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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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sondern die Bourbonen, die sie nicht zurückkehren lassen wollen, weil sie auf deren Rachsucht rechnen.«
    Diese Worte zeigten mir zwar Hindernisse auf, waren jedoch nicht dazu angetan, mich zu entmutigen, denn die Bourbonen hatte ich nicht im Entferntesten im Sinn. Dies bemerkte ich zu Fouché, und ich fragte ihn, wie man es anstellen solle, die falschen Gerüchte zu dementieren und die Jakobiner davon zu überzeugen, dass ich nicht zum Liebediener der Bourbonen geworden war.
    Er verlangte zwei Tage Bedenkzeit.
    Zwei Tage später kam Fouché wie angekündigt wieder. »Der Kutter, von dem Oberst Savary uns berichtet hat«, sagte er, »ist am elften Tag verschwunden. Dieser Kutter hatte nur zweitrangige Verschwörer an Bord, die an der bretonischen Küste abgesetzt werden sollten und die auf anderem Weg nach Frankreich gelangen werden. Die bourbonischen Prinzen,
den Grafen von Artois und den Herzog von Berry, kennen Sie gut genug, um zu wissen, dass sie sich niemals darauf einlassen würden, nach Paris zu kommen, um es dort mit Ihnen aufzunehmen; trotz aller Appelle waren sie nicht einmal bereit, sich in die Vendée zu begeben, um es dort mit den Republikanern aufzunehmen. Der Herr Graf von Artois, dieser eitle Hohlkopf, ist viel zu sehr damit beschäftigt, den englischen Misses und Ladys schöne Augen zu machen, und der Herzog von Berry hat es, wie Sie wissen, noch nie darauf ankommen lassen, in einem Duell oder in einem Gefecht den persönlichen Mut zu beweisen, den jeder Prinz unter Beweis stellen müsste. Doch am anderen Ende der Welt, auf dem jenseitigen Rheinufer, sechs bis acht Meilen von Frankreich entfernt, gibt es einen mutigen Mann, der wiederholt seine Tapferkeit bewiesen hat, als er gegen die republikanischen Truppen kämpfte: Ich spreche von dem Sohn des Prinzen von Condé, dem Herzog von Enghien.«
    Bonaparte zuckte zusammen. »Nehmen Sie sich in Acht, Fouché«, sagte er. »Ich pflege meine Zukunftspläne nicht in allen Einzelheiten mit Ihnen zu erörtern, doch mir will scheinen, dass Ihnen von Zeit zu Zeit eine Befürchtung in den Sinn kommt: die Befürchtung, ich könnte mich eines Tages mit den Bourbonen arrangieren, was für Sie, den ausgemachten Königsmörder, die allerunerquicklichsten Folgen haben könnte. Wenn ein Bourbone gegen mich konspirieren sollte und mir das klipp und klar bewiesen würde, ließe ich mich weder von seinem königlichen Geblüt noch von irgendwelchen gesellschaftlichen Erwägungen von dem abhalten, was zu tun mir geboten erschiene. Ich will mein Geschick vollenden, wie es im Buch des Schicksals geschrieben steht, jedenfalls soweit ich es sehen kann. Jedes Hindernis auf diesem Weg werde ich beseitigen, doch dabei werde ich immer auf mein Recht und auf mein Gewissen vertrauen.«
    »Citoyen«, sagte Fouché, »ich erwähne den Herzog von Enghien weder zufällig noch aus Eigennutz. Als nach der Unterredung, die Sie Cadoudal gewährten, Sol de Grisolles nicht etwa seinem General nach London folgte, sondern nach Deutschland aufbrach, war ich neugierig zu erfahren, was er am anderen Rheinufer zu suchen hatte. Ich setzte jenen Spitzel auf seine Fährte, der die Ehre hatte, Ihnen seinerzeit vorgestellt zu werden. Er ist überaus gewandt, wie Ihnen aufgefallen sein wird. Er verfolgte seinen Mann nach Straßburg, überschritt mit ihm den Rhein, machte sich unterwegs mit ihm bekannt und kam mit ihm zusammen in Ettenheim an. Die erste Sorge des Aide de Camp Cadoudals war, Seiner Durchlaucht
dem Herzog von Enghien seine Aufwartung zu machen, und der Herzog von Enghien lud ihn zum Abendessen ein und behielt ihn bis um zehn Uhr nachts bei sich.«
    »Schon recht«, sagte Bonaparte schroff, denn er hatte begriffen, wohin Fouché ihn führen wollte, »aber gespeist hat Ihr Spitzel nicht mit den beiden, oder? Er kann weder wissen, worüber sie gesprochen haben, noch, welche Pläne sie geschmiedet haben.«
    »Worüber sie gesprochen haben, ist nicht schwer zu erraten. Die Pläne allerdings sind schwieriger zu erraten. Doch bleiben wir bei dem, was wir wissen, ohne uns in Spekulationen zu ergehen.
    Wie Sie sich denken können, war mein Mann nicht acht Stunden lang sich selbst überlassen, ohne auf Betätigung zu sinnen. Nun, er hat die Zeit darauf verwendet, Erkundigungen einzuholen. Auf diese Weise erfuhr er, dass der Herzog von Enghien von Zeit zu Zeit für sieben bis acht Tage aus Ettenheim verschwindet und bisweilen eine oder auch zwei Nächte in Straßburg zu verbringen pflegt.«
    »Was

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