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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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einen kleinen Mann, und Trittstufen waren im Grunde nicht hoch genug für ihn.
    Beguchren akzeptierte die Hilfe gleichermaßen wortlos, überließ Gerent die Zügel und stand einen Moment lang da und betrachtete aus schmalen Augen neugierig die Versammlung an den Tischen.
    »Das Personal muss auch dort drüben zu finden sein«, bemerkte Gerent. Er überlegte kurz, ob er selbst die Pferde in den Stall führen sollte. Während er dann nachdenklich die Tische, Stühle und Krüge mit Bier betrachtete, überlegte er es sich anders und stieß lieber einen lauten und scharfen Pfiff aus.
    Eine erschrockene Stille senkte sich auf den Hof. Beguchren bedachte Gerent mit einem ironischen Blick. Gerent zuckte nur die Achseln. »Welchen Sinn hat es, mit einem Höfling des Königs zu reisen, wenn man aus dessen Rang keinen Nutzen zieht?«, brummte er und betrachtete gezielt mit hochgezogener Braue eine Schar junger Burschen, die er für die Stallknechte hielt. Seine Vermutung erwies sich als richtig, denn sie sprangen auf und eilten dienstbeflissen herbei.
    »Verzeihung, Verzeihung, hochverehrter Herr«, murmelte ein fetter Glatzkopf, eindeutig der Gastwirt, während er des Herrn Magiers Beguchren Teshrichten Pferd, Kleidung und Gebaren mit sachkundigem Blick musterte. »Wir sind alle abgelenkt, hochverehrter Herr, aber gestatte mir, Euch und Euren Diener zu unserem besten Tisch zu führen – wir bieten wirklich die bestbestückte Tafel in Metichteran, das verspreche ich Euch ... Hier entlang, wenn Ihr gestattet ...«
    »Abgelenkt?«, erkundigte sich Beguchren in seinem neutralsten Ton.
    »Von den Sichtungen! Greifen, hochverehrter Herr, den ganzen Nachmittag lang!« Mit ausholender Geste skizzierte der fette Mann den Kurs der Kreaturen von Westen und Süden nach Nordosten. »Jeweils vier oder fünf auf einmal, hochverehrter Herr, und dabei haben wir früher niemals Greifen so weit im Süden gesehen, nicht mal bevor ... Womit ich sagen möchte, nicht mal, als man da drüben noch reichlich viele antraf.« Diesmal deutete seine vage Handbewegung nach Nordwesten die ursprüngliche Ausdehnung der Greifenwüste an, ehe sich diese Melentser einverleibt hatte.
    »Ich verstehe«, erwiderte Beguchren, nach wie vor in seinem neutralsten Ton. Er überließ es dem Wirt, die Gäste von einem Tisch, der unter einer mächtigen Eiche dicht an der Tür zum Gasthof stand, zu verscheuchen und den Stuhl am Kopfende für den Magier zurechtzurücken. »Wie viele insgesamt, was schätzt Ihr?«
    »Alles in allem vierzig, fünfzig! Nicht, dass wir feststellen konnten, ob es vierzig verschiedene Greifen waren, wisst Ihr, hochverehrter Herr, oder immer dieselben, die ihre Kreise zogen. Penach, das ist mein ältester Sohn, er sagte, seiner Meinung nach wären es immer dieselben gewesen, aber ich weiß nicht, wie das selbst mit jungen Augen zu erkennen sein sollte. Ihr werdet kein Bier mögen, hochverehrter Herr; ich schicke nach Wein – unserem besten. Er ist natürlich von hier, aber unsere Gäste halten ihn für ganz gut ...« Er drehte sich um und gab einem Mädchen, das sich in der Nähe herumtrieb, einen scharfen Wink, und es huschte in die Wirtsstube.
    »Und Tee!«, ergänzte Gerent mit Nachdruck. Er zog einen Stuhl für sich heran und senkte sich seufzend darauf. Es war leider kein besonders gut gefertigter Stuhl. Nicht sehr bequem für jemanden, der den ganzen Tag im Sattel gesessen hatte. Vielleicht war Beguchrens Stuhl besser. Gerent warf einen Blick auf den Magier und versuchte, dessen allgemeine Verfassung einzuschätzen.
    »Es geht mir ganz gut«, versicherte ihm Beguchren in einem sanften Ton, dem Gerent jedoch überhaupt kein Vertrauen schenkte.
    Er betrachtete den Magier mit hochgezogenen Brauen. Dann wies er den Wirt an: »Und etwas zu essen. Brot mit Butter und Honig. Oder mit eingemachten Beeren.«
    »Natürlich, natürlich, hochverehrter Herr!«, antwortete der Wirt eilig und gab dem Mädchen, das mit dem Wein, einem Krug Wasser und – zweifellos – den besten Silberkelchen des Gasthauses herbeigelaufen war, erneut einen Wink. Der Wirt, der in der Spätsommerhitze schwitzte, schien nicht geneigt, selbst hin und her zu laufen. Er warf einen nervösen Blick auf Beguchren, der sich etwas Wein in den Kelch schenkte, diesen dann mit Wasser auffüllte und anschließend trank. Weder am Gebaren noch am Gesicht des Magiers konnte man erkennen, was er vom besten einheimischen Wein des Gasthauses hielt.
    Tatsächlich war der Wein nach Gerents

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