Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. R. Munro

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… und da … und noch einmal …
    „Du bist doch eine Projektion!“ brüllte er fast unmenschlich laut.
    Rhet brauchte das Spulband nicht mehr. Jetzt wußte er alles. Und er verschloß seine Ohren vor dem tödlichen Aufschrei einiger Männer, und er ließ den schwarzen Strahl im Kreis wandern, hatte Ghor Crengk zum Mittelpunkt seines Kreises genommen, und wo die Kraft diese Mutanten-Projektion traf, zerflatterte sie. Doch an irgendeiner anderen Stelle wurden sie immer wieder neu, und sie fing an, sich zu verdreifachen … und dann brachte der Commander das Wunder fertig.
    Mit einem Arm hatte er den Konverter gehalten. Mit der freien Hand des anderen Armes hatte er einen Schalter der Relaisbrücke betätigt.
    … und ihr Feld stand wieder.
    Und Nono, der Gral-Mutant, war verschwunden!

    *                     *
    *

    Houg Slo, der oberste Befehlshaber der riesigen Zerstörerflotte, gab den Befehl zum Rückflug.
    Sie waren im Cygnus-Nebel!
    Sie waren dem Tod geweiht, und sie hatten sich ihm zu beugen. Fünfhundert Zerstörer und jeder Zerstörer mit dreizehnhundert Mann Besatzung, trug den Tod an Bord.
    Cygnus-Nebel … zwei Milchstraßen, die seit Jahrhunderttausenden sich im Zusammenstoß befanden, der stärkste Radiosender des Universums, eine unvorstellbare Hölle höchster Radioaktivität … und doch hatten all diese Gefahren den Menschen nicht den Befehl zum Sterben gegeben. Der Tod war aus einer ungeahnten Quelle gekommen.
    Ihre Schiffe besaßen gegenüber diesen dämonischen Strahlkräften tatsächlich Schutzmittel. Keine Strahlung durchlöcherte ihre Schirme und ihre Schiffsrümpfe. Alles widerstand dem Bombardement. Die Geigergeräte schlugen kaum an. Sie konnten nichts bekanntgeben. Sie waren auf diese höllischen Energien hin gebaut. Aber sie sprachen nur auf Gammastrahlung an, jedoch nicht auf Licht.
    Und Licht, das in diesem durcheinanderwirbelnden System Mangelware darstellte, obwohl es nirgendwo mehr Supernovae gab als hier, brachte ihnen den Tod.
    Abschälung der Haut!
    Dieser Prozeß war nicht mehr aufzuhalten! Hatte er einmal mit der Lederschicht begonnen und war sie abgefallen, dann begann sich die zweite Schicht mit doppelter Geschwindigkeit loszustoßen. Und nach der zweiten kam die dritte … und danach kam die Spritze!
    Und es gab keinen Schutz!
    Und es gab keinen Menschen, der nicht von dieser tödlichen Krankheit befallen war.
    Aber es gab noch Wissenschaftler, die auch noch im Angesicht des Todes Wissenschaftler blieben. Hoffnung besaßen sie auch nicht mehr. Das Urteil der Bordärzte war zu niederschmetternd, zu hoffnungslos. Doch sie wollten wissen, was ihnen den Tod brachte.
    Und sie erfuhren es.
    Das Licht!
    Dieses diffuse Licht, das aus jenen helleuchtenden Fasern kam, die sich gleich einem aufgegangenen Strang feinster Wolle quer durch diese zusammenstoßenden Galaxen zog.
    Rätselhaftes Licht! Es sog die Lichtorgien der Novae und Supernovae auf. Es schien unersättlich im Verbrauch an Lichtenergien zu sein, um etwas anderes dafür abzugeben, um Tödliches auszustrahlen!
    Die Fasern, 600 000 Lichtjahre lang und an manchen Stellen siebzig-, achtzigtausend Lichtjahre breit, was stellten sie dar?
    Auch als die Flotte auf Heimatkurs gegangen war, hatten die Wissenschaftler dieses Rätsel nicht gelöst.
    Der Tod flog zurück!
    Und der Tod blieb bei ihnen, als fünfhundert Zerstörer das Inter-Kontinuum aufsuchten.
    Der Tod war zeitlos, und er holte sich seine Beute. Und aus fünfhundert Schiffen wurden dreihundert.
    Wo waren die fehlenden zweihundert geblieben?
    Selbst Slo fragte nicht mehr.
    Er konnte die Stunden zählen, in der er sich auch die Spritze gab, um dann unerträglich gewordenen Qualen ein Ende zu bereiten.
    Wohl saß er wieder vor dem Feldschirm und noch betrachtete er die unwirkliche Welt des Inter-Kontinuums.
    Und da kam wieder ein Funkspruch.
    Und wieder wurde er von ihm entziffert.
    Aber er brachte ihnen keine Hoffnung auf Rettung. Wußte überhaupt ein Mensch auf der Erde, daß sie alle zu sterben hatten? Aber er brachte ihnen das Wissen, wem sie ihr Sterben zu verdanken hatten!
    Houg Slo stand auf und ging über den breiten Gang in jene Kabine, in der sonst sechs Astronavigatoren ihren Dienst taten.
    Zwei traf er noch an.
    Sie blickten kaum auf, als er eintrat. Aber sie wurden aus ihrer Lethargie geweckt, als Slo ihnen sein Wissen bekanntgab.
    „… und ich werde anschließend versuchen, alle Schiffe anzurufen. Wir müssen sterben. Diese