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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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eigenes Land zurückgezogen.«
    »Huh.« Gerent dachte darüber nach. »Sie alle?«
    »Sie sind keine Magier. Ich glaube – ich hoffe –, dass die Greifen nur noch einen echten Magier in ihren Reihen haben, und er ist nicht hier.«
    Oder Beguchren wüsste es vermutlich. Gerent zog die Brauen hoch. »Und falls er hierherkommt?«
    »Ich glaube nicht, dass der Greifenmagier mich hier herausfordern wird. Im Land der Erde bin ich generell stärker als jeder Feuermagier, ungeachtet seiner Herkunft.«
    Diese Aussagen enthielten zu viele einschränkende Bedingungen, um Gerent viel Zuversicht zu schenken. »Ist es nicht schwierig, ah, das zu tun? Sicher wart Ihr doch schon müde?«, wollte er wissen.
    Beguchren zeigte ein schiefes Lächeln. »Die kurze Antwort lautet: Es ist viel einfacher, die Erde in ihrem Wesen zu stärken, als sich gegen ein Vordringen des Feuers in die Erde zu stemmen. Ich ruhe mich heute Nacht in diesem bequemen Bett aus, das du mit so viel Hartnäckigkeit für mich besorgt hast, und morgen früh bin ich dann, das versichere ich dir, stark genug, um die Reise fortzusetzen.«
    »Dann seid Ihr nach wie vor entschlossen, weiter nach Norden zu gehen.« Gerent versuchte, seine tiefe Skepsis an dieser Marschrichtung nicht im Ton zu verraten.
    »Gerent ... jemand muss es tun.«
    Gerent dachte daran zurück, wie die Greifen den ganzen zurückliegenden Tag lang in einem riesigen Kreis geflogen waren, der sie immer wieder über Metichteran führte. Vielleicht auch über andere, nahe gelegene Städte und Dörfer? Die Nordostrichtung, der sie gefolgt waren, konnte sie durchaus über Taschan geführt haben. Er dachte darüber nach, wie sich der Himmel und das Sonnenlicht veränderten, wenn die Greifen ihre Bahn über den Himmel zogen, wie der Wind ihrer Schwingen nach heißem Fels und Metall roch. Er dachte an die verformten, scharfkantigen Türme aus rotem Stein, die sich in Melentser durch die Erde gebohrt und dabei Straßen und Bauwerke zerstört hatten; an den Sand, der durch die Straßen geweht und in leere Häuser eingedrungen war.
    Die Magier von Casmantium – besonders die Kaltmagier – verwandten ihre Kraft seit Jahrhunderten darauf, die Greifen und ihre Wüste aus dem eigentlichen Casmantium fernzuhalten. Und Beguchren war der letzte Kaltmagier. Das Bild, das diese beiden Feststellungen heraufbeschworen, war ... ausgesprochen besorgniserregend. Unvermittelt fragte Gerent: »Was erwartet der Arobarn hier von Euch? Ganz allein, wie Ihr nun seid?«
    Beguchren erwiderte seinen Blick. Der kleine Magier lächelte nicht mehr. »Ich bin nicht allein, Gerent. Du bist hier bei mir.«
    Aus schierer Frustration hätte Gerent am liebsten geknurrt und wäre im Kreis herumgestampft. Er unterdrückte diese unmittelbare Reaktion und zögerte. »Was genau erwartet Ihr nun von mir?«, verlangte er schließlich zu wissen.
    Einen Herzschlag lang, dann einen weiteren Herzschlag lang musterte Beguchren ihn schweigend. Aber er wandte nicht den Blick ab. Und anstatt Gerent mit dem gewohnten Versprechen oder der gewohnten Drohung abzuspeisen – ich sage es dir, sobald wir die Wüste erreicht haben –, antwortete er schließlich: »Man kann – zumindest glaube ich, dass es möglich ist – einen neuen, voll ausgebildeten Magier aus einem ausreichend begabten Schaffenden erzeugen. Vorausgesetzt, der Schaffende ist bereit, hmm, sich entsprechend eines neuen Musters umzuformen.«
    Gerent rührte sich nicht.
    »Der Vorgang umfasst unausweichlich eine Umgestaltung des Selbstes ... sozusagen«, ergänzte Beguchren in einem Ton, in dem ... nicht direkt eine Entschuldigung mitschwang, nicht direkt eine abwehrende Haltung, aber vielleicht – fast so etwas wie Zaghaftigkeit.
    »Das ist der Teil, den Ihr nicht erzwingen könnt«, stellte Gerent fest, nachdem er einen Augenblick lang nachgedacht hatte. »Ganz zu schweigen davon, dass es der Teil ist, der Euch auf den Begriff, wie hieß das noch gleich, Selbstverleugnung gebracht hat, nicht wahr?« Er hielt kurz inne und fuhr dann fort: »Ich dachte, Gaben wie die Kunst des Schaffens unterschieden sich deutlich von der wahren Macht der Zauberkunst?«
    »Das tun sie. Deshalb muss ja das Selbst des Schaffenden neu gebildet werden. Ich sagte schon, dass Warichteier, sagen wir mal, nicht ganz recht hatte mit seinen Schlussfolgerungen zur Zauberkunst. Oder dass er sie nicht ganz im richtigen Blickwinkel gesehen hat.« Jetzt hielt der Magier inne. Diesmal zog sich die Unterbrechung unbehaglich

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