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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Konsul
von Brune einen Brief erhielt, dem folgendes Schreiben Cadoudals beigelegt war.
    General,
    gälte es nur gegen die fünfunddreißigtausend Mann zu kämpfen, die Sie im Morbihan aufgestellt haben, zögerte ich nicht, die Kampagne fortzusetzen, die ich seit über einem Jahr führe, und ich würde sie durch einen Scharmützelkrieg Mann für Mann vernichten. Doch andere würden an ihre Stelle treten, und Folge einer Fortdauer dieses Krieges wären unvorstellbare Schrecknisse.
    Bestimmen Sie den Tag eines Gesprächs auf Ihr Ehrenwort; ich werde mich furchtlos bei Ihnen einfinden, allein oder in Begleitung. Ich werde für mich und für meine Männer verhandeln und werde Ansprüche nur für sie erheben.
    GEORGES CADOUDAL
    Bonaparte schrieb unterhalb der Signatur Cadoudals:
     
    Sofort Verabredung treffen und alle Bedingungen erfüllen, vorausgesetzt, Georges und seine Leute legen die Waffen nieder.
    Verlangen, dass er mich unter Ihrem sicheren Geleit in Paris aufsucht. Ich will diesen Mann aus der Nähe kennenlernen und beurteilen.
     
    Bonaparte hatte den Brief mit eigener Hand beantwortet und sogar die Anschrift geschrieben, die lautete: »An General Brune, Oberbefehlshaber der Armee im Westen.«
    General Brune hatte sein Lager auf der Straße von Vannes nach Muzillac aufgeschlagen, auf der sich die Schlacht der Hundert abgespielt hatte, die General Harty verloren und die Roland mit angesehen hatte.
    Georges suchte ihn auf, von lediglich zwei Aides de Camp begleitet, die mit Rücksicht auf den feierlichen Anlass auf ihre Spitznamen verzichtet und ihre bürgerlichen Namen Sol de Grisolles und Pierre Guillemot wieder angenommen hatten.
    Brune reichte ihm die Hand und führte ihn an den Rand eines Grabens, an dem alle vier sich niederließen.
    Im selben Augenblick, in dem sie das Gespräch eröffnen wollten, erschien Branche-d’Or mit einem Brief von solcher Wichtigkeit, wie man ihm erklärt hatte, dass er ihn dem General unbedingt sofort überbringen
musste. Die Blauen hatten ihn bis zu seinem Anführer durchdringen lassen; dieser nahm den Brief mit Brunes Erlaubnis entgegen und las ihn.
    Nach der Lektüre faltete er mit unbewegter Miene den Brief zusammen, legte ihn in seinen Hut und wandte sich an Brune. »Ich höre, General«, sagte er.
    Nach zehn Minuten war alles geregelt. Die Chouans kehrten alle nach Hause zurück, Offiziere wie Soldaten, unbehelligt jetzt und in Zukunft dank des Gelöbnisses ihres Anführers, dass sie die Waffen ohne seinen Befehl nicht wieder ergreifen würden.
    Er für sein Teil verlangte, das Land, die Mühle und das Haus in seinem Besitz zu verkaufen, ohne irgendeine andersgeartete Entschädigung anzunehmen, um sich bereit erklären zu können, von dem so erlösten Geld in England zu leben.
    Was eine Begegnung mit dem Ersten Konsul betraf, erklärte er, er betrachte dies als große Ehre und sei bereit, nach Paris aufzubrechen, sobald er sich mit einem Notar in Vannes über den Verkauf seines Besitzes und mit Brune über sicheres Geleit verständigt haben würde.
    Für seine zwei Aides de Camp, die er als Zeugen für seine Unterredung mit Bonaparte nach Paris mitnehmen zu dürfen erbat, verlangte er lediglich die gleichen Bedingungen wie für die anderen: dass die Vergangenheit vergessen sei und die Zukunft unbehelligt.
    Brune ließ sich Feder und Tinte bringen.
    Das Abkommen wurde auf einer Trommel aufgesetzt. Man gab es Georges zu lesen, der es unterzeichnete und von seinen Aides de Camp unterzeichnen ließ. Brune unterschrieb zuletzt und versprach mit seinem persönlichen Ehrenwort, dass alles wie vereinbart ausgeführt werden würde.
    Während eine Kopie des Abkommens verfasst wurde, nahm Cadoudal den Brief, den er erhalten hatte, aus seinem Hut und zeigte ihn Brune. »Lesen Sie, General«, sagte er. »Sie werden sehen, dass nicht Geldmangel mich dazu bewogen hat, Frieden mit Ihnen zu schließen.«
    In der Tat verkündete der Brief, der aus England kam, ein Geldbetrag von dreihunderttausend Francs sei bei einem Bankier in Nantes hinterlegt mit der Anweisung, dieses Geld Georges Cadoudal auszuhändigen.
    Cadoudal ergriff die Feder und schrieb auf die Rückseite des Briefes:
    Monsieur,
    schicken Sie das Geld nach London zurück. Ich habe mit General Brune Frieden geschlossen und kann daher keine Gelder annehmen, die für Kriegszwecke bestimmt sind.
    GEORGES CADOUDAL
    Drei Tage nach Unterzeichnung des Abkommens besaß Bonaparte eine Kopie des Schriftstücks, an deren Rand Brune die

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