der Hut sein werde; doch wenn er gefasst wird, dann kenne ich keine Gnade.«
    »So sieht er es auch«, sagte der Bretone mit einer tiefen Verbeugung. Dann verließ er das Kabinett des Ersten Konsuls und ließ diesen mit Fouché zurück.
    »Sie haben es gehört, Monsieur Fouché: Die Vendetta ist erklärt, jetzt ist es an Ihnen, mich zu beschützen.«
    »Machen Sie mich wieder zum Polizeiminister, und ich werde es tun.«
    »Sie sind ein rechter Einfaltspinsel, Monsieur Fouché, mögen Sie sich für noch so geistreich halten. Je weniger Sie Polizeiminister sein werden – wenigstens in den Augen der Öffentlichkeit -, desto leichter werden Sie mich beschützen können, da man sich vor Ihnen nicht in Acht nehmen
wird. Außerdem kann ich das Polizeiministerium nicht ohne stichhaltige Gründe wieder einrichten, nachdem ich es vor kaum zwei Monaten aufgelöst habe. Retten Sie mich aus einer großen Gefahr, und ich gebe es Ihnen zurück. Bis dahin gewähre ich Ihnen einen Kredit von fünfhunderttausend Francs auf Geheimgelder. Tun Sie sich keinen Zwang an, und wenn der Kredit ausgeschöpft ist, sagen Sie es mir. Aber vor allem will ich, dass Cadoudal kein Haar gekrümmt wird und man ihn lebend ergreift!«
    »Man wird sich bemühen, aber dafür muss er zuerst nach Frankreich zurückkehren.«
    »Oh, seien Sie unbesorgt, das wird er tun! Ich erwarte, von Ihnen zu hören.«
    Fouché verneigte sich vor dem Ersten Konsul, eilte zu seinem Wagen zurück, sprang hinein und rief dem Kutscher zu: »Schnell nach Hause!«
    Als er ausstieg, befahl er: »Man hole sofort Monsieur Dubois und wenn

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