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Der Greif

Der Greif

Titel: Der Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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Augenschein nehmen?« Seine rote Gesichtsfarbe wechselte zu
    Kastanienbraun. Ich fuhr fort: »Ich weiß, wie ich unter meinen Gewändern aussehe, aber ich habe dich nie anders als vollständig bekleidet erblickt. Warum ziehen wir uns nicht beide gleichzeitig aus? Auf diese Weise ersparen wir uns all die zeitraubenden Schüchternheiten und Geziertheiten der Jungverliebten, die sich erst aneinander gewöhnen
    müssen.«
    Ich bin sicher, daß Gudinand von meiner krassen
    Schamlosigkeit schockiert gewesen wäre, hätte er jemals zuvor in seinem Leben eine normale Beziehung mit einem Mädchen oder einer Frau gehabt. Aber er akzeptierte
    offenbar, daß ich eine erfahrene Frau war und wußte, wie ein Mädchen und ein Junge miteinander umzugehen hatten.
    Unbeholfen, aber gehorsam, begann er, seine Gewänder
    abzulegen. Ich tat es ihm gleich, aber weniger unbeholfen, sondern vielmehr mit provokativer Anmut und Langsamkeit.
    Als ich mehr und mehr von meinem Körper enthüllte, wurden Gudinands Augen immer größer, sein Mund öffnete sich,
    und er fing an, schwer zu atmen. Ich versuchte, mich
    beherrscht zu zeigen und meine Erregung darüber, ihn
    erstmals völlig nackt zu sehen, zu verbergen. Aber das erwies sich als schwierig. Kaum erblickte ich sein Glied - so rötlich, groß und steif wie das von Bruder Petrus - da spürte ich eine warme, dicke Nässe aus meinen weiblichen Teilen ausströmen und an der Innenseite meiner Schenkel
    hinunterlaufen. Überrascht berührte ich mich dort und
    entdeckte, daß sich diese Körperteile auf das einladendste geöffnet hatten und so bei jeder Berührung wohlige Schauer durch meinen Leib sandten.
    Gudinands unersättlicher und forschender Blick strich über mich, von meinem Gesicht zu meinen Brüsten hinunter zu meinen Leisten. Die Schamröte, die bisher nur sein Gesicht überzogen hatte, breitete sich auf seinem ganzen
    Oberkörper aus. Wiederholt bewegte er seine Lippen, mußte sie aber mit seiner Zunge befeuchten, bevor er sprechen konnte. (Mein ganzer Körper zitterte, als ob er mich mit seiner Zunge berührt hätte; insgeheim fürchtete ich, er würde sich so sehr erregen, daß er einen seiner Anfälle erleiden würde.) Aber er sagte nur:
    »Warum legst du nicht auch dieses letzte Teil deines
    Gewandes ab, - das Band, welches du um deine Hüften
    trägst?«
    Sittsam wiederholte ich, was Wyrd mir berichtet hatte:
    »Von einer anständigen christlichen Frau wird erwartet, daß sie immer zumindest ein Teil ihrer Unterbekleidung anbehält, während sie tut, was wir gleich tun werden. Es wird deinen Genuß nicht schmälern, Gudinand.« Ich streckte meine
    Arme aus. »Komm, laß uns einander die Freuden geben.«
    Zu Boden blickend stammelte er: »Ich... ich weiß nicht richtig, wie... nun... wie man es macht...«
    »Schäme dich nicht. Thorn hat mir davon erzählt. Du wirst sehen, es geht leicht und natürlich. Zuerst...« Ich nahm ihn in meine Arme und sank mit ihm sanft auf das weiche Gras.
    Wir lagen nebeneinander, unsere Körper eng aneinander
    gepreßt...
    Erst lange nach Einbruch der Nacht hatten Gudinand und ich unsere körperlichen Kräfte und Phantasien verbraucht und unsere jeweiligen Körpersäfte verströmt. Ich hatte ihm alles, was ich jemals über den Verkehr zwischen den
    Geschlechtern gelernt hatte, gezeigt. Als wir uns im Dunkeln wieder anzogen, eine Aufgabe, die uns, schwach und zitterig wie wir waren, nicht sehr leicht fiel, wiederholte Gudinand mehrmals inbrünstig, was für ein wunderbares Mädchen ich sei, wie unfaßbar genüßlich das Erlebnis für ihn gewesen sei und wie untertänigst dankbar er mir sei. Ich erklärte ihm mit gleichgroßer, allerdings mit mädchenhafter Sprödigkeit verbrämter Dankbarkeit, daß er genauso viel gegeben wie genommen hatte. Ich hoffte, fügte ich hinzu, daß wir ihn von der Fallsucht geheilt hätten.
    Da wir auf verschiedenen Wegen nach Constantia
    zurückkehrten, verabschiedeten wir uns mit einem Kuß
    voneinander. Auf Beinen, die aus Brei zu bestehen
    schienen, schlich ich zurück in die Stadt. Ihm kann es nicht viel anders gegangen sein. Ich begab mich geradewegs in eine lediglich Frauen zugängliche Therme, in die ich ohne Einwände eingelassen wurde. Im Auskleideraum legte ich bis auf das um meine Hüften gebundene Band alle Kleider ab. Niemand nahm davon Notiz, viele der Frauen hier hatten ebenfalls das eine oder andere Teil ihrer Unterbekleidung anbehalten. Eine
    Frau etwa verbarg ihr Pudendum, eine andere ihre Brüste
    - ich

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